Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
das Licht im Fenster.
    Wir enterten wieder unseren Wagen und fuhren zurück zu der Stelle, wo wir Berder verlassen hatten. Er stand unter einer Laterne und hatte offensichtlich unser Debüt verfolgt. Ich kurbelte die Scheibe herunter und sprach ihn an.
    »Erklären Sie mir bitte jetzt ganz genau, wie es war, als Sie Kim Purvis sahen!«
    Er nahm seine Mütze ab, wischte mit dem Taschentuch das Schweißband ab und seufzte ergeben. »Ich saß mit Lieutenant Mills im Streifenwagen, Sir. Sergeant Gropper am Steuer, der Lieutenant und ich hinten. In der .Blauen Ameise hatte es eine Schlägerei gegeben, und ein Mann hatte zwei Messerstiche im Leib. Wir brausten also in höllischem Tempo hier lang, als ein Wagen, anstatt zur Seite zu fahren, plötzlich vor uns stoppte. Ein Mann und ein Girl stiegen eilig aus. Den Mann kannte ich nicht, aber das Girl war unzweifelhaft Kim Purvis. Gropper fluchte noch schnell ein zoologisches Lexikon leer, weil wir um ein Haar auf den Schlitten aufgebrummt wären. Aber wir hatten es eilig und haben uns nicht weiter darum gekümmert. Schließlich konnten wir nicht wissen, daß das FBI seine Nase da hineinstecken würde.«
    »Konnten Sie das Girl genau erkennen?« fragte ich noch einmal.
    »Es war am Spätnachmittag, Sir, aber noch helles Tageslicht!« Er war ein bißchen verstimmt darüber, daß seine Angaben immer wieder in Zweifel gezogen wurden.
    »Können Sie sich an den Wagen erinnern?«
    »Hm! Ich glaube, es war ein Barracuda, gelb mit schwarzem Verdeck.«
    »Okay«, sagte ich und begegnete Phils Blick. »Sie glauben wohl, wir halten Sie für einen Mann, der Hirngespinste sieht. Aber wir wollen nur Gewißheit haben.«
    »Ist mir egal«, meinte er, »was ich gesehen habe, habe ich gesehen. Das kann mir keiner ausreden. Und ich haben Kim Purvis gesehen, so wie ich Sie vor mir sehe. Oder sind Sie vielleicht auch eine Zwangsvorstellung von mir?«
    »Ich hoffe nicht. Und jetzt gehen Sie bitte zurück zu Ihrem Revier. Sagen Sie dem Captain Bescheid. Wenn wir uns in einer Stunde noch nicht wieder gemeldet haben, behängen Sie sich mit allen Waffen, die Sie in Ihrem Arsenal finden, und stürmen Sie die Villa mit Ihren Kollegen!«
    »In einer Stunde also!« Er sah auf die Uhr und machte sich auf die Socken in Richtung Stadtkern.
    Phil und ich trabten in eine andere Richtung.
    ***
    Mindestens zehn Minuten lang starrten wir durch die Büsche zu dem in fahlem Weiß leuchtenden Bau hinüber. Nichts rührte sich. Der Wind hatte aufgefrischt und pfiff durch Laub und Bäume.
    Wir gingen ein Stück weiter. Im Busch krächzte ein Vogel, den wir anscheinend aus seiner Nachtruhe gestört hatten. Wieder hielten wir fünf Minu- ' ten inne und suchten die Geräusche zu analysieren, die an unsere Ohren drangen. Wenn sich in der Villa wirklich etwas rührte, wurde es von dem Sausen des Windes überdeckt, der an den Palmwedeln zerrte.
    Mein Klingeln schien weiter keine Folgen gehabt zu haben. Wahrscheinlich hielt man das nächtliche Wecken für den Scherz eines Betrunkenen. Und doch schwor Patrolman Berder Stein und Bein, Kim Purvis hier in Daytona Beach, vor diesem Hause, gesehen zu haben.
    Plötzlich hörten wir einen gellenden Hilfeschrei aus dem oberen Stockwerk. Blitzschnell kletterten wir über den Zaun und liefen auf das Haus zu. An der Mauer verhielten wir eine Sekunde geduckt, als ein neuer Schrei durch die Nacht gellte.
    Phil sprang auf, raste zur Haustür und jagte die Treppe hinauf. Ich sah mich einen Augenblick im Erdgeschoß um und wollte Phil folgen. Wieder ertönte der gräßliche Schrei. Es war die Stimme einer Frau, die Phils Namen rief. In dieser Sekunde umkrallten zwei Fäuste meine Kehle. Ich ließ mich nach vorn fallen, instinktiv, ohne zu überlegen. Mein Gegner ging mit, geschmeidig wie eine Pantherkatze, ohne den würgenden Griff seiner Finger zu lockern. Ich rollte mich nach links ab, doch es schien, als habe sich eine Gummipuppe an mir festgeklebt. Und immer noch saßen die Finger an meiner Kehle fest. Sie waren durch nichts abzuwehren, sie schienen aus Stahl zu sein und verstärkten ihren Druck immer mehr.
    Die nackte Wut packte mich. Ich warf mich nach vorn, mit meiner Last auf dern Rücken. Wir prallten gegen die Wand des Flurs. Ich zog den Kopf ein und hatte anscheinend Erfolg damit. Der andere knallte mit seinem Denkzentrum zuerst gegen den Verputz, was nicht ohne Wirkung blieb. Der Würgegriff lockerte sich für einen Augenblick.
    Japsend versuchte ich auf die Beine zu kommen und

Weitere Kostenlose Bücher