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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Polizei fahndet fieberhaft nach dem Verbleib des Mädchens…«
    »Ich frage mich«, sagte Mr. High, »wer dieser sehr bekannte FBI-Agent wohl ist? Sehen Sie sich zum Beispiel diese Meldung an.« Er hob ein anderes Blatt über den Tisch, und da stand: »FBI-Agent Jerry Cotton — der Mann, der Black Sprangle zur Strecke brachte!«
    »Ja«, sagte ich, »der sehr bekannte FBI-Agent bin ich!«
    Mr. High zog die Brauen hoch. »Jerry, wenn man die Zeitungen liest, kann man den Eindruck bekommen, Black Sprangle werde wegen Mordes gesucht!«
    »Das ist richtig!«
    »Wenn Black Sprangle es richtig macht, kann er Ihnen daraus einen handfesten Strick drehen!«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Erstens bin ich sicher, daß er es nicht richtig macht. Zum anderen bin ich vollkommen abgesichert. Ich habe zu keinem Pressemann gesagt, daß er wegen Mordes gesucht wird. Natürlich erweckt jede Aktion gegen diesen Gangster Aufsehen, und es ist kein Wunder, daß die Presse alle möglichen Kombinationen anstellt. Aber damit haben wir nichts zu tun!«
    »Schön, akzeptiert. Aber jetzt etwas anderes: Wissen Sie, daß Sie sich Black Sprangle mit diesen Zeitungsmeldungen geradezu als Köder anbieten?«
    »Das lag in meiner Absicht!«
    Mr. High sah mich nachdenklich an. »Erklären Sie mir das genauer!«
    »Wenn unsere Annahme stimmt, daß Black Sprangle der Mörder von Dirk Wayne ist, steckt er auch hinter dem Verschwinden von May Fair. Wir haben so gut wie keine Chance, das Mädchen zu finden. Selbstverständlich läuft die Fahndung, und die Kollegen vom Fahndungsdezernat setzen Himmel und Hölle in Bewegung — aber davon erwarte ich nicht viel. Black Sprangle ist ein gerissener Fuchs. Das Schicksal des Mädchens macht mir Sorgen.«
    »Und Sie sehen keine andere Möglichkeit, ihr zu helfen?«
    »Nein! Ich mußte die Presse einschalten, damit Black Sprangle genau die Information erhielt, die ich ihm Zuspielen wollte. Ich sah nur einen Weg, ihn dabon abzubringen, May zu ermorden, indem ich die Öffentlichkeit mobilisierte.«
    »Das ist ein Bluff!«
    »Richtig! Aber ich hoffe, Black Sprangle damit unsicher zu machen. Jemand, der so überlegt handelt wie er, begeht keinen sinnlosen Mord!«
    »Aber er wird es tun, wenn er einen Sinn darin sieht. Und das wird sehr bald der Fall sein — nach seiner Vorstellung. Wenn Sie nicht mehr leben, hat es auch Sinn, das Mädchen zu ermorden. Dann wird er nicht zögern, es zu tun.«
    »Deshalb rechne ich damit, daß er versucht, mich umzubringen. Er muß also Tuchfühlung mit mir aufnehmen. Und die wünsche ich mir.«
    »Jerry, wissen Sie, was es bedeutet, sich einem Gangster wie Black Sprangle als Köder anzubieten? Er hat tausend Möglichkeiten.«
    »Ja«, sagte ich langsam, »ich glaube, ich weiß es. Es bedeutet ein sehr großes Risiko — und eine kleine Chance.«
    »Wir tun alles, um Sie zu schützen«, sagte Mr. High müde, »aber Sie wissen, daß es den hundertprozentigen Schutz nicht gibt. Ganz besonders dann nicht, wenn einer der gefährlichsten Gangsterbosse der Stadt plötzlich von seinem Sockel stürzt und anfängt, Amok zu laufen. Dann brennen erfahrungsgemäß alle Sicherungen durch. Ich weiß, was ich sage. Sie haben nämlich eine Kleinigkeit übersehen, Jerry!«
    »Und die wäre?«
    »Sie waren nur auf Black Sprangle bedacht. Denselben Fehler hat er auch gemacht. Er dachte nur daran, über den Augenblick zu kommen. Aber er dachte nicht an die Folgen, die diese Flucht auslösen mußte. Hätte er sich widerstandslos festnehmen lassen und den Fall seinen Anwälten übergeben, wäre das zwar eine erstrangige Sensation geworden, aber niemals die Katastrophe, die es jetzt ist!«
    »Katastrophe?« Ich hob fragend die Brauen.
    »Ich meine natürlich in bezug auf ihn. Black Sprangle hat unzählige Feinde in der Stadt.«
    »Das ist ganz natürlich. Jedem großen Gangsterboß geht es so. Solange der Boß mächtig ist, hält er sie nieder. Aber nicht, wenn er stürzt. Dann fallen sie über ihn her. Die Kameradschaft der Unterwelt gilt nicht für den gestürzten Boß, der gestern noch mit eiserner Faust alle unterdrückte. Al Capone wurde im Zuchthaus von Acapulco halb totgeschlagen.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Seit heute morgen«, sagte Mr. High, »werden wir von einer Flut von anonymen Anzeigen überschüttet. Die Unterwelt ist kräftig dabei, am Sockel von Black Sprangles Thron mitzusägen. Zu lange hat er sie tyrannisiert, als daß sie sich diese Chance entgehen lassen wollen. Ich bin

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