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0444 - Welten in Angst

Titel: 0444 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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standen, sprachen miteinander über die Helmfunkanlagen. Eine durchsichtige, aber stark lichtfilternde Platte war anstelle der Schleusentür angebracht worden.
    Zur Sicherheit trugen die fünf Menschen Raumanzüge, obwohl der Raum mit Atemluft geflutet worden war.
    Lordadmiral Atlan sagte: „Perry - uns bleiben nur noch zwei Minuten. Ovaron - atmen Sie ein paarmal tief durch. Wir stehen vor der Entscheidung."
    In diesem Augenblick fielen auch die letzten Schutzschirme des Schiffes. Nachdem auch der Paratronschirm abgeschaltet worden war, hatte Ovaron nun die günstige Ausgangssituation für seinen Versuch.
    Die INTERSOLAR stand etwas jenseits der Merkurbahn, direkt vor sich, vor der gewaltigen lodernden Sonne den für menschliche Augen unsichtbaren Satelliten. Ovaron sagte: „Ich bin bereit."
    Er hatte in den letzten Stunden zwei verschiedene Denkmodelle aufgestellt und sie gleichzeitig durchdacht. Nach seiner Meinung gab es keinen Fehler in seinen Überlegungen. Die Detonation des Satelliten war nur noch die Sache von einigen Minuten.
    Ovaron setzte sich und schloß die Augen.
    Er versuchte, die Struktur auf der Sextadimhalbspur zu erkennen - jenen Energieleiter, der sich entlang der unfaßbaren und kaum berechenbaren Zwischenzone hinzog, zwischen der fünften und der sechsten Dimension.
    Ovaron versuchte, entlang dieser unsichtbaren Bahn, die einen in sechs Dimensionen verknäuelten Laserstrahl glich, seinen Pedoimpuls auf den Weg zu bringen. Der Impuls war auf die Bombe abgestimmt und sollte den Zündmechanismus auslösen.
    Sechzig Sekunden vergingen... Sie wagten nicht zu atmen. Vor ihnen schwebte auf dem Spezialschirm der Satellit, tödlich, gefährlich und unerreichbar. Das Schiff lag jetzt ungeschützt mitten im energetischen Bombardement der Sonne. Die zweite Minute verging ... Immer noch saß Ovaron unbeweglich im Sessel, vor sich das Quadrat, hinter dem die Sinne loderte. Die Sonne.
    Sie besaß von Natur aus fünfdimensionale Energieeinheiten.
    Aber sie war nicht in der Lage, Impulse auf der Halbspur zwischen den Dimensionen zu absorbieren oder zu stören. Auch die riesige Masse entfesselter aber gebundener Energie konnte dies nicht.
    Auch wenn es schwierig war, die Zusammenhänge zu verstehen - so war es.
    Rhodan sagte nach der dritten Minute leise: „Es ist sicher, daß der Impuls auf der Sextadimhalbspur ungehindert und unbedingt im Empfangsgerät der Bombe ankommen muß. Wie steht es, Ovaron? Haben Sie es schon versucht?"
    Verwirrt betrachtete Ovaron den Großadministrator.
    „Ich habe es versucht. Sogar mit meinem Verstärker. Nichts - Sie sehen es selbst. Oder vielmehr sehen Sie nichts. Ich bin ganz verzweifelt." Cascal witzelte trocken: „Hier sehen Sie, daß Sie nichts sehen. Das werden Sie gleich sehen."
    Atlan sah ihn mahnend an. Die ungeheure Nervenanspannung der Männer zeigte sich deutlich in ihren Gesichtern. Merceile lehnte schweigend und sehr nachdenklich an der Rückwand des Raumes, gegenüber der transparenten Fläche. Sie schüttelte den Kopf, als Rhodan sie fragend anblickte.
    „Ovaron?" meinte der Lordadmiral. „Ja?"
    „Versuchen Sie es noch einmal. Oder mehrmals. Solange, bis das verdammte Ding dort drüben explodiert."
    Seine Stimme war lauter als beabsichtigt geworden.
    In den folgenden dreißig Minuten versuchte der Cappin Ovaron mehr als zwanzig Male, die Bombe zu zünden.
    Nichts geschah.
    Er versuchte, sich den Schweiß von der Stirn zu wischen und schlug mit der behandschuhten Rechten gegen die Frontplatte des Helmes. Dann stand er auf.
    „Ich kann nicht mehr", sagte er. „Mir wird schwindlig."
    „Wie oft haben Sie es versucht?" fragte Cascal.
    Ovaron sagte keuchend: „Mindestens fünfundzwanzigmal. Sinnlos. Ich garantiere, daß ich meine Fähigkeiten bis an deren Grenze eingesetzt und belastet habe. Ohne Erfolg."
    Atlan erwiderte: „Dieser verdammte Mechanismus hat die Bombe entdeckt und ausgeschaltet. Und ausgeworfen, denn, wäre sie an Bord, würde der Todessatellit nicht mehr existieren. Ziehen wir uns zurück und erholen wir uns etwas."
    Sie verließen diesen exponierten Raum und trafen sich mit geöffneten Raumanzügen dort, wo sie vor mehr als vierundzwanzig Stunden diskutiert hatten.
    Ovaron sagte entmutigt: „Sie sehen es selbst - es ist mir nicht gelungen, die Sextadimzeitbombe zu zünden. Ich bin ein Versager."
    Cascal widersprach energisch: „Das sind Sie keinesfalls, Ovaron. Wir alle waren zu sehr von der Hoffnung auf unsere Technik begeistert. Wir

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