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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu danken, G-man. Ich habe Nachtdienst. Auch in Daytona Beach wird nachts gearbeitet.«
    Er hängte ein. Phil sah mich fragend an.
    Ich zog mir das Telefonbuch heran und wählte die Nummer von Joe Purvis. Eine weibliche Stimme gab mir die Auskunft, Mr. Purvis sei jetzt sicher im »Rodeo« anzutreffen. Ich wählte das »Rodeo« an. Wieder eine andere Stimme, aber man versprach, Mr. Purvis ans Telefon zu holen.
    »Hallo, Purvis«, sagte ich, als er sich endlich meldete. »Sie haben einen Besitz in Florida?«
    »Wer spricht dort?«
    »Entschuldigung, Cotton vom FBI.«
    »Das trifft zu. Was ist damit, Cotton?«
    »Hält sich Ihre Tochter Kim dort auf?«
    »Sie sind verrückt«, sagte er. »Wie kommen Sie auf diese Idee?«
    »Weil man sie dort gesehen hat, Mr. Purvis!«
    »Ich sage Ihnen noch einmal, Sie sind verrückt. Kim ist bei ihrer Tante. Kim ist nicht in Florida!«
    ***
    »Jetzt wird es mir zu bunt«, meinte mein Freund. »Wie willst du dich da herauswinden? Weißt du schon, auf welche Spitze du das Ei des Columbus setzen willst?«
    Ich nahm meine Finger zu Hilfe und hielt schließlich sechs davon hoch.
    »Was soll das nun wieder bedeuten?« fragte Phil.
    »Sechs Stunden. In sechs Stunden können wir wieder zurück sein. Wenn wir alle Hebel in Bewegung setzen, schaffen wir es bis dahin.«
    Mr. High, der sich eben erst zu Bett begeben hatte, wie er mir versicherte, hörte sich meine Story aufmerksam an.
    »Na gut, Jerry«, sagte er. »Bestellen Sie bei Fred Nagara und Bobby Stein, sie sollen Ihre Aufgaben in der Zwischenzeit wahrnehmen.«
    »Okay, Chef«, sagte ich. »Danke.«
    Drei Minuten später wußte ich, daß in zehn Minuten eine Maschine vom Naval Air Field in Richtung Cape Kennedy startete. Es war ein Wetterflugzeug. Uns zuliebe würden sie in Daytona eine Zwischenlandung machen. In genau einer Stunde wären wir dort! Myrna überbrachte die Nachricht selbst.
    »Und genau eine Stunde brauchen wir, um zur Naval Air Station zu gelangen«, wandte ich ein. »Die Maschine startet doch auf dem Floyd Bennet Field?«
    »Sicher. Laß mich doch ausreden, Jerry. Sie schicken einen Hubschrauber auf das Dach des Park Memorial Hospitals in der 68. Straße. Zufrieden?«
    »Du kannst dreimal hintereinander mit mir ausgehen«, sagte ich.
    Zehn Minuten später standen wir frierend auf dem Hubschrauberlandeplatz des Hospitals. Unter uns lag das leuchtende Band des East Side Schnellwegs, der Abschnitt, der den Namen F.D. Roosevelt Drive trägt. Und dann schwebte die Brummhummel über dem East River heran.
    Zwei Burschen in dickgepolsterten Lederjacken saßen in der Kanzel. Der Vogel setzte butterweich auf. Wir mußten unsere Hüte tiefer in die Stirn drücken, damit sie nicht davonflogen. Es half aber nichts. Wir mußten sie in die Hand nehmen, sonst wären sie über das platte Dach in den East River geweht. Der Pilot öffnete die Kanzeltür.
    »Hallo! Seid ihr die G-men?«
    »Sind wir!« sagte Phil und enterte den Brummer. Ein Luftwaffensoldat riegelte hinter uns die Tür des Laderaums zu.
    Wir schwebten hinüber zum Marineflugplatz am Rockaway Inlet und stiegen dort in eine zweimotorige Maschine um, die speziell für Wetterflüge ausgerüstet war.
    »Sehr bequem werden Sie es nicht haben«, meinte der Sergeant der Air Force, der uns zwischen meteorologischen Instrumenten, Funkgeräten und Radarschirmen unsere Plätze anwies. »Hier ist jeder freie Platz mit Geräten vollgestopft. Aber Sie wollen es ja nicht anders haben. Stewardessen gibt es bei uns natürlich nicht. Aber etwas Gutes zwischen die Zähne können Sie kriegen und auch einen ordentlichen Schluck Whisky, wenn Sie es nicht ans Pentagon in Washington weitermelden!«
    »Wie kämen wir dazu!« sagten Phil und ich wie aus einem Munde. Die Männer von der Air Force gaben sich alle Mühe, uns den Luftsprung so angenehm wie möglich zu machen. Aber so bequem wie der Sitz in einer Passagiermaschine einer zivilen Fluggesellschaft war der Winkel, in dem wir kauerten, eben bei weitem nicht. Ich war recht froh, als ich auf dem Flugplatz von Daytona Beach aus meiner Ecke kriechen konnte. Phil ging es nicht viel anders. Auch er hatte eingeklemmt gesessen, zwischen Geräten, vor deren Verwendung oder Funktion wir soviel Hochachtung hatten wie ein Karrengaul vor der Hohen Schule. Wir verabschiedeten uns herzlich von den Boys, die uns angeblich um unseren Job beneideten. Dabei waren wir überzeugt, daß sie den ihren um keinen Preis aufgeben würden.
    Am Rande des Daytona Airport

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