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045 - Der brennende Tod

045 - Der brennende Tod

Titel: 045 - Der brennende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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dazu. Wer sonst kennt die Wahrheit?
    Primo Poccani bleckte die Zähne. »Du denkst wohl, die Sache besonders schlau eingefädelt zu haben. Aber ich durchschaue dich. Don Primo kann man nicht hinters Licht führen – jetzt nicht mehr!«
    Was meinte er damit? Wieso sagte er »Jetzt nicht mehr«?
    Momo Castaglieri sollte es sogleich erfahren.
    Flammen schlugen plötzlich aus Primo Poccanis Kopf. Das Gesicht trat mehr und mehr zurück. Aus Poccanis Schädel wurde eine hell brennende Sonne.
    »Nein!« krächzte Momo Castaglieri. »Das glaube ich nicht! Das gibt es nicht! Ich bin verrückt geworden!«
    Er torkelte benommen zurück, und auch Laura wich verstört zur Seite. Sie sank zitternd gegen die Wand und schaute halb ohnmächtig zu, was passierte.
    Castaglieri glaubte zu sehen, wie sich in diesem Strahlen und Brennen Primo Poccanis Mund öffnete. Ihm war, als würde dieser Mund zu einem gefährlichen Krater, und eine Stimme schrie in ihm, er solle fliehen.
    Das wollte er auch, aber etwas nagelte ihn regelrecht fest. Seine Beine nahmen keine Befehle an. Er war gezwungen, vor Primo Poccani stehenzubleiben.
    Aber er glaubte, noch eine winzige Chance zu haben. Es mußte nur schnell gehen, sehr schnell!
    Blitzartig riß Castaglieri seine Waffe heraus. Er wollte nicht denken und keine Erklärung für diesen nackten Horror finden, denn dafür war die Zeit zu kostbar.
    Er wollte nur handeln und sich retten. Weit streckte er den Pistolenarm vor. Er hielt dann die Waffe mit beiden Händen und drückte ab, ohne zu zielen.
    Er schoß, schoß, schoß. Bei jedem Knall zuckte Laura zusammen und stieß schrille Schreie aus. Castaglieris Kugeln hieben in den Körper des Don. Keine einzige verfehlte den Capo di Capi.
    Acht Schüsse, acht Treffer! Aber die Kugeln warfen Don Primo nicht um, sie vermochten ihm nicht das geringste anzuhaben. Es sah aus, als hätte Momo Castaglieri mit Platzpatronen geschossen. Er hätte Vicky Bonneys Derringer benutzen sollen, die in seinem Gürtel steckte.
    Jetzt öffnete sich das Kratermaul in dieser Höllensonne, die Don Primo auf seinen Schultern trug, noch weiter, und glühende Lava flog heraus.
    »Neiiin!« brüllte Momo Castaglieri.
    Da klatschte ihm der Glutbrei ins Gesicht, erstickte seinen Schrei und tötete ihn.
    ***
    »Tony!« sagte Mr. Silver und wies schräg nach unten.
    Dort lag ein Stück Blech, und Glas schimmerte uns entgegen. Teile des Flugzeugs, das Tansul sich geholt hatte. Ich starrte haßerfüllt in die Tiefe und war von dem brennenden Wunsch beseelt, der Lavabestie den Garaus zu machen.
    Aber Tansul zeigte sich nicht. Glaubte er uns vernichtet?
    Es gibt uns noch, verdammter Höllenbastard! dachte ich wütend, und wir werden einen Weg finden, dich auszulöschen!
    »Er badet in kochender Lava«, sagte Mr. Silver.
    »Los, Silver, versuche ihn zu reizen!« sagte ich gepreßt. »Hol ihn heraus aus dieser glühenden Suppe. Laß dir noch ein paar starke Sprüche einfallen!«
    Ich öffnete mein Hemd und hakte den Dämonendiskus los. Die handtellergroße, milchig-silbrige Scheibe vergrößerte sich um das Dreifache.
    Der Diskus war meine stärkste Waffe. Bisher hatte ich damit jeden Gegner bezwungen, und ich hoffte, daß die Kraft der Scheibe auch für Tansul reichte.
    Mr. Silver legte die Hände trichterförmig an den Mund und attackierte die verborgene Bestie mit Dämonenworten. Ich wartete gespannt. Irgend etwas mußte passieren.
    Tansul würde die Sprachattacke nicht einfach hinnehmen. Mr. Silver zwang ihn, zu reagieren.
    Mit großen, wachsamen Augen starrte ich in die Tiefe, dorthin, wo Tucker Peckinpah und seine Freunde meiner Ansicht nach ihr Leben verloren hatten.
    Unbändig war mein Haß, schmerzlich der Verlust von Peckinpah und Cruv…
    Nichts geschah. Meine Nervenstränge waren straff gespannt.
    »Nochmal!« verlangte ich von Mr. Silver. »Gib ihm keine Ruhe! Er will uns nicht angreifen, aber er muß! Hol diesen verfluchten Teufel aus seinem glühenden Versteck, damit ich ihn mit dem Diskus abschießen kann!«
    Mr. Silver wiederholte die Formel, die Tansul schmerzhaft und entkräftend treffen mußte, und nun reagierte die Lavabestie. Sie konnte nicht mehr anders.
    Aber es passierte nicht das, womit ich rechnete!
    Dicker schwarzer Rauch schoß durch den Kraterkamin und nahm uns die Sicht. Eine mächtige Wolke – ähnlich einem Atompilz – bildete sich über dem Monte Fuoco.
    Die nach oben stoßende Kraft riß Asche und heißes Gestein mit.
    Vielleicht befand sich Tansul in der

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