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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Ablösung für dich her!«
    »Okay, Jerry.«
    Ich beeilte mich, den Anschluß an Phil zu finden, der schon wartend vor dem Jaguar stand.
    »Große Pleite!« schimpfte er, zündete sich eine Zigarette an und warf das Streichholz zum Fenster hinaus.
    »Nur nicht die Flinte ins Korn werfen«, mahnte ich. »Auch ein falscher Weg, den man geht, engt die Möglichkeit ein, den richtigen zu finden.«
    »Jerry, deine weisen Sprüche hängen mir zum Hals heraus. Wer immer dem Girl auf die Zehen getreten ist, ich werde ihm höchst eigenhändig den Hals umdrehen.«
    »Genau das wirst du nicht tun. Willst du das Gesetz selber in die Hand nehmen?«
    »Natürlich nicht, und das weißt du ganz genau.«
    »Na also! Ich verstehe ja, wie dir zumute ist, aber du darfst deswegen nicht den Kopf verlieren.«
    Stumm fuhren wir nebeneinander zu unserem Office hoch. Im Distriktgebäude hatte der hektische Betrieb des Tages schon aufgehört. Ab und zu klappte mal eine Tür. Ein paar Leute wurden aus dem Zellentrakt in die Vernehmungszimmer gebracht.
    Ich warf meinen Hut auf den Schreibtisch und knipste das Licht an. Dann wählte ich die Nummer der Nachtbereitschaft.
    »Hallo, Boys«, sagte ich. »Ich habe einen Auftrag für euch. Damit ihr nicht ganz einrostet. Joe Purvis besitzt auf Goose Island so eine Art Wochenendbleibe. Fahrt zum zuständigen Revier, laßt euch die Lage beschreiben und stellt euch dann davor. Aber nicht zu dicht bitte, denn Purvis könnte es übelnehmen und euch beim Oberbürgermeister verpetzen. Der gute alte Joe hat nämlich was gegen G-men.«
    Meine nächste Verbindung rief die Zentrale. Myrna hatte Spätdienst.
    »Eine Verbindung mit Daytona Beach in Florida«, verlangte ich. »Das Police Headquarter höchstselbst. Und nicht erst zu Ostern, wenn es möglich ist!«
    Ich sah Phil zu, der lustlos im Ablagekorb blätterte, und dann klingelte es. »Daytona Beach. Bitte übernehmen.«
    »FBI, New York, Cotton speaking«, meldete ich mich.
    »Daytona Beach, Police Headquarter, Captain Holster. Haben sie euch die Verrazano Bridge geklaut, oder was liegt an?«
    »Kann ich von meinem Fenster aus nicht sehen, Captain«, gab ich Bescheid. »Interessiert mich im Augenblick auch nicht. Aber bei Ihnen in Daytona Beach hat ein gewisser Joe Purvis aus unserer schönen Stadt ein Besitztum. Soll ein großes Grundstück sein mit Privatstrand und allem, was so dazugehört. Heißt angeblich ,Five Pines'. Haben Sie eine Ahnung, wo das liegt?«
    »Natürlich, Cotton, und was ist damit?«
    »Können Sie feststellen, ob Kim Purvis, die Tochter von Joe Purvis, sich dort auf hält?«
    »Kann ich, Cotton. Aber muß es gerade um diese Zeit sein? Bei uns ist es jetzt halb zwei Uhr morgens. Die Leute in ›Five Pines‹ werden mich für verrückt halten. Ist es so dringend?«
    »Hören Sie, Captain, wir erwarten auch gar nicht, daß sie dort ist.«
    »Jetzt verstehe ich Bahnhof! Warum sollen wir dann nachsehen?«
    »Wir wollen hören, daß sie nicht dort ist! Verstehen Sie?«
    »Nein«, sagte er ehrlich. »Aber ich rufe Sie in fünf Minuten wieder an, okay?«
    »Okay, Captain!«
    »Jetzt bin ich aber neugierig«, sagte Phil.
    »Wieso? Glaubst du, sie sonnt sich in Florida? Kein Gedanke dran, daß sie dort im Bikini herumspaziert!«
    »Natürlich nicht, Jerry. Ich möchte von diesem Captain nur ganz genau wissen, was sie am Telefon zu ihm sagen. In den Südstaaten ist man nicht zimperlich in seinen Ausdrücken, auch nicht einem Captain gegenüber.«
    Es dauerte zehn Minuten, dann rasselte das Telefon wieder. Ich hob ab, und Phil griff sich den zweiten Hörer.
    »Police Headquarter, Daytona Beach! Captain Holster.«
    »Wie steht es, Captain?«
    »Also, das Girl, diese Kim, ist da!«
    »Was?« staunte ich. Phil fiel beinahe der Hörer aus der Hand. »Wer hat es Ihnen gesagt, Holster?«
    »Patrolman Berder. Ich brauchte nicht einmal in ›Five Pines‹ anzurufen, und das war mir auch lieber. Berder kennt sie ganz genau, denn das Girl hat mit seiner eigenen Tochter gespielt, bevor Purvis sie nach Europa schickte. Das ist zwar schon eine ganze Reihe von Jahren her, aber Berder erinnert sich ganz genau. Er kam gerade dazu, als ich anrufen wollte, so daß ich mir den Anruf sparen konnte.«
    »Ist Ihr Patrolman ganz sicher?« fragte ich ungläubig.
    »Ganz sicher«, bestätigte er. »Sie kam heute in Begleitung einer Frau hier an.«
    »Danke — vorläufig danke. Es kann sein, daß ich Sie in dieser Nacht noch einmal bemühen muß, Captain!«
    »Nichts

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