0445 - Das Kommandogehirn
Ihre Menschheit. Wenn das Gehirn mich nicht anerkennt, erhalten wir möglicherweise weder das Sextagonium noch die Chance, in Ihre Jetztzeit zurückzukehren."
„Er hat recht, Chef!" rief Gucky. „Denke an Atlans Warnungen! Auch du kannst Rom nicht an einem Tage erbauen."
„Spare dir deine unpassenden Vergleiche!" sagte Perry Rhodan mit vor Erregung heiserer Stimme.
Er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn und betrachtete hinterher geistesabwesend den Schweiß auf der Hand.
Schlagartig gewann er sein seelisches Gleichgewicht wieder.
Sein Gesicht wirkte wie aus Stein gehauen.
„Wir versuchen es. Shift Zwei bleibt als Rückendeckung und Reserve am Schluchteingang zurück. Gefechtsbereit selbstverständlich. In genau einer Stunde von jetzt an aktiviert Ras Tschubai den Paratronschirm.
Shift Eins geht langsam durch die Schlucht vor. Paladin diesmal wegen seiner starken Kampfkraft vor uns und Tolotos als Sicherung nach rückwärts Wenn wir nicht aufgehalten werden, sollten wir in spätestens einer Stunde vor Ovarons Geheimdepot stehen. Wir werden auf jeden Fall aber etwas länger als eine Stunde - von diesem Augenblick an - warten, bevor Ovaron seine Kodegeber aktiviert.
Im Falle eines Angriffs auf Shift Eins ziehen wir uns so schnell wie möglich zurück. Shift Zwei kommt uns vorsichtig entgegen, um uns notfalls Feuerschutz zu geben.
Alles klar?"
„Alles klar, Sir!" bestätigte Tschubai gelassen. Er hatte ähnliche Unternehmen so oft mitgemacht, daß er ihre Zahl vergessen hatte.
„Klar, Sir!" dröhnte Kasoms Stimme auf. Der Ertruser strahlte über das ganze Gesicht. Es war das erstemal, daß er Seite an Seite mit dem Großadministrator in den Einsatz ging. Toronar brannte darauf, seinem unvergessenen Urahn Melbar nachzueifern.
„Warten Sie einen Augenblick!" rief Merceile aus dem Laderaum herauf. „Takvorian hat darum gebeten, den Shift verlassen zu dürfen. Er kann von hier unten nicht eingreifen."
„Takvorian bleibt im Shift!" befahl Ovaron hart. „Wenn wir angegriffen werden, wäre er in der engen Schlucht verloren."
Er legte Rhodan die Hand auf die Schulter.
„Gestatten Sie, daß ich die Buggeschütze übernehme, Perry?"
„Ich wollte Sie gerade darum bitten."
„Ich übernehme den Intervalnadler im Heck", erklärte Merceile.
„Können Sie damit umgehen?" fragte Rhodan zweifelnd.
Die Biotransferkorrektorin lachte nur.
„Schon gut", sagte Rhodan. „Aber niemand schießt ohne meinen ausdrücklichen Befehl!"
Oberst Toronar Kasom fuhr an, während Ovaron und Merceile sich an ihre Plätze begaben. Gucky kletterte auf den Notsitz, den der Cappin bisher belegt gehabt hatte, und blickte aufmerksam nach vorn.
Paladin marschierte mit stampfenden Schritten voraus. Unter seinen Stiefeln wurden kleinere Felsbrocken zu Staub zermalmt. Der halbkugelige Kopf drehte sich beständig nach links und rechts. Die schweren Waffen in den riesigen Händen waren feuerbereit angehoben.
Langsam rollte der Panzer hinter dem Riesenroboter her.
Die Schlucht besaß tatsächlich korkenzieherähnliche Windungen. Kasom mußte die Fahrtrichtung jede halbe Minute ändern. Es war dunkel. Die Wände stiegen beinahe senkrecht bis zu ungefähr fünfhundert Metern Höhe an, und die Breite betrug zwischen dreihundert und vierhundert Metern.
Nach wenigen Minuten versperrten Geröllhalden den Weg.
Dazwischen lagen Felsbrocken, teilweise mit einer Höhe von fünfzig Metern und mehr. Das Geröll geriet in Bewegung, als Paladin darüber hinwegstampfte.
Der Shift kletterte mit aufheulenden Maschinen über den Schotter, rutschte auf nachgebendem Geröll zurück und arbeitete sich unermüdlich weiter vor. Unter normalen Bedingungen hätte Rhodan das Geröll mit Schüssen aus der Impulskanone im Bug zusammenschmelzen lassen. Aber die Bedingungen waren alles andere als normal.
Paladin blieb unvermittelt stehen und hob einen Arm.
„Massetasterortung", hörte Perry aus dem Telekom. „Plastik, unbekannte Zusammensetzung. Metall, etwa zwei Kilogramm."
Kasom brachte den Shift ebenfalls zum Stehen.
„Was kann das sein?" rief Rhodan über Interkom. „Minen?"
„Sehr unwahrscheinlich", gab Ovaron zurück. „Minen lassen sich zu leicht aufspüren und verraten dem Finder zuviel. Ich schlage vor, der Paladin sieht nach."
Rhodan nickte und rückte sich das Mikrophon des Telekoms zurecht.
„General Dephin, sehen Sie bitte nach. Aber vorsichtig!"
„Jawohl, Sir!" antwortete der Siganese.
Der Paladin wandte sich nach
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