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0449 - Der Tod im Mädchen-Pensionat

0449 - Der Tod im Mädchen-Pensionat

Titel: 0449 - Der Tod im Mädchen-Pensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
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gegeben. Und was mich anbetrifft, so wundere ich mich über gar nichts mehr. Und jetzt will ich Ihnen was verraten: Meine Männer müssen heute früh um neun Uhr wieder ihren Dienst antreten. Obgleich ein freies Wochenende für sie im Dienstplan gestanden hätte, wenn es heute nacht keinen Mord gegeben hätte. Ich will um neun niemanden um mich herum haben, dem die Müdigkeit wie Brei im Gehirn sitzt und jede Denkleitung zustopft. Für heute ist Schluß. Aus, Feierabend. Um neun sind wir wieder hier. Und wer auch immer dieses Mädchen umgebracht haben mag, er soll sich nicht in mir verrechnen. Ich werde ihn finden. Morgen oder in zwei Jahren. Aber ich werde ihn finden, darauf könnt ihr Gift nehmen, alle miteinander! Und jetzt schert euch nach Hause! Jack, wenn du nicht in fünf Minuten im Wagen bist, befürworte ich deine Pensionierung doch noch!«
    Er schob sich zur Tür. Ein wahres Gebirge von einem Mann, aber ein Mann, der jetzt gebeugt ging. Als läge auf seinen Schultern eine Last, die er kaum mehr tragen konnte. Als die Tür hinter ihm ins Schloß fiel, sagte Sergeant Jack Hippie leise:
    »Er hat eine Tochter von achtzehn…« Hippie packte seine Papiere zusammen und klemmte sich das tragbare Sprechfunkgerät unter den linken Arm. In der Tür blieb er noch einmal stehen.
    »Was ist mit euch? Wollt ihr hier übernachten?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ganz gewiß nicht. Ich will nur noch meine Zigarette rauchen, dann verschwinden wir auch. Bleiben eigentlich Wachen zurück?«
    »Selbstverständlich. Wie viele Posten auf dem Gelände bleiben, weiß ich nicht genau. Jedenfalls wird im Wohnhaus der Mädchen ein bewaffneter Posten in jeder Etage stehen.«
    »Gut«, brummte ich müde.
    »Also dann«, sagte Hippie, »gute Nacht.«
    »Gute Nacht?« wiederholte Phil mit einem Blick auf seine Uhr. »Genausogut können Sie sagen: bis nachher!«
    »Stimmt«, grinste Hippie. »Also: so long!«
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß. Ich fuhr mir mit der Hand über die Stirn. Die Mädchen, das Lehrpersonal und alle anderen College-Angestellten waren darauf aufmerksam gemacht worden, daß sie dieses Wochenende im College zu bleiben hatten. Die Gäste hatten zwar nach Hause fahren dürfen, wußten aber, daß man von ihnen erwartete, daß sie jede geplante Entfernung von ihrem Wohnort vorher der Mordkommission ankündigten. Soweit es Spuren zu sichern gab, waren sie gesichert. Posten für die Nacht waren eingeteilt. Es gab eigentlich wirklich nichts mehr zu tun.
    Oder doch?
    Ich griff zum Telefon und wählte CA 6-2000.
    »New York City, Police Headquarter«, sagte die unpersönliche Stimme einer Telefonistin.
    »Cotton, FBI, verbinden Sie mich mit Ihrem Archiv.«
    Im Hauptquartier von fast 25 000 Polizisten ist keine wichtige Abteilung je unbesetzt. Nicht am Unabhängigkeitstag, nicht am Heiligen Abend und nicht in der Silvesternacht. Schon gar nicht an einem gewöhnlichen Freitag. Ich sah auf das Schildchen auf dem Apparat, den ich benutzte und gab die Rufnummer durch. Dann fügte ich hinzu:
    »Mich interessiert ein gewisser Nicky Roller. Er soll in der Macdougal Alley wohnen, und das ist so ziemlich alles, was ich von ihm weiß. Können Sie nachsehen, ob Sie Material über diesen Mann haben?«
    »Selbstverständlich, Sir. Es wird ein paar Minuten dauern.«
    »Rufen Sie zurück.«
    »Okay, Sir.«
    Ich ließ den Hörer auf die Gabel sinken. Natürlich waren auch wir müde und abgespannt. Aber da war noch die Geschichte mit Bill Mockton, dem Manne, von dem ich mir nicht sicher war, ob ich ihn nicht zwischen Parkplatz und Turnhalle unter der verkrüppelten Eiche hatte herumspazieren sehen, als ich gestern abend hier oben angekommen war. Mockton wollte in der fraglichen Zeit mit Roller gepokert haben. Wir wollten uns diesen Roller gleich am frühen Vorm ft tag einmal vornehmen. Da konnte es nicht schaden, wenn man schon wußte, wen man vor sich hatte.
    Wir dösten vor uns hin, bis das Telefon schrillte. Ich meldete mich. Und dann kam die Meldung, die Bill Mocktons Alibi über den Haufen und mich vom Stuhl warf:
    »Nicky Roller versuchte gestern abend, einen Wagen zu stehlen. Er wurde von zwei Patrolmen auf frischer Tat ertappt. Er widersetzte sich seiner Verhaftung und erschoß den Patrolman Eddy Steve Morgan. Mit FBI-Unterstützung konnte Roller kurz danach festgenommen werden.«
    »Danke«, sagte ich. »Vielen Dank.« Ich legte den Hörer auf. Phil sah mich fragend an. Ich erzählte ihm, daß wir selbst diesen Mann dingfest

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