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0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

Titel: 0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
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daß er uns eine Menge über sein Versteck erzählen wird, wenn wir uns auf seine Zehen stellen?«
    »Wahrscheinlich, aber damit haben wir noch keine Garantie, daß wir sie uns auch holen können. Es genügt zum Beispiel, daß er ein Bankfach gemietet hat, das nur er öffnen kann.«
    Draußen wurde ein Automotor gedrosselt. Eine Hupe schlug zweimal an. »Das ist er!« Mit einer Handbewegung forderte der Maskierte Rugger auf vorzugehen. Die Männer ließen die Tür offen. Ich hörte ihre Schritte, die sich schnell entfernten. Dann war es still, bis auf das leise Zischen der Karbidlampe und das leise Geräusch des Motors im Leerlauf.
    Ich blickte schräg zu Roy Drugh hoch. Seine vorquellenden Augen starrten mich an. Mit der linken Hand zog er die Tischschublade auf, in der der 38er lag. In diesem Augenblick fiel mir ein, daß der Chef zwar nach dem Schlüssel für die Handschellen, nicht aber nach meiner Waffe gefragt hatte, Hatte er es vergessen, oder…?
    ***
    Der Mann, der sich Jack Harper nannte, stand neben dem blauen Chevrolet. Als der Maskierte und Rugger bis auf zwei oder drei Schritte herangekommen waren, ließ er eine Taschenlampe aufflammen.
    »Sie sehen, ich habe von Ihnen gelernt«, sagte er. »Bleiben Sie stehen!« Er musterte die beiden Gangster und erkundigte sich: »Trennen Sie sich eigentlich nie von Ihrer albernen Maske?«
    »Kommen wir zum Geschäft!« knurrte der Chef.
    »Das Geschäft wäre längst abgeschlossen, wenn Sie sich fairer verhalten hätten.«
    »Ich weiß nicht, ob ich mich überhaupt noch auf ein Geschäft mit Ihnen einlassen soll, Harper. Sie scheinen mit dem FBI verbündet zu sein.«
    »Ach, zum Teufel, ich habe diesen Burschen nicht bestellt. Sie selbst tragen die Schuld daran, wenn Sie Killer für sich arbeiten lassen, denen das FBI auf den Fersen sitzt.«
    »Schon gut! Ihre Aussage deckt sich mit der des G-man.«
    »Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    »Wir kauften ihn uns.«
    »Hm, tut mir leid um ihn, denn ohne ihn hätten Sie mich kurzerhand umgebracht. Verdammt, ich hätte nicht übel Lust, es Ihnen heimzuzahlen.«
    Der Maskierte lachte leise. »Ich bin der einzige Mann, der Ihren Preis bezahlen kann.«
    »Leider, und es ist notwendig, daß wir rasch einig werden. Ich fürchte, daß ich in Washington längst vermißt werde. Wenn ich nicht in spätestens drei oder vier Tagen Caracas erreiche, werde ich das Land nicht mehr verlassen können. Jane sitzt in Venezuela und droht, vor Sorge um mich verrückt zu werden. Also los, Mr. Unbekannt! Ich verlange nach wie vor dreißigtausend Dollar, aber ich verlange zehntausend als Anzahlung blind.«
    Wortlos griff der Mann mit der Maske in die Innentasche seines Trenchcoats und zog ein Paket in der Größe einer Damenhandtasche hervor. Das Paket war vierfach verschnürt. »Zehntausend«, sagte er und warf es Harper zu, der es auffing.
    »Sie gehen auf meine Bedingungen ein?«
    »Sie lassen mir keine andere Wahl. Wo wollen wir die Ware übergeben?«
    »In der Halle meines Hotels, und zwar am hellen Tage, sagen wir um zwei Uhr mittags. Sie werden um diese Zeit auf Ihre hübsche Maskerade verzichten müssen, Mister.«
    »Wie heißt das Hotel?«
    »Ein drittklassiger Laden, der sich Goulf nennt. Die Adresse lautet: 43 Houston-Street. Sie können unbesorgt sein. Nicht sehr viele Leute werden Ihr Gesicht sehen. Außer dem Besitzer und dem Portier halten sich wenige Leute in dem Hotel auf. Fragen Sie nach John Brown. Unter dem Namen wohne ich dort. Man wird Sie telefonisch mit mir verbinden, und dann erst werde ich Ihnen sagen, was Sie als nächstes tun sollen. Tut mir leid, daß ich solche Maßnahmen ergreife, aber ich bin mißtrauisch geworden.«
    Der Maskierte zuckte die Achseln. »Jeder versucht so gut abzuschneiden, wie er kann. Ich dachte, Sie ließen sich überrumpeln, aber Sie hatten Glück. Damit muß ich mich abfinden, und ich habe keine andere Wahl, als Ihre Ware jetzt zu bezahlen.«
    »Sehr gut! Ich erwarte Sie morgen. Vergessen Sie die zwanzigtausend Dollar nicht.«
    »Nicht morgen, sondern übermorgen. Ich kann zwanzigtausend Dollar nicht aus dem Ärmel schütteln. Ich brauche mindestens vierundzwanzig Stunden, um sie zu beschaffen.«
    Harper zog die Augenbrauen zusammen. »Wieder eine Verzögerung!«
    »Tut mir leid! Diese Verzögerung müssen Sie in Kauf nehmen.«
    Widerwillig fügte sich der Mann aus Washington. »Ich erwarte Sie also übermorgen, und ich warne Sie vor einem zweiten Versuch, ohne Geld einzukaufen.«
    Er öffnete

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