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0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

Titel: 0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
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sieht«, erklärte Rugger dem anderen Ganoven. »Falls er auf den Gedanken kommt, mit dem G-man zu sprechen, und falls der G-man irgend etwas Über unsere Absichten zu sagen versucht, schlägst du ihn zusammen. Hast du verstanden, Roy?«
    »Geht in Ordnung!« Ich sah, wie Drugh lauschend den Kopf hob. »Er kommt!« stellte er fest. Rugger blickte auf seine Armbanduhr. »Pünktlich wie immer!« Er drehte sich um und verließ die Hütte. Die Tür ließ er offenstehen.
    Ich hörte das Geräusch eines Motorbootes. Auf der Tischplatte stand jetzt nur noch die zischende Karbidlampe. Rugger hatte den Colt und die Drake-Pistole eingesteckt. Drugh stand hinter dem Tisch und trommelte nervös mit den Fingern.
    Das Brummen des Bootsmotors wurde laut und erstarb. Wenig später näherten sich Schritte. Ich hörte Rugger sagen: »Du wirst eine Überraschung erleben!«
    Der Mann im Trenchcoat betrat die Hütte, gefolgt von dem ehemaligen Catcher. Ich sah ihn zum zweitenmal, und er hatte sich nicht verändert. Eine Gummimaske blieb eine Gummimaske.
    ***
    Dark Rugger war nicht viel größer als sein Boß, aber dreißig oder vierzig Pfund schwerer. Trotzdem fuhr der Maskierte herum. Seine behandschuhten Hände krallten sich um Ruggers Jackenaufschläge. »Du Idiot!« kreischte er. Seine Stimme Uberschlug sich. »Habe ich dir nicht gesagt, daß der G-man erst an zweiter Stelle steht?«
    Er ließ den Gangster los, sprang zwei Schritte zurück und zog eine großkalibrige Luger aus der Trenchcoattasche. Ich war ziemlich überzeugt, daß es sich um die Waffe handelte, die Drugh in dem Cadillac so hartnäckig auf mich gerichtet hatte.
    »Ich bringe dich um!« Immer noch schrie der Maskierte hysterisch wie eine Frau. In Ruggers Gesicht standen plötzlich Schweißtropfen. Seine großen Hände zuckten, aber er konnte es nicht mehr riskieren, nach seiner Waffe zu greifen. Die überschäumende Wut seines Bosses hatte ihn überrumpelt. Er rang nach Luft und stieß schließlich hervor:
    »Wenn du jetzt schießt, hört dich Harper! Er kann schon in der Nähe sein.«
    Er hatte das Richtige gesagt. Der Maskierte ließ die Luger sinken. »Wie kommt der G-man her? Erzähl, aber in zwei Sätzen!«
    »Ich habe ihn hergelockt. Ich log ihm eine Menge Vor, und er schluckte alles. Ich garantiere dafür, daß keiner gefolgt ist.«
    »Glaube nur nicht, du könntest das FBI überspielen!« schnitt ihm der andere das Wort ab. »Ich wette, daß die Greifer dir schon auf den Fersen sitzen. Hoffentlich können wir die Geschäfte mit Harper noch abwickeln, bevor die G-men auf tauchen.«
    Ich unterdrückte einen Seufzer. Ruggers Chef hatte eine bessere Meinung vom FBI, als sie in diesem speziellen Falle berechtigt war.
    Der Mann mit der Maske trat einen Schritt näher an mich heran. Auch hier trug er eine dunkle Brille, die es unmöglich machte, die Farbe seiner Augen zu erkennen. Über meinen Kopf hinweg befahl er Roy Drugh: »Du bleibst hier, wenn ich mit Harper verhandele. Wer hat den Schlüssel zu den Handschellen?«
    »Ich!« Rugger fischte den Schlüssel aus der Jackentasche. Der Boß nahm ihn und warf ihn Drugh zu. »Du bist für den G-man verantwortlich. Falls er irgend etwas zu unternehmen versucht, um unseren Job zu stören, schlage ihm die Faust in den Nacken.«
    Trotz der ernsten Situation fand ich es lustig, daß der Boß Roy Drugh nahezu den gleichen Befehl erteilte wie Rugger, wenn auch aus anderen Gründen.
    »Was geschieht mit Harper?« fragte der Catcher.
    »In dieser Nacht nichts. Er erhält zehnr tausend Dollar Anzahlung, wie er es verlangte.«
    Ein gieriges Licht glomm in Ruggers Augen auf. »Du hast das Geld bei dir?« Offenbar konnte er die Frage nicht unter-! drücken.
    Der Maskierte spürte die Gier. »Ja, möchtest du es sehen, Dark?«
    Rugger fühlte sich erwischt. Er ruckte mit dem Kopf. »Unsinn! Was soll denn passieren?«
    »Wir werden einen neuen Preis aushandeln, und wir werden einen Platz verabreden, an dem wir Geld gegen Ware tauschen. Ich fürchte, diesmal wird uns Harper vorschreiben, wo er uns treffen will. Es wird dann viel von eurer Geschicklichkeit abhängen, die Ware zu erhalten, ohne den irrsinnigen Preis bezahlen zu müssen, den er mit Sicherheit verlangt. Wir werden mindestens zwei Tage benötigen, um trotz Harpers Vorsichtsmaßnahmen eine passende Falle aufzubauen.«
    »Warum kaufst du dir den Jungen nicht einfach?«
    »Weil er die Ware nicht bei sich trägt.«
    »Okay, er hat sie also irgendwo versteckt. Glaubst du nicht,

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