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0449 - Das Schreckgespenst

0449 - Das Schreckgespenst

Titel: 0449 - Das Schreckgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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roch, daß sie Whisky getrunken hatte. »Sie brauchen gar nichts zu sagen, Sinclair. Ich weiß Bescheid. Rudy ist es nicht.«
    »Nein.«
    »Sorry, aber alles wies darauf hin.« Sie wischte über ihre Oberlippe. Ebenfalls auf der Sessellehne stand das Glas mit Whisky. Sie hob es an und trank es leer. »Glauben Sie, daß dieses Zeug hilft, den Mist zu vergessen?«
    »Nein.«
    »Ich glaube es auch nicht. Und trotzdem trinke ich es. Manchmal ist das Leben beschissen, wissen Sie?«
    »Zum Glück nur sehr selten.« Ich wandte mich ab, weil ich Sir Wilfried gesehen hatte, der den Raum betrat. Er kam sofort auf mich zu und hob beide Arme an. »Das ist ein Ding«, sagte er. »Damit hätte ich kaum gerechnet. Aber Sie haben tatsächlich den richtigen Riecher gehabt, Mr. Sinclair. Ich hörte von Bills Erlebnis. Teufel, der Gute hat unwahrscheinliches Glück gehabt.«
    »Das können Sie laut sagen.«
    »Rudy ist es also nicht.«
    Er hatte mir damit das Stichwort gegeben. »Wo steckt er überhaupt?«
    »Ich habe ihn Ihren uniformierten Kollegen gegeben. Sie legten ihm Handschellen an. Jetzt sitzt er in einem Streifenwagen und wartet auf den Abtransport.«
    »Wohin?«
    Sir Wilfried hob die Schultern. »Ich war vorhin wohl etwas zu optimistisch. Das haben wir noch nicht herausgefunden. Er muß irgendwo ausgebrochen sein.«
    »Bestimmt.«
    Wir hörten Bill laut mit dem Doc diskutieren. »Nein, nein!« rief der Reporter. »Es reicht. Ich will nicht herumlaufen wie eine lebende Mumie. Nehmen Sie noch ein Pflaster, dann vergessen wir die Sache. Okay?«
    »Ich lehne die Verantwortung ab.«
    »Lehnen Sie, was Sie wollen. Nur tun Sie mir einen Gefallen und lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Wie Sie wünschen.« Der Arzt war beleidigt.
    Bill grinste verzerrt, als er sich zu uns gesellte. Sheila befand sich an seiner Seite und schaute ihn besorgt an. »Das ist vielleicht ein Typ, der Doc. Will hier eine Staatsaktion aus diesen paar Kratzern machen.«
    »Ein wenig tiefer, und ich wäre Witwe gewesen«, kommentierte Sheila.
    »Glück muß der Mensch haben. Und schnell sein.«
    »Aber Sie haben das Monstrum gesehen.«
    »Ja, Sir Wilfried. Oder ein Teil davon.« Bill begann mit der Beschreibung. Er konzentrierte sich dabei auf das Auge, das ihm aufgefallen war. Die Pranke hatte er zwar auch entdeckt, das aber war alles zu schnell gegangen.
    Er hatte nur den Schmerz gespürt und war geflohen.
    »Würden Sie das Untier mit Rudy vergleichen?« fragte Sir Wilfried.
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Weshalb nicht?«
    »Rudy, von dem Sie mir ja erzählten, ist ein Mensch. Das Schreckgespenst halte ich für einen Dämon.«
    Sir Wilfried legte die Stirn in Falten. Es war für den nüchtern denkenden Verleger schwer, die Gedankengänge des Reporters zu verfolgen. Deshalb wirkte sein Lächeln auch so verkrampft. »Ich weiß ja, welchem Job Ihr Freund John Sinclair nachgeht. Auch Sie haben sich schon mit diesen ungewöhnlichen Fällen beschäftigt. Als ich den Auftrag gab, nach dem Schreckgespenst zu forschen, dachte ich mehr an das Ausfüllen eines journalistischen Sommerlochs, das Sie ja auch kennen müssen, Bill.«
    »Natürlich, Sir.«
    »Jetzt müssen wir uns nur damit abfinden, daß es diesen Dämon gibt«, sagte ich. »Er kann also eine Gefahr für die Allgemeinheit werden.«
    »Glauben Sie, daß er wahllos morden wird?«
    Ich hob die Schultern. »Sir Wilfried, das ist sehr schwer zu sagen. Dieser Dämon kann geschickt worden sein. Ich wiederhole es noch einmal, auch Schwarzblütler unternehmen nichts ohne Motiv. Außerdem halte ich das Schreckgespenst für ein nicht denkendes Wesen, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Nicht direkt.«
    »Meines Erachtens muß jemand hinter ihm stehen, der es geschickt hat. So meine ich das.«
    Sir Wilfried knetete sein Kinn. »Aber wer macht denn so etwas?«
    »Das frage ich mich auch.«
    »Kann Rudy die Spur sein?« fragte Sheila.
    »Unter Umständen. Daß er sich rein zufällig hier versteckt hat, will mir nicht in den Kopf. Dahinter kann ein System stecken. Vielleicht erfahren wir mehr darüber, wenn wir herausbekommen haben, aus welcher Anstalt er ausgebrochen ist.«
    »Er selbst sagt ja nichts!« beschwerte sich Sir Wilfried. »Immer nur dieser eine Satz. Ich bin Rudy. Ich bin Rudy. Das kann man schon nicht mehr hören.«
    »Da wäre noch etwas, das wir auf keinen Fall außer acht lassen sollen.«
    »Was denn?«
    »Ihre Mitarbeiterin, Sir Wilfried.«
    Der Verleger schaute auf Florence Denning. Sie hatte sich in

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