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0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

Titel: 0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Phil, »ich stelle mich in der Zollhalle vor den Kabinen auf. Beschreibe mir die Aktentasche, in der die zweihunderttausend sind.«
    »Die Tasche besitze ich noch gar nicht. Aber du mußt darauf gefaßt sein, daß der Gangster die Bucks in der Kabine umpackt oder aber die Tasche in einen Koffer stellt. Jedenfalls sieh dir noch mal genau die Dreierstreifen mit den Fotos der Humbly-Gang an. Es kann nicht schaden. Denn ich vermute, daß bestimmt einer der Gangster persönlich erscheint, um die Bucks zu retten.« Mein Freund entwickelte seinen Einsatzplan.
    »Und vergiß nicht, es darf kein Cop zu sehen sein, Phil. Wir beide allein müssen es in der Halle schaffen. Dabei mußt du noch damit rechnen, daß ich für einige Minuten nicht zur Verfügung stehe. Der Bursche könnte beispielsweise zur Bedingung machen, daß ich mich noch fünf Minuten in der Zelle aufhalte. Die übrigen Kollegen dürfen höchstens vor dem Airport warten.«
    »Okay«, sagte mein Freund, »ich habe verstanden. Verlaß dich darauf, daß alles zu deiner Zufriedenheit ausgeführt wird.«
    Ich legte auf und bestellte mir ein paar Minuten später ein Abendessen, das aus einer Putenkeule, gebackenen Maiskolben und Salat bestand. Dazu trank ich Zitrone mit Soda.
    Eine halbe Stunde später erschien Mr. Morris. Er kam mit aufgekrempelten Hemdsärmeln, ohne Jackett. Auf diese Weise brachte er seine mit Juwelen besetzten Hosenträger wenigstens zur Geltung. Morris hielt eine Aktentasche in der Hand.
    »Hier, Mr. Cotton«, sagte er mit einem wehleidigen Lächeln, »die zweihunderttausend.«
    »Sie haben wenigstens die Nummern von einem Teil der Scheine notieren lassen?« fragte ich.
    »Ja, von allen größeren Dollarnoten.«
    »Wir müssen nämlich mit allem rechnen, Mr. Morris. Es ist möglich, daß die Gangster mich durch irgendeinen Trick ausschalten und erst einmal das Weite suchen.«
    »In Wirklichkeit denken Sie natürlich genauso wie ich, daß die Burschen uns nicht entwischen.«
    »Natürlich. Das schließt aber nicht irgendwelche Sicherungsmaßnahmen aus.«
    »Okay, G-man. Das Auto wartet auf dem Hof. Ich habe Ihnen unseren Repräsentativwagen zur Verfügung gestellt.«
    »Er hat doch hoffentlich ein Schild, Mortimer AG?«
    »Ja, ich habe unseren Namenszug vorhin noch aufspritzen lassen.«
    »Danke, das war eine hervorragende Idee.«
    »Schließlich bin ich dem FBI doch zu Dank verpflichtet.«
    »Sie werden hier auf mich warten?« fragte ich.
    »Ja, ich bin als Kriminalist wenig brauchbar. Ich würde höchstens Ihre Pläne durchkreuzen.«
    Morris verließ das Büro. Ich prüfte meine Waffe. Sie war in Ordnung. Dann schnappte ich die Aktentasche und fuhr mit dem Lift nach unten. Auf dem Hof wartete der Pirmenwagen. Es war eine Luxuslimousine in Silbergrau, Marke Buick. Auf dem Kofferraum und den vorderen Türen prangte das Schild »Mortimer AG«.
    Als der Chauffeur mich kommen sah, sprang er heraus und riß die rechte Vordertür auf. Ich ließ mich in die weichen Polster fallen und legte die Aktentasche auf den Schoß.
    Der Fahrer war ein dunkelhäutiger Mann, der aus Kuba zu kommen schien. Er machte ein ernstes Gesicht.
    »Ich soll Sie zum International bringen«, sagte er, als der Wagen anfuhr, »Mr. Morris persönlich hat mir den Auftrag gegeben. Ich bin sein Fahrer.«
    »Wie lange werden wir bis zum Airport brauchen?«
    »Eine gute Viertelstunde.«
    Das war unsere ganze Unterhaltung. Der Mann fuhr mit einer traumwandlerischen Sicherheit. Seine ganze Lebensbeschäftigung schien Autofahren zu sein.
    »Ich soll hier auf Sie warten«, sagte er vor dem Flughafengebäude.
    »Ja. Ich schätze in zehn Minuten wieder zurückzukommen. Aber setzen Sie bitte Ihren Wagen einige Yard zurück, damit andere Fluggäste auch noch Vorfahren können.« Wir standen nämlich direkt vor dem Haupteingang.
    »Okay, Mr. Shepmaster«, sagte er und half mir beim Aussteigen.
    Ich trug eine dunkle Sonnenbrille, die ich mir ebenfalls von Morris besorgt hatte, und war so kaum zu erkennen. Humbly würde mich außerdem am allerwenigsten in der Halle erwarten. Für ihn war ich längst erledigt und ausgeschaltet.
    Unauffällig sah ich mich in der Halle um. Es wimmelte von Menschen, die an die Abfertigungsschalter drängten.
    Lautsprecher riefen die Maschinen nach Paris, London, Vancouver, Buenos Aires aus. Wenn man hier stand, merkte man erst wie klein die Welt war. Bis Südamerika brauchte man nur ein paar Stunden. Das war der ideale Fluchtweg für Humbly und Co.
    Deutlich war die

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