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0447 - Der Terraner und der Gläserne

Titel: 0447 - Der Terraner und der Gläserne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor seinem Bett stand.
    Er beobachtete mich.
    In diesem Augenblick fiel mir der Unsinn vom hypnotischen Blick einer Schlange wieder ein, und ich war geneigt, an so etwas zu glauben.
    Merkoshs transparente Haut gab den Blick auf alle Organe und Knochen frei, sogar seine elastische Schädelhülle war noch durchsichtig genug, daß ich den dunklen Klumpen des Gehirns sehen konnte.
    Merkosh schwang die Beine. Sobald er sich bewegte, erinnerte er mich an einen Flamingo, obwohl er eigentlich mit einem solchen Stelzvogel wenig gemeinsam hatte.
    Ich begann zu schwitzen.
    Oft genug hatte ich überlegt, daß Merkosh harmlos und ungefährlich aussah.
    Daran dachte ich jetzt nicht mehr.
    Merkoshs Blicke schienen sich an mir festzusaugen. Wie auf Katzenpfoten schlich der Gläserne heran. Erst jetzt merkte ich, daß er keine Waffe trug.
    Seine gesamte Ausrüstung lag drüben unter dem Bett. .
    Wollte er mich vielleicht erwürgen?
    Diese Möglichkeit konnte ich ausschalten, denn der Oproner konnte unmöglich mit der körperlichen Beschaffenheit eines Terraners so vertraut sein, daß er wußte, wo man lebensgefährliche Griffe ansetzte.
    Merkosh stand jetzt neben meinem Lager. Ich konnte sein Gesicht nicht mehr sehen. Dazu hätte ich die Augen vollständig öffnen müssen, was mir aber unter den gegebenen Umständen als zu gefährlich erschien.
    Plötzlich fühlte ich, wie mir sein warmer Atem über das Gesicht strich.
    Ich zog meine rechte Hand mit dem Impulsstrahler unter meinen Körper hervor und richtete mich auf. Die Mündung meiner Waffe zielte genau auf die Brust des Gläsernen, wo sechs fremdartig aussehende Organe hinter der durchsichtigen Haut pulsierten.
    Merkosh war so erschrocken, daß er wie erstarrt stehenblieb. Mit einer Hand umklammerte er mein Ausrüstungspaket.
    Mit einem Schlag verstand ich, warum er sich an mein Lager geschlichen hatte. Er war nicht gekommen, um mich zu töten, sondern um mich zu bestehlen.
    „Gaahk-gaahk-gaahk!" machte Merkosh aufgeregt, als gäbe es kein anderes Wort in einem solchen Augenblick.
    Ich schaltete den Translator ein, den ich immer bei mir trug.
    „Ruhe!" schrie ich den Oproner an.
    Die Spannung fiel von mir ab. Ich ließ mich zurücksinken, damit der Gläserne mein Zittern nicht sehen konnte.
    „Leg den Beutel zurück!" befahl ich dem Oproner.
    Sein Rüssel, den er bisher völlig in die Mundpartie eingezogen hatte, begann zu zucken.
    „Wage nicht, deine Trompete auch nur einen Millimeter auszufahren!" schrie ich ihn an und hob drohend den Impulsstrahler. „Wenn du das tust, drücke ich sofort ab," Er krächzte und wackelte mit dem Kopf. Sein Oberkörper begann wieder zu schwanken. Er sah so mitleiderweckend aus wie ein großer Vogel mit gebrochenen Flügeln.
    Ich beobachtete sein Gesicht. Der Oproner besaß ein Gesicht, das zu keiner Mimik im menschlichem Sinne fähig war. Nur mit seinem Rüssel konnte er Gefühle ausdrücken. Nicht allein das - dieser Rüssel befähigte ihn auch, katastrophale Zerstörungen anzurichten. Von dort kam die „Böse Stimme".
    „Warum wolltest du meine Ausrüstung stehlen?" fragte ich und gab mir Mühe, in ruhigem Ton zu sprechen. „Du weißt doch, daß ich alle meine Waffen am Körper trage,"
    „Ich bin krybscher", erklärte Merkosh mit seiner Reibeisenstimme. „Und wenn ich krybscher bin, dann bin ich nicht zu korbschen."
    Jedem, der Merkosh zum erstenmal gegenüberstand, wären bei solchen Worten, noch dazu in gräßlichstem Ton ausgestoßen, die Augen aus den Höhlen getreten. Ich dagegen hatte mich in den wenigen Tagen unseres Zusammenseins einigermaßen an dieses „Stimmwunder" gewöhnt.
    Ich klopfte mit den Knöcheln gegen den Translator.
    „Wähle andere Worte!" befahl ich. „Dieses Kauderwelsch kann kein Mensch verstehen."
    Sein acht Zentimeter langer Hals, beweglich wie der eines Vogels, formte sich zu einem großen S: Merkosh starrte auf mich herab. Er sah aus wie ein alter wohlwollender Lehrer oder Richter, obwohl er völlig haarlos war.
    Er schwieg.
    „Ich kann mir vorstellen, daß du scharf auf meine Ausrüstung bist, du dürrer Teufel!" schrie ich ihn an. „Aber wenn ich dich noch einmal erwische, strahle ich dir ein Loch in deinen kahlen Schädel.
    Hast du das verstanden?"
    „Merkwürdigerweise", gab er zurück. Es hörte sich an, als würde er gleichzeitig mit großen Felsbrocken gurgeln.
    „Und jetzt legst du meine Ausrüstung wieder an ihren Platz.
    Schön vorsichtig und ohne eine falsche Bewegung."
    Diesmal kam er

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