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0446 - Höllenfrost

0446 - Höllenfrost

Titel: 0446 - Höllenfrost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ombre?« warf Nicole ein.
    Cascal zuckte mit den Schultern. »Eine Eingebung - vielleicht«, sagte er. »Shirona hat jedenfalls eine verblüffende Ähnlichkeit mit den beiden.«
    »Was wollten Sie in Tendyke’s Home ?« fragte Zamorra.
    »Wenn ich das wüßte… ich glaube, dieses verflixte Ding hat mich vorwärtsgetrieben.« Er deutete auf sein Amulett, das Zamorra ihm zurückgegeben hatte.
    Zamorra schnipste mit den Fingern. Seine Augen leuchteten auf. »Das kann uns weiterhelfen. Können Sie vielleicht jetzt sich wiederum treiben lassen?«
    »Wie zum Teufel soll ich das tun?« fragte Cascal skeptisch.
    »Geben Sie sich einfach Ihrer Intuition hin und folgen Sie den Impulsen. Vielleicht sollten Sie dabei eine Halbtrance…«
    »Nein!« entschied Cascal. »Ich lasse mich nicht ein zweites Mal hypnotisieren. Ich weiß nicht, was Sie mit mir angestellt haben. Aber die Unruhe in mir ist seither noch größer geworden. Ich…« Er vestummte.
    »Sie sind hypernervös, Ombre«, sagte Nicole. Ihr war ebenso wie Zamorra diese Nervosität bereits aufgefallen. Cascal rutschte unruhig auf seinem Platz hin und her, seine Finger trommelten manchmal leise, und er atmete schneller als zu Anfang. Immer wieder drehte er unruhig den Kopf hin und her, als suche er etwas, und schien nur mit Mühe verhindern zu können, daß er aufsprang.
    »Geben Sie dieser Unruhe einfach nach«, sagte Zamorra. »Ich glaube, ich weiß, was es ist: genau das, was wir wollen. Lassen Sie sich einfach lenken.«
    Cascal preßte die Lippen zusammen.
    Dann erhob er sich. Wortlos verließ er das Zimmer, schaute bei seiner Schwester herein und gab ihr einen Abschiedskuß auf die Wange. »Paß auf dich auf, Kleine«, agte er. »Ich weiß nicht genau, wann ich wieder hier bin. Es kann vielleicht«, und er sah Zamorra und Nicole nachdenklich an, die hinter ihm standen, »ein paar Tage dauern.«
    »Wohin gehst du?«
    »Auch das weiß ich nicht.«
    Wenig später waren sie bereits unterwegs.
    Und Zamorra hoffte, daß der eigenartige Versuch Erfolg haben würde…
    ***
    Stygia war in dem Zimmer in Quinhagak zurückgeblieben. Sie begann damit, sich so sorgfältig wie nur möglich abzuschirmen. Wenn ihr Plan Erfolg haben sollte, war das äußerst wichtig. Sie spielte vabanque.
    Entweder es funktionierte - oder sie war so gut wie erledigt. Vor allem, weil sie die Fähigkeiten und die Kraft des Telepathenkindes nicht abschätzen konnte, ehe sie es nicht sah.
    Sie lachte spöttisch, als sie an den Narren Briggs dachte. Der glaubte, sie mit dem Freilassungsvertrag notfalls zwangen zu können!
    Sicher, sie würde seine Seele freigeben. Das hatte sie ihm versprochen, und Stygia pflegte ihr Versprechungen zu halten. Aber zwingen konnte er sie nicht. Stattdessen würde das Blut, mit dem Stygia geschrieben hatte, das Papier restlos vernichten, damit niemand in der Schattenwelt einen Verdacht schöpfen konnte, daß sie Briggs’ Seele bewußt freigab.
    Und er selbst würde keine Gelegenheit mehr bekommen, damit zu prahlen. Der Tod hetzte bereits hinter ihm her.
    Stygia war sicher, daß der Ort, den sie Briggs beschrieben hatte, der richtige war. In einem bestimmten Umkreis mußte er auf das Telepathenkind stoßen. Und dann hatte er seinen letzten Auftrag erfüllt und wurde unter den Lebenden nicht mehr gebraucht. Er mußte nur den Namen Shirona nennen.
    Das war der Köder.
    Das, was Stygia gespürt hatte, als Leonardo ihr die Informationen zuspielte, deutete darauf hin, daß Shirona eine für das Telepahtenkind mehr als rätselhafte Frau war, an der der Unheimliche interessiert war. Er würde kommen. Die Nennung dieses Namens war so gut wie ein Zwang.
    Aber was dann geschah - durfte niemand sonst erfahren.
    Stygia wollte den direkten Befehl des Fürsten der Finsternis umgehen.
    Sie lachte, wenn sie sich vorstellte, wie verblüfft er eines Tages sein würde… und dann war es für Leonardo deMontagne zu spät!
    ***
    Julian Peters fühlte die beißende Kälte nicht. Er hatte seine Körpertemperatur reduziert. So war der Unterschied nicht mehr so groß, daß er wirklich störte. Julian registrierte zwar, daß es kalt war, aber es berührte ihn kaum, beeinträchtigte ihn nicht. Mit der Reduzierung seiner Körpertemperatur ging auch eine Verlangsamung seines Stoffwechsels einher. Sein Körper funktionierte langsamer.
    Aber sein Geist fand deshalb mehr Zeit und Gelegenheit, sich auf Gedankenspiele zu konzentrieren.
    Julian schwebte immer noch über dem Schnee, ohne Spuren zu

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