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0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

Titel: 0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Badegäste, die sich vor dem Abflug noch schnell erfrischen wollten.
    Mein Freund hatte sich die Gesichter der Humbly-Gang genau eingeprägt. Aber keiner von ihnen hatte inzwischen die Halle betreten.
    Mit einem Blick auf die Uhr stellte Phil fest, daß die verabredete Zeit schon um zehn Minuten überschritten war. Langsam wurde er nervös und spielte bereits mit dem Gedanken, in den Duschkabinen nach mir zu sehen, als sich die Tür C öffnete und ein junger Bursche mit rötlichem Haar und einer dunklen Hornbrille mit dicken Gläsern auf der Nase herauskam. Er trug einen grauen Koffer aus Kunststoff und einen Anzug im Plastikbeutel über dem Arm. Es war in New York nichts Außergewöhnliches, einen Anzug, der aus der Reinigung kam, auf diese Weise zu transportieren. Der junge Mann ging an Phil vorbei und nahm Kurs auf den Ausgang.
    Phils Blick blieb einige Sekunden lang auf dem Anzug hängen. Das Muster kam ihm bekannt vor…
    Der Bursche brauchte genau dreißig Sekunden, um den Ausgang zu erreichen. Das war auch die gleiche Zeit, die Phil benötigte, um zu schalten. Später schilderte er mir:
    »Als der Bursche sich in der Tür umdrehte und den Anzug aus der Hand in den großen Papierkorb rutschen ließ, der am Eingang stand, spurtete ich los. Der Kerl schlängelte sich durch eine der Drehtüren auf einen grünen Mer-cury los. Ich legte an Tempo zu und preschte durch die Drehtür. Der Bursche hatte fünfzig Yard Vorsprung. Ich riß meine 38er Smith & Wesson aus der Schulterhalfter und setzte zum Endspurt an. Dann kam alles sehr schnell. Der Bursche spürte, daß er verfolgt wurde und gab ein Zeichen. Eine Tür des Mercury flog auf. Der Motor heulte schon. Aus zehn Yard Entfernung schleuderte der Bursche seinen Handkoffer gegen den Mercury. Jemand bückte sich heraus und fing den Koffer auf. Ehe der Bursche selbst am Fahrzeug war, preschte der Mercury los. Diese Szene dauerte keine zehn Sekunden, und ehe ich mich versah, versuchte der Gangster in die entgegengesetzte Richtung auszubrechen. Ich konnte nicht schießen, ohne Passanten zu gefährden. Als ich den Burschen verfolgte, warf ich einen Blick nach hinten. Der Mercury hatte bereits einen Vorsprung von siebzig Yard, ehe unsere Polizeiwagen starteten, die als Taxi getarnt waren.«
    Der Rothaarige tauchte in der Gepäckannahme unter, sprang über die Barriere und ging hinter einem Stapel Koffer in Stellung.
    »Hände hoch«, brüllte Phil.
    »Was willst du überhaupt von mir? Ich habe meinen Freunden, die es sehr eilig hatten, nur einen Koffer zugeworfen.«
    »Spar dir deine Erklärungen und komm heraus.«
    »Hol mich doch!«
    Mit zwei Schüssen löschte Phil die Beleuchtung im Gepäckraum und sprang über die Barriere.
    Der junge Bursche schoß schlecht.
    Phil machte einen Bogen um den Gepäckstapel, hinter dem sich der Bursche versteckt hatte. Als das Dröhnen eines viermotorigen Clippers für einige Sekunden alle Geräusche verschluckte, sprang Phil vor. Die Taschenlampe in seiner Hand blitzte auf. Der Gangster sah immer noch zur Barriere hinüber. Ehe er sich Phil zudrehte, schlug mein Freund mit dem Pistolenlauf zu. Der Schlag traf den rechten Arm des Gangsters, der seine Pistole zu Boden fallen ließ.
    »Stop, keine falsche Bewegung«, sagte Phil.
    Der Bursche warf sich auf Phil. Mein Freund konterte mit einem linken Aufwärtshaken. Der Gangster sackte wie ein gesprengter Schornstein zu Boden. Die Notbeleuchtung unter der Decke flammte fast gleichzeitig auf.
    Einige Detektive der City Police stürzten in die Halle. Sie hatten am Rand des Flugfeldes gestanden und die Schüsse gehört.
    Phil gab ihnen den Auftrag, auf den Gangster zu achten und setzte sich in Trab. Als er durch die Eingangstür der Zollhalle jagte, .sah er im Papierkorb noch meinen Anzug liegen. Er packte ihn und spurtete zum Eingang C der Duschkabinen. Mein Freund sprintete am verdutzten Badewärter vorbei und raste auf Kabine 12 zu.
    »He, Jerry«, trompetete mein Freund, »bestimmt wirst du deinen Anzug brauchen.«
    Ich öffnete die Tür und streckte die Hand heraus. Nach zwei Minuten stand ich angezogen vor Phil.
    »Und?« fragte ich.
    »Den Burschen haben wis. Aber der Koffer ist im Wagen gelandet.«
    Ich biß mir auf die Unterlippe. Gerade das hatte ich vermeiden wollen.
    »Aber es sind vier Wagen mit unseren Leuten hinter dem grünen Mercury her«, sagte Phil. Doch er wußte so gut wie ich, daß die Masse der Verfolger keine Garantie für Erfolg war.
    »Wer war der Bursche, der mir den

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