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0445 - Das Kommandogehirn

Titel: 0445 - Das Kommandogehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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links, marschierte bis dicht an die Felswand und stieß einen etwa zentnerschweren Brocken lässig mit dem Fuß beiseite.
    Seine Handlungsarme wühlten in dem Geröll und kamen mit einer rechteckigen, ungefähr 50 mal 50 mal 30 Zentimeter großen Kiste aus graugrünem Plastik zum Vorschein. An zwei gegenüberliegenden Schmalseiten befanden sich Tragriemen.
    „Simpler Riegelverschluß", teilte Harl Dephin mit und klappte den Deckel hoch.
    Gleich darauf hörte man ihn leise lachen.
    „Ich ersuche Sie um eine Meldung, General!" rief Rhodan ungehalten.
    Dephins Lachen brach ab.
    „An meiner Stelle hätten Sie ebenso reagiert. Sir. Die Kiste enthält Konservendosen."
    „Was steht darauf?"
    „Moment, Sir. Hm, die Gerichte kenne ich nicht. Die Beschriftung ist in Cappin-Sprache abgefaßt."
    „Sehr zuvorkommend", murmelte Gucky. „Das Kommandogehirn möchte offenbar nicht, daß erfolglose Sucher verhungern."
    „Das Kommandogehirn würde so etwas niemals tun", sagte Ovaron verwundert. „Ich verstehe das nicht. Lesen Sie bitte die Beschriftung einer Dose vor, General Dephin."
    Der Siganese sagte einige Wörter in der Cappin-Sprache, die sich allerdings nicht übersetzen ließen.
    „Es handelt sich um ein vollständiges Flottenmenü, Perry", erklärte der Sextadim-Navigator fassungslos. „Die Kiste stammt wahrscheinlich von einem Raumschiff meines Volkes, das auf Titan landete. Diese Unvorsichtigkeit ist mir unverständlich."
    „Planhirnauswertung, Rhodanos!" ließ Tolot sich über Telekom vernehmen. „Fund für uns bedeutungslos, mit Sicherheit keine Falle."
    „Danke, Tolotos", erwiderte der Großadministrator. „General, vergraben Sie die Kiste wieder. Danach setzen wir unseren Weg fort."
    „Eine phantastische Sache, so ein Planhirn", murmelte Ovaron auf seinem Gefechtsstand.
    Im Telekom erscholl Icho Tolots brüllendes Gelächter.
    Eine halbe Minute später war die Kiste wieder ordnungsgemäß verschlossen und vergraben. Paladin marschierte erneut tiefer in die Schlucht hinein.
    Der Boden stieg allmählich an. Das Gelände wurde unwegsamer. Immer häufiger rutschte der Shift auch nachgebendem Geröll zurück, wühlten sich die Gleisketten in den Schotter und schleuderten ihn noch empor.
    Toronar Kasom wußte sich zu helfen. Er steuerte den Allzweckpanzer dicht an die rechte Felswand, so daß die Steuerbordkette sich in der unnachgiebigen Wand verkrallte.
    Der Shift war nunmehr zwar um etwa dreißig Grad nach Backbord geneigt, aber er konnte nicht mehr zurückrutschen.
    Unwillkürlich zuckte Perry Rhodan zusammen, als es schlagartig hell wurde. Doch es war nur die Sonne, die ihren höchsten Stand erreicht hatte und ihr Licht nun auch bis zum Grund der Schlucht sandte.
    „Nervös, Chef?" fragte Gucky teilnahmsvoll. Rhodan nickte.
    „Plagt dich das Gewissen?" bohrte der Ilt weiter. „Es muß schlimm sein, wenn man nicht sicher ist, ob man die richtige Entscheidung getroffen hat."
    „In diesem Fall gibt es keine absolut richtige Entscheidung, Kleiner", antwortete der Großadministrator leise. „Nur die Wahl zwischen dem kleineren und dem größeren Risiko."
    „Ich weiß nicht. Unser Risiko ..."
    „Um uns geht es überhaupt nicht!" unterbrach Perry ihn grob. „Wenn ich von Risiko sprach, dann bezog sich das auf die solare Menschheit."
    „Und warum bist du denn so nervös?" fragte der Mausbiber pfiffig.
    Perry Rhodan blieb ihm die Antwort auf diese Frage schuldig.
    Er blickte ostentativ nach vorn.
    Soeben verschwand der Paladin um die nächste Biegung.
    Sekunden später kehrte er jedoch zurück und gab den Personen im Shift mit Handzeichen zu verstehen, daß hinter der Biegung das Ziel der Fahrt lag.
    Rhodan sah auf seinen Armband-Chronographen. Seit der Trennung von Shift Zwei waren dreiundfünfzig Minuten vergangen.
    „Langsamer weiterfahren, Kasom!" ordnete er an.
    Über Telekom befahl er dem Thunderbolt-Team, mit Paladin an der letzten Biegung zu warten und dort zusammen mit dem Haluter Posten zu beziehen.
    Allein rollte der Shift um die Biegung herum - und die Personen in der Kanzel sahen plötzlich eine schwach geneigte, mindestens zweitausend Meter hohe glatte Felswand vor sich.
    „Wir sind da", meldete Ovaron von seiner Gefechtsstation.
    Die Geschützkanzel am Bug bestand aus Panzertroplon und war ebenfalls durchsichtig. „In der Mitte der Felswand gibt es ein zwanzig Meter dickes Felsentor mit Anti-Ortungs-Multipler."
    „Was ist das: ein Anti-Ortungs-Multipler?" fragte Perry Rhodan. Die

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