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045 - Der brennende Tod

045 - Der brennende Tod

Titel: 045 - Der brennende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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undurchdringlichen Wolke. Ich wußte es nicht, und sehen konnte ich ihn nicht.
    Aber er war da. Ich hörte ihn plötzlich über mir brüllen, sein grauenerregender Schädel zuckte hervor, und ich wollte den Diskus schleudern, aber Tansul war mit seinem Überraschungsangriff schneller.
    Er überrumpelte sogar Mr. Silver, packte uns mit seinen gewaltigen Krallenhänden und schleuderte uns in den Kraterschlund hinab.
    Diesmal waren wir erledigt…
    ***
    Vicky Bonney saß nach wie vor auf dieser schmutzigen Holzkiste und zermarterte sich den Kopf, wie sie aus dem Mini-Krieg der Mafia unbeschadet aussteigen konnte.
    Aber ihr kam keine brauchbare Idee. Gaspari und Bozzi zu überreden, sie laufenzulassen, hatte keinen Zweck, damit würden die beiden nicht einverstanden sein.
    Ob sie ihre weiblichen Reize einsetzen sollte? Alberto Gaspari war dafür mit Sicherheit empfänglich, aber Nino Bozzi würde dafür sorgen, daß der Freund sich nicht aus der Hütte locken ließ. Bozzi war ein knochentrockener Typ.
    Federico Cazzale lehnte an der Bretterwand und sah zu, wie Aldo Varese die Wunden seines Komplizen versorgte.
    »Es ist verrückt, völlig verrückt«, sagte Varese, nachdem er damit fertig war. »Wir gehören alle zusammen, sind Freunde und Mitglieder der Cosa Nostra, aber wir trauen einander nicht. Ihr habt Kanonen in euren Händen und würdet auf uns schießen, wenn wir versuchten, diese Hütte zu verlassen. Das ist doch schizophren. Freunde schießen auf Freunde. Wer soll das noch begreifen?«
    »Die Lage wird sich bald klären«, meinte Bozzi. »Dann könnt ihr nach Hause gehen, und ich hoffe, ihr nehmt uns nicht übel, daß wir euch in die Mündung unserer Revolver sehen ließen. Es soll unserer Freundschaft keinen Abbruch tun.«
    »Warum tut ihr nicht einfach so, als würdet ihr uns freiwillig Gesellschaft leisten?« fragte Alberto Gaspari. »Das würde die Sache wesentlich vereinfachen. Ich persönlich habe nichts gegen euch. Wir möchten lediglich vermeiden, daß ihr etwas tut, womit Momo nicht einverstanden ist.«
    »Wo bleibt er nur so lange?« brummte Varese. »Er wollte doch gleich wieder umkehren.«
    »Ich glaube nicht, daß wir noch lange auf ihn warten müssen«, sagte Gaspari. »In längstens zehn Minuten müßte er hier sein.«
    Zehn Minuten, dachte Vicky Bonney. Sie können unendlich lang, aber auch sehr, sehr kurz sein.
    Sie erhob sich. Alberto Gaspari richtete sofort seinen großkalibrigen Revolver auf sie. »Setz dich wieder hin, Puppe!« schnarrte er unfreundlich.
    »Ich möchte mir nur ein wenig die Füße vertreten«, sagte das blonde Mädchen.
    »Hinsetzen! Oder soll ich nachhelfen?«
    Vicky sank seufzend auf die Kiste zurück.
    »He, es gefällt mir nicht, wie du mit diesem Mädchen redest!« sagte Federico Cazzale scharf.
    Gaspari grinste. »Ach nein? Und was gedenkst du dagegen zu unternehmen?«
    »Ich könnte dir zum Beispiel ein paar aufs Maul geben!«
    Gasparis Augen verengten sich. »Das versuch mal, dann bist du auf der Stelle eine Leiche.«
    Aldo Varese lachte. »Das will ich sehen. Na los, Cazzale! Versuch ihn zu schlagen! Dann haben wir ein Problem weniger!«
    Aber Federico Cazzale ließ sich nicht provozieren. Er setzte sich auf den Boden und hoffte, daß die Wartezeit bald ein Ende hatte.
    ***
    Mein allerletzter Gedanke war, daß die schwarze Macht diesmal gesiegt hatte.
    Da war Hitze – und Schwärze – und nichts mehr.
    Es war für mich unbegreiflich, daß ich noch einmal zu mir kam.
    Der Sturz in die brodelnde Lava hätte mich töten müssen, aber ich lebte. Von Sekunde zu Sekunde wurde ich mir dieser herrlichen Tatsache mehr bewußt.
    Ich hatte keine Ahnung, wem ich dieses unerwartete Geschenk zu verdanken hatte, brachte zwangsläufig Mr. Silver damit in Zusammenhang, denn er hatte mich erst vor kurzem vor Schaden bewahrt, als Tansul sich diese glühende Schlammschlacht einfallen ließ.
    Doch Augenblicke später kam ich aus dem Staunen nicht heraus, denn jemand rief meinen Namen, und ich kannte diese Stimme. Sie gehörte Tucker Peckinpah.
    Unmöglich, sagte ich mir.
    Gleichzeitig aber widersprach ich mir auch: Wieso unmöglich? Ist es nicht genauso unmöglich, daß du noch lebst? Warum sollte Peckinpah nicht auch überlebt haben?
    Die Stimme riß mich hoch und herum, und mir rieselte es trotz der Hitze eiskalt über den Rücken, als ich meine Freunde wiedersah.
    Ich war so ergriffen, daß es mir die Sprache verschlug. Jetzt erst fiel mir auf, daß ich den Dämonendiskus immer

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