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0446 - Höllenfrost

0446 - Höllenfrost

Titel: 0446 - Höllenfrost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Text in der Tasche seine Seele frei war.
    Daß er seinen Auftrag vielleicht nicht erfüllen konnte, daran verschwendete er keinen Gedanken. Er war ja noch fit und gesund, und er war unterwegs zu der Stelle, die Shirona ihm beschrieben hatte.
    Sicher, es war ein größeres Areal. Und was dort sein sollte, konnte er sich nicht erklären. Er kannte die Gegend. Außer ein paar leeren Erdhöhlen, in die sich nicht einmal Tiere verkrochen, gab es dort nichts. Keine Hütten, keine Iglus. Wer in dieser Gegend lebte, der tat es nicht in der Wildnis, sondern in den kleinen Ortschaften.
    Briggs ging weiter. Er spürte die beißende Nachtkälte kaum, und er hinterließ eine deutliche Spur im Schnee.
    Weit hatte er ja nicht mehr. Vielleicht noch eine halbe Stunde Weg. Und dann? Dann konnte er nur hoffen, daß er in der Dunkelheit das Telepathenkind auch fand. Davon, im Freien einige Stunden zu übernachten, bis der Tag anbrach, hielt Briggs gar nichts.
    Er sah sich um.
    Hinter ihm bewegte sich etwas.
    ***
    Professor Zamorra versetzte Yves Cascal in Trance. Dann führte er seinen Geist behutsam in die Vergangenheit zurück. Bei weitem nicht so wie bei einer »Rückführung«, wenn es darum geht, ein früheres Leben zu entdecken und zu erkunden. Nur eine relativ kurze Zeitspanne.
    Bis zu dem Traum, in den auch Ombre gezogen worden war…
    Zamorra ließ sich von Cascal schildern, was er sah, was er erlebte. Das Auftauchen in der barbarischen Stadt mit ihren rauhen, mörderischen Sitten, wo ein Menschenleben nichts galt, Shironas Auftauchen, die Flucht durch den dunklen Korridor, dann der erneute Überfall im Riesenwald, und schließlich die Festung - und der Fürst, dessen genaues Aussehen Ombre nicht beschreiben konnte. Er konnte selbst in seinem Trance-Zustand nicht sagen, ob der Fürst jung oder alt gewesen war, wie seine Gesichtszüge wirkten oder wie seine Stimme klang. Da war einfach — nichts.
    Aber da war etwas, das Ombre zu ihm gezogen hatte.
    Der Fürst hatte behauptet, Ombre von früher her zu kennen…
    Nicole versuchte mit ihren telepathischen Kräften mehr aus Cascal herauszuholen. Sie nahm Erinnerungsfetzen wahr.
    Auch Shironas Aussehen klärte sich.
    Shirona - Uschi Peters? Oder Monica? Auf Anhieb hatte es immer nur Nicole fertiggebracht, die Zwillinge ohne Hilfe voneinander zu unterscheiden. Woran das lag, hatte sie nie ergründen können. Jeder andere stand vor einem Rätsel und mußte darauf warten, daß die Mädchen sich zu erkennen gaben. Auch Ombre war es nicht gelungen festzustellen, mit welcher der beiden er es zu tun hatte, und so konnte auch Nicole mit dieser Information aus zweiter Hand keine Entscheidung treffen.
    Dann: der Mann in der schwarzen Ninja-Kleidung, der Robert Tendykes Gesicht getragen hatte…
    Zamorra sah Nicole an. »Kannst du etwas herausfinden?« fragte er.
    »Etwas schwingt mit, das mit dem Amulett verwandt sein muß. Aber ich habe so etwas noch nie gefühlt. Vielleicht müßte ich Druiden-Kräfte haben, um es herauszufinden.«
    »Du meinst, daß Druiden im Spiel sind?«
    Nicole schüttelte den Kopf. Zamorra hatte sie falsch verstanden. »Meine Fähigkeit reicht nicht aus. Mangels Potential und Erfahrung. Aber ich bin sicher, daß der Ninja, der wie Rob aussah, nicht echt war. Er war eine Traumgestalt, so künstlich wie die ganze Welt. Diese Shirona dagegen war etwas echter. Zumindest steckte ein eigenes Bewußtsein dahinter, wenngleich ich auch überzeugt bin, daß ihr Körper nur eine Projektion war. Immerhin muß dieses Bewußtsein auf irgend eine Weise etwas mit unseren Amuletten zu tun haben.«
    Zamorra pfiff leise durch die Zähne. Er dachte an die Warnungen und Weigerungen von Merlins Stern Er solle nicht daran rühren, hatte ihm die silberne Scheibe empfohlen. Wollte Merlins Stern vielleicht ein Geheimnis hüten, dessen Enthüllung Zamorra etwas über seine Bewußtwerdung verraten könnte? Bisher war er ja immer wieder daran gescheitert, dem Hintergrund dieser Entwicklung auf die Spur zu kommen.
    Zamorra holte Cascal in die Gegenwart zurück und weckte ihn aus seiner Trance auf. »Woher kennen Sie die Peters-Zwillinge und Robert Tendyke, Ombre?« wollte er wissen.
    Der Neger senkte die Brauen.
    »Ich war einmal in Tendyke’s Home in Florida«, sagte er. »Aber im Gegensatz zu dem Eindruck, den Shirona auf mich machte, waren die Mädchen damals schwanger. Oder zumindest eine von ihnen. Das andere wird wohl eine Scheinschwangerschaft gewesen sein.«
    »Wie kommen Sie darauf,

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