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0450 - Der Fürst der Finsternis

0450 - Der Fürst der Finsternis

Titel: 0450 - Der Fürst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ein Faktor, mit dem man rechnen mußte. Er bedauerte nur, daß sein Todfeind Leonardo diesen Triumph nicht mehr miterleben konnte. Nur zu gern hätte Eysenbeiß ihn das erleiden lassen.
    Aber auch so war es gut.
    Mit zwei Dämonen hatte er noch abzurechnen, die damals mit Leonardo das Tribunal gebildet hatten: Astaroth und Astardis.
    Eines Tages würde er sich rächen…
    ***
    In einer grellen Explosion flog alles um Zamorra und Nicole herum auseinander, wurde von einer Feuer-Orgie verschluckt… und als Nicole auf die Bremse trat, war das Inferno schon wieder vorbei.
    »Chef!« protestierte sie empört, als sie ihn wie einen Tramp fluchen hörte, dabei war sie eigentlich gar nicht so zart besaitet. Aber was Zamorra an Verwünschungen produzierte, ging ihr jetzt doch zu weit.
    »Ist doch wahr?« knurrte er. »Dieses verdammte Feuer… Feuer, das keines ist… das hat mir doch fast 'nen Herzschlag eingebracht, weil ich sekundenlang glaubte, daß wir tatsächlich in die Luft fliegen! Wer auch immer dahintersteckt, ist ein perfider Schweinehund…«
    »Oder ein Genie, weil er es fertig bringt, uns seine Alptraumbilder aufzuzwingen, ohne dabei Hypnose oder Suggestion zu benutzen! Und Schwarze Magie verwendet er dabei auch nicht…«
    Sie ahnte nicht, wie nahe sie der Wahrheit mit ihrer Beschreibung kam, aber ihrer eigenen Begriffsbildung ›Alptraumbilder‹ maß sie zu wenig Bedeutung bei.
    »Jemand will uns daran hindern, das Château zu verlassen!« behauptete Zamorra.
    »Weshalb?«
    »Damit wir nicht nach Baton Rouge fliegen können!«
    »Jetzt will ich's aber wissen!« stieß Nicole hervor. Sie wechselte vom Bremspedal aufs Gas und trat voll aufs Eisen. Der 635 CSi machte einen Satz nach vorn.
    Und knallte gegen eine massive Wand!
    Glas flog splitternd auseinander! Metall verbog sich kreischend, und Motorblock und Getriebe marschierten ins Fahrzeuginnere hinein, während die beiden Insassen nach vorn flogen und nur von den Sicherheitsgurten mit heftigem Ruck gehalten wurden!
    Im nächsten Moment war auch das wieder vorbei.
    Auch dieser Crash war nur eine Illusion gewesen.
    »Lebensecht, verdammt… zu lebensecht! Das riskieren wir nicht noch einmal!« sagte Zamorra. »Zurück ins Château…«
    Nichts und niemand hinderte sie daran, im Rückwärtsgang wieder in den Innenhof zu rollen. Aber als Nicole dann trotz Zamorras Protest doch noch einen Versuch machte, wieder vorwärts zu fahren, brach unter den Rädern des BMW die Zugbrücke zusammen und ließ den Wägen in den Graben stürzen.
    Auch das war nur eine Illusion!
    »Der versteht sein Handwerk!« mußte Zamorra zugeben. »Der versteht es etwas zu gut! Himmel, wer ist das nur, der dahinter steckt und uns hier festhalten will? Und er schafft's auch noch, weil ich von diesen Schocks jetzt endgültig die Nase voll habe! Das ist ja schlimmer, als eine Schlacht gegen ein ganzes Dämonenheer zu führen! Die lassen sich wenigstens bekämpfen, aber hier finden wir ja nicht einmal den kleinsten Hauch einer Spur, an dem wir einhaken können…«
    Er stieg aus und ging zur Zugbrücke. Er verließ das Château und ging zu Fuß auf die Serpentinenstraße hinaus. Diesmal erfolgte kein Angriff. Aber er konnte auch den Schatten nirgendwo mehr erkennen, den Nicole und er vorhin im Gelände beobachtet hatten.
    Der Spuk war vorbei…
    Aber Zamorra war sicher, daß er jederzeit wieder losgehen würde, sobald sie abermals den Versuch machten, mit dem Wagen das Château zu verlassen.
    Jemand nagelte sie hier mit Psycho-Terror fest.
    Aber wer? Und warum?
    Wollte jemand sie daran hindern, zu Julian zu gelangen? Wartete vielleicht eine Dämonenfalle auf den Jungen, und sollte Zamorra diese Falle nicht sprengen dürfen?
    Der Parapsychologe ballte die Fäuste.
    »Druide müßte man sein«, murmelte er. »Und per zeitlosem Sprung direkt an den richtigen Ort gelangen…«
    Und plötzlich durchzuckte ihn ein Gedanke, wie sie dennoch nach Louisiana kommen konnten.
    Es gab einen anderen Weg.
    Und diesen Weg konnte ihnen niemand versperren…
    ***
    Calderone sah nicht ein, warum er der einzige sein sollte, der nachts durch einen Telefonanruf aus dem Schlaf gerissen wurde.
    Er klingelte Rhet Riker aus dem Bett.
    »Das Problem Tendyke und alle Pläne können wir getrost vergessen, Riker, weil es Tendyke nicht mehr gibt!«
    Riker, gerade noch ungehalten und verschlafen, war jetzt noch ungehaltener und hellwach. »Haben Sie ihn gegen unsere Absprache umbringen lassen, Calderone? Dann wird Ihnen

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