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0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

Titel: 0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Power, die leblos auf der Couch lag.
    Der Lieutenant kam zurück, leete ein Taschentuch über seine Hand und griff zum Telefon, das auf einem niedrigen Sideboard neben der Couch stand. Er wählte die Nummer eines Arztes, der für die Mordkommission West in Bereitschaft stand.
    Am anderen Ende der Lötung meldete sich der Arzt. Mehalic stellte sich vor und sagte:
    »Kommen Sie, Doc, hier hat sich ein Girl erschossen.« Er nannte ihm die Adresse und hängte ein.
    Vorsichtig näherte sich Mehalic der Couch. Deutlich war der Pulverschmauch an dem winzigen Einschußloch an der Schläfe zu erkennen.
    »Sie hat die Nerven verloren«, sagte Brandsom leise, »oder sie hat von den Plänen ihres Freundes gewußt und jetzt die Konsequenzen gezogen.«
    »Wir hätten sie nicht aus den Augen lassen dürfen«, erwiderte Mehalic.
    »Wir hatten nicht den geringsten Grund, sie festzunehmen oder eine Haussuchung zu veranstalten«, entgegnete Brandsom. »Diese Dummheit hätte sie in jedem' Fall begangen. Wir brauchen uns keine Vorwürfe zu machen.«
    »Trotzdem — wenn Sie hier in der Wohnung geblieben wären…«
    »Dann wäre die Lady in ihr Schlafzimmer gegangen, um sich anzukleiden. Wir hätten kein Recht gehabt, ihr zu folgen, solange kein Haftbefehl vorlag. Dann hätte sich Miß Power im Schlafzimmer erschossen.«
    Der Lieutenant fuhr nervös mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen.
    »Soll ich die übrigen Kollegen der Mordkommission alarmieren?« fragte Brandsom. »Auch bei Selbstmord wäre eine genaue Untersuchung richtig. Aber noch ist der Selbstmord nicht bewiesen. Und soll ich außerdem die Masseuse anrufen? Vielleicht kann sie uns mehr erzählen.«
    Mehalic nickte nur. Seine Stimmung sank unter den Nullpunkt, weil er sich trotz aller Erklärungen Vorwürfe machte.
    Brandsom alarmierte die Kollegen der Mordkommission West. Gleichzeitig führte er ein Telefongespräch mit der Masseuse Mrs. Westfield, die genaue Angaben machte, wann sie das Apartment von Miß Power betreten und wieder verlassen hatte. Ob Nannie einen Freund besessen hatte, konnte sie nicht sagen. Brandsom bat um Mrs. Westfields Adresse und versprach, sie am Abend aufzusuchen.
    Mehalic schickte den Hausmeister nach unten, um die Mordkommission heraufzuführen. Der Lieutenant ging ins Schlafzimmer hinüber. Auf dem niedrigen Frisiertisch stand eine Galerie von Flaschen und Wässerchen. Vor dem Spiegel steckte ein Briefumschlag. Er trug die Aufschrift: »An meinen geliebten Pit.«
    Der Lieutenant zückte eine kleine Pinzette aus Seiner Jackentasche und zog den Briefumschlag aus dem Spiegelrahmen. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis der Umschlag geöffnet und der Brief herausgezogen war.
    Mehalic las den Text:
    .Geliebter Pit. Mein ganzes Leben war ich nur für dich da. Dein Lächeln war die Sonne für mich. Ich werde dich immer lieb behalten — auch über den Tod hinaus. Mit meiner Tat hoffe ich dir einen letzten Gefallen erweisen zu können. Deine dich immer liebende Nan!‘
    Miß Power hatte also den Namen des Mörders gewußt und fürchtete, schwach zu werden und ihn bei der Polizei zu verraten. Deshalb hatte sie also zum Revolver gegriffen.
    Die Arbeit der Mordkommission in Miß Powers. Wohnung dauerte eine Stunde. Mehalic hatte den Laboratoriumstrupp angefordert, der die Spuren sicherte. Als die Boys mit ihrem fahrbaren Labor anrückten, fuhr der Lieutenant mit seinen Leuten zum Revier.
    Hier erfuhr Mehalic, warum der Fall an das FBI abgegeben werden sollte. Der Ermordete im Bürohaus von Ringly & Co war Joe Weider, ein Panzerschrankspezialist, dem die Polizei schon seit Wochen auf den Fersen war. Der Mann war reich, lebte aber im Armenviertel von New York, in der Bowery, oder schlüpfte in Harlem upter, wenn ihm der Boden unter den Füßen brannte und war stets wie ein Tramp gekleidet, obgleich er sich die teuersten Maßanzüge leisten konnte.
    Der Einbruch bei Mortimer ging bestimmt auf sein Konto, weil er ohne Handschuhe gearbeitet und Fingerabdrücke an einer Stelle hinterlassen hatte, an die niemand dachte — am Lichtschalter. Weider mußte entweder das Licht im Tresorraum gelöscht oder aber angeschaltet haben. Dabei hinterließ er mehrere vollständige Fingerabdrücke. Ein Zweifel war ausgeschlossen.
    Da Joe Weider sich auf Panzerschränke spezialisierte, die Geheimpläne der Industrie enthielten, war es ein Fall für den FBI.
    Mehalic ließ sich von Captain Misply den Sachverhalt auseinanderlegen.
    »Okay, Captain, ich werde dem FBI die

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