Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

Titel: 0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Leuchtschrift ›Duschkabinen und Toiletten‹ auf den Fliesen der hinteren Wand zu erkennen. Pfeile wiesen auf die Eingänge. Links lag A, daneben B und mir direkt gegenüber der Eingang C. Ich schlenderte darauf zu, drückte die Klinke herunter und betrat den Vorraum. Auf einem Hocker saß ein Mann mit hohlen Wangen. Er trug einen weißen Kittel und führte die Aufsicht.
    »Einmal Kabine 12«, bestellte ich.
    »Brauchen Sie Seife und Handtuch?« fragte er.
    »Nein, danke.«
    Ich entrichtete meinen Dollar Benutzungsgebühr und ging hinein. Die Kabine bestand -aus einer Umkleideecke, die durch einen Kunststoffvorhang von der Duschfläche abgeteilt war. Es war eine Reihe Kabinen aneinandergereiht, die nur durch drei Yard hohe Trennwände abgeteilt waren. Diese Wände gingen nicht bis auf den Boden, sondern ließen unten wegen der Luftzirkulation etwa drei Zoll freien Raum.
    Vor mir stand der Badehocker. Ich legte die Tasche darauf und zündete mir eine Zigarette an. Es war bereits eine Stunde nach dem Anruf vergangen.
    Nach einer Weile hörte ich Schritte, die sich der Kabine 13 näherten. Ich bieb regungslos stehen und horchte. Der Mann drückte die Klinke herunter und verschloß die Tür von innen. Er pfiff leise vor sich hin.
    Ich räusperte mich. Aber der andere reagierte nicht auf mein Räuspern.
    »Hallo«, sagte ich, »hier ist Shepmaster. Können Sie mir sagen, wie spät es ist?«
    »Moment, Mr. Shepmaster«, antwortete der andere, »ich habe mich genau fünf Minuten verspätet. Haben Sie die Bucks da?«
    »Selbstverständlich — und Sie die Geheimakten von Mortimer AG?«
    »Alles klar. Hören Sie gut zu. Sie schieben jetzt die Aktentasche unter der Trennwand her und erhalten dann meine Tasche.«
    »Nein«, erwiderte ich, »das Geschäft ist mir zu unsicher. Wir können die Taschen gleichzeitig austauschen.«
    »Wenn hier einer Bedingungen stellt, dann bin ich es«, knurrte der andere.
    »Okay. Aber Sie müssen einsehen, daß ich im Aufträge meiner Firma auch die notwendige Sicherheit verlangen muß.«
    »Das sehe ich ein. Aber wer garantiert mir dafür, daß Sie mir anschließend nicht nachstürzen und einen Skandal in der Halle anzetteln, vielleicht mir sogar die Cops auf den Hals hetzen?«
    »Kein Cop wird einem ehrlichen Finder, der unerkannt bleiben möchte, auch nur ein Haar krümmen.«
    »Auf diese Sprüche verlaß ich mich nicht«, knurrte der andere, »ich brauche Garantien.«
    »Und was verlangen Sie an Garantien?«
    »Ziehen Sie Ihren Anzug aus und schieben ihn unter der Trennwand her.«
    »Sie sind verrückt. Und wie soll ich hier ‘rauskommen ohne Anzug?«
    »Das soll nicht meine Sorge sein. Ich brauche Sicherheiten — und die Mortimer AG hat mir diese Sicherheiten garantiert. Wollen Sie nun den Anzug ausziehen und ihn herüberschaffen oder soll ich wieder abrücken?«
    »Natürlich bekommen Sie meinen Anzug«, sagte ich, »in wenigen Sekunden haben Sie ihn.«
    Ich zog mich aus, leerte die Jacken- und Hosentaschen, faltete den Anzug vorschriftsmäßig und schob ihn unter der Trennwand her.
    »Okay«, murmelte der andere, »der Anzug ist Von Ihnen getragen worden, er ist noch körperwarm.«
    »Sie sind verdammt spitzfindig«, entgegnete ich, »oder glauben Sie etwa, ich hätte hier eine Kollektion von Ersatzanzügen?«
    Der andere kicherte.
    »Und nun die Bucks«, sagte er und war sicher, am Ziel zu sein.
    Ich nahm die Aktentasche, öffnete Sie und legte sie auf den Boden.
    Ich bat meinen Verhandlungspartner, das gleiche zu tun. »Damit ich mich überzeugen kann, daß die Tasche die Dokumente enthält«, sagte ich.
    Er folgte bereitwillig meinen Vorschlägen. Ich sah den Aktendeckel leuchten. Seine Aktentasche ragte bereits zu einem Drittel in meine Kabine hinein. Ich schob meine bis zur Hälfte durch. Blitzschnell packte der Bursche auf der anderen Seite zu. Gemächlich zog ich seine Aktentasche herüber, bemüht, keine Fingerabdrücke zu verwischen.
    Inzwischen war eine Reihe von Kabinen besetzt. Die Duschen liefen, und es duftete nach parfümierter Herrenseife. Der Mann in Zelle 13 wühlte im Geld.
    »Habt ihr mich auch nicht betrogen?« sagte er.
    »Nein, es sind . genau zweihunderttausend.«
    »In Ordnung.« Er öffnete die Tür.
    »Stop«, sagte ich. »Und wann bekomme ich meinen Anzug zurück?«
    »Ich werde ihn bei der Gepäckaufbewahrung aufgeben«, erwiderte er hämisch.
    ***
    Phil schlenderte unter dem Leuchtschild ›Duschkabinen und Toiletten‹ hin und her. Er betrachtete die

Weitere Kostenlose Bücher