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0445 - Die Macht des Träumers

0445 - Die Macht des Träumers

Titel: 0445 - Die Macht des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Diebstahl nicht wehrte.
    Außerdem… vielleicht brauchte er es noch! Denn er entsann sich, daß es aufglühte, ehe dieser befremdliche und unerklärliche Ortswechsel stattfand.
    Er dachte an die anderen rätselhaften Erlebnisse, die er hinter sich hatte und die auf irgendeine Weise mit diesem Amulett Zusammenhängen mußten, das er einfach nicht loswerden konnte. Wie oft hatte er es schon wegwerfen wollen! Oder von einem Juwelier einschmelzen, um etwas anderes daraus zu machen. Aber er hatte es nie fertiggebracht.
    Das Amulett war ein Fluch, der ihm anhaftete.
    Einige der wilden Männer waren auf den neuen Gast in seiner für sie befremdlichen Kleidung aufmerksam geworden. Sie starrten ihn an wie ein seltenes Tier. Jetzt registrierte er auch, daß sie alle hellhäutig waren. Es gab zwar unterschiedliche Tönungen, die auf Sonnenbräune zurückzuführen waren, aber es waren weder Neger noch Mischblütige oder Vertreter anderer Rassen unter ihnen.
    Auch von daher war er hier ein totaler Außenseiter.
    Drei, vier Männer erhoben sich jetzt. Es war klar, daß sie sich mit dem Außenseiter eingehend befassen wollten.
    Cascal machte sich bereit, mit ein paar schnellen Schritten die Tür zu erreichen, durch die er hereingekommen war - mit etwas Glück, denn im gleichen Moment erschienen drei Männer in dieser Tür.
    Augenblicklich trat Stille ein. Die Kerle, die es auf Cascal abgesehen hatten, setzten sich ganz brav wieder auf ihre Stühle. Offenbar gab es hier doch so etwas wie eine Ordnungsmacht. Zumindest aber brachte man den drei Neuankömmlingen erheblichen Respekt entgegen.
    Sie trugen schwarze Kleidung, Handschuhe, wehende Umhänge und Kapuzen, die den ganzen Kopf bedeckten und in denen es nur schmale Schlitze für die Augen gab. Vor der Stirn befand sich je ein weißer Kreis mit roten Schriftsymbolen, die weder arabisch noch japanisch, chinesisch oder kyrillisch waren, sondern eine Mischforn aus allen Schriften, die Cascal jemals andeutungsweise gesehen hatte. Die Männer trugen seltsame Waffen am Gürtel, deren Wirkungsweise nicht klar ersichtlich war. Einer von ihnen besaß darüber hinaus eine Peitsche und einen stacheligen Morgenstern. Wenn er den Morgenstern in dieser Schänke einsetzte, blieb nicht viel heil…
    Cascal wollte schon aufatmen; das Erscheinen der drei Schwarzgekleideten verschaffte ihm Luft. Hatte er gedacht. Aber der mit der Peitsche streckte den Arm aus und deutete zielsicher auf ihn, Cascal.
    Und im gleichen Moment war es mit der Totenstille in der Schänke vorbei. Alle Anwesenden gehorchten dem unausgesprochenen Befehl.
    In dieser Sekunde war jeder Cascals Feind, und alle wollten sich auf ihn stürzen, um ihn den Schwarzgekleideten tot oder lebendig vor die Füße zu werfen…
    ***
    Zamorra war müde. Aber er wußte, daß er jetzt keinen Schlaf finden winde. Zu sehr bewegte ihn, was das Amulett von sich gegeben hatte.
    Es wußte mehr, als es preisgab.
    Vielleicht war es richtig, und dieses Wissen würde Zamorras Verstand übersteigen. Andererseits fühlte er sich zu sehr gegängelt. Er war ein Mensch mit einer beachtlichen Fantasie und Vorstellungskraft, gewachsen und geschult in unzähligen unglaublichen Abenteuern. Er traute sich eine Menge zu. Und wenn er tatsächlich nicht in der Lage sein sollte, das zu begreifen, woran er laut Warnung des Amuletts nicht rühren sollte, konnte er es immer noch verdrängen. Auch da besaß er entsprechende Fähigkeiten der Autosuggestion.
    Er wollte sich nicht einfach vorschreiben lassen, was für ihn geeignet war und was nicht. Er war kein kleines Kind mehr, sondern ein erwachsener Mensch. Und schon gar nicht wollte er sich von einem Stück Metall leiten lassen, das aus irgendwelchen unbekannten Gründen zu denken lernte. Wurde Merlins Stern nicht dadurch vielleicht sogar zu einer Gefahr? Bisher hatte Zamorra sich mit der Entwicklung der magischen Scheibe abfinden können, weil er Analogien zu sprechenden Computern zog. Die erweckten manchmal auch den Eindruck, zu »denken«, waren aber nur unbelebte Gegenstände und ihrem Programm unterworfen, das immer von einem Menschen entwickelt worden war. Wer aber entwickelte das Programm, welches Merlins Stern steuerte? Wußte Merlin überhaupt von dieser Entwicklung, war sie in seinem Sinne, oder hatte unbemerkt irgend etwas Fremdes begonnen, die Kontrolle an sich zu bringen? Wie überhaupt ließ sich ein Bewußtsein vorstellen, das seine Grundlage in unbelebtem Metall hatte?
    Zamorra wußte es nicht. Aber noch

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