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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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dauert nicht lange. Aber ich will Ihnen einen Tip geben. Ich selbst werde als Zeuge gegen den Gangster auftreten!«
    »Sie?« fragte er ungläubig.
    Ich nickte.
    »May hat vor ihrem Verschwinden mit mir telefoniert, und dabei habe ich einiges erfahren, was sehr interessant ist.«
    »Ist das der Grund für den Haftbefehl?«
    Ich beantwortete die Frage nicht. »May ist verschwunden. Vielleicht hat Black Sprangle sie gekidnappt. Vielleicht will er sie ermorden. Aber davon hat er nichts. Ich bin als Zeuge so gut wie May. Er täte besser daran, das Mädchen freizulassen. Aber eines weiß ich — wenn May etwas passiert, gibt es nur einen, der als Täter in Frage kommt: Black Sprangle. Und ich werde nicht ruhen, bis ich ihm das nachgewiesen habe. Das sollte er sich klarmachen.«
    Mir waren die schwachen Punkte meiner Geschichte nur zu offensichtlich. Aber Roy Sand schien nichts aufzufallen.
    »Kann ich das veröffentlichen, Mr. Cotton?«
    »Es wäre besser, Sie geben ein paar versteckte Hinweise. Ihr Zeitungsleute versteht euch doch darauf, die entscheidenden Dinge zwischen die Zeilen zu packen. Black Sprangle soll die Geschichte lesen, und wenn Sie zu dick auftragen, wird er womöglich mißtrauisch. Ein paar Andeutungen, das genügt. Wenn er glaubt, ich könnte ihm als Zeuge gefährlich werden, wird er sein Hauptaugenmerk auf mich richten — und sich nicht um Sie oder andere kümmern.«
    »Okay«, sagte er, »ich glaube, ich verstehe, worauf Sie hinauswollen. Sie können sich auf mich verlassen!«
    Als die Reporter weg waren, kam Phil auf mich zu.
    »Erledigt?« fragte er.
    Ich nickte.
    Phil sagte: »Das ist der unverschämteste Bluff, seit der Baron Rothschild die Nachricht verbreitete, Napoleon hätte bei Waterloo gesiegt…«
    ***
    Allmählich wurde mir deutlich, wie müde ich war. Die Anspannung der Nacht war von mir gewichen, und damit kam das Schlafbedürfnis. Zu tun war jetzt auch nichts mehr. Ein paar Stunden konnte ich mir gönnen.
    Ich fuhr nach Manhattan zurück und legte mich schlafen. Um halb drei Uhr mittags klingelte das Telefon.
    »Jerry!« Das war Mr. High.
    Ich war mit einem Schlage hellwach und setzte mich auf.
    »Ja, was gibt es?«
    »Sie haben vermutlich die Mittagszeitungen noch nicht gelesen!«
    »Nein, aber ich kann mir gut vorstellen, was drinsteht!«
    »Ich hätte gern einiges mit Ihnen besprochen, Jerry.«
    Ich angelte nach meinen Schuhen.
    »Ich bin in zwanzig Minuten bei Ihnen, Chef.«
    »Gut«, sagte Mr. High und legte auf.
    Was mochte da schiefgelaufen sein? Ich konnte es mir nicht vorstellen. Ich hatte mir meinen Plan sorgfältig überlegt. Aber natürlich hatte ich es bei der Presse mit einem höchst unkontrollierbaren Etwas zu tun — ganz zu schweigen davon, daß Black Sprangle ein Gangster war, der sich kaum nach dem Handbuch richtete. Nun, ich würde es ja erfahren!
    Eine eiskalte Dusche stellte mich wieder auf die Beine. Und dann saß ich Mr. High im großen, modern eingerichteten Büro mit der beleuchteten Wandkarte von New York gegenüber.
    Der Chef hatte einen Stapel Zeitungen auf dem Tisch liegen. Die obere reichte er mir. Sie war so gefaltet, daß man die fette Schlagzeile sofort lesen konnte: »FBI-AGENT ALS KRONZEUGE GEGEN GANGSTERKÖNIG!« Und darunter, etwas kleiner: »Heute nacht führte das FBI den schon lange erwarteten Schlag gegen Black Sprangle. Aber als die FBI-Agenten in dem luxuriösen Landsitz eintrafen, war Black Sprangle bereits verschwunden. Die Großfahndung nach ihm läuft auf vollen Touren. Über das Delikt, das ihm vorgeworfen wird, verweigert das FBI jegliche Auskunft. In gut unterrichteten Kreisen ist die Rede von Mord.«
    »Ich möchte wissen«, sagte Mr. High, »ob ich sehr weit gehen muß, um diesen gutunterrichteten Kreis zu finden?«
    Ich grinste.
    »Nicht sehr weit! Nur drei Bürotüren!«
    »Das FBI«, stand da, »prüft gegenwärtig die Umstände, unter denen der frühere Mitarbeiter dieses Blattes, Dirk Wayne, tödlich verunglückte. In diesem Zusammenhang ist das Verschwinden einer Barsängerin zu erwähnen. Sie war mit Dirk Wayne befreundet. Man vermutet, daß sie von Verbrechern entführt wurde, um zu verhindern, daß sie über ihr Verhältnis zu Dirk Wayne aussagt. Dirk Wayne soll ihr Hinweise gegeben haben, aus denen zu entnehmen ist, daß er einem Verbrechen zum Opfer fiel. Vor ihrem Verschwinden hatte sich dieses Mädchen jedoch bereits an einen bekannten FBI-Agenten gewandt. Dieser FBI-Agent kann als Kronzeuge vor Gericht aussagen. Die

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