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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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mein Freund, und er sagte es ungerührt. »Aber so schlimm wird es nicht sein. Sie vertragen es schon!«
    »Das ist mir jetzt egal! Ich will Kim wiederhaben!«
    »Okay, Mr. Purvis. Nachdem wir Ihren offiziellen Auftrag haben, nach Ihrer Tochter zu suchen, können wir uhs ein bißchen freier bewegen. Voraussetzung ist natürlich, daß Sie uns nach bestem Wissen und Gewissen unterstützen, uns alle Informationen geben, die zur Lösung dieses Falles beitragen können.«
    Purvis wälzte sich wieder einmal auf die andere Seite. Ich schickte einen fragenden Blick zu dem Arzt hinüber. Er nickte.
    »Sie können ruhig weiterfragen, G-man. Der Schock ist wesentlich stärker als die Verletzung.«
    »Sie wissen mehr, als Sie bis jetzt zugegeben haben«, bohrte ich weiter. »Also heraus damit, Purvis. Schließlich geht es um Ihre Tochter.«
    »Was wissen Sie von dem Hausverwalter?« meldete sich Phil. »Sie hätten ihn doch nicht eingestellt, wenn Sie nichts von dem Mann wüßten!«
    »Stimmt!« sagte er. »Sarrate ist ein Ganove. Pat Delmonico hat ihn mir empfohlen.«
    »Und warum?«
    »Sarrate hat eine Schwester von Pat geheiratet. Sie sind also Schwäger.«
    »Und wie verstehen sich die lieben Verwandten?«
    »Soviel ich weiß, ausgezeichnet! Purvis«, sagte ich, »es tut mir leid, aber ich muß Ihnen ein Geständnis machen: Sie sind dümmer als selbst die Polizei erlaubt.«
    Dieser Angriff auf sein Image rührte ihn nicht mehr. Es war lediglich sachliches Interesse, das ihn fragen ließ: »Warum?«
    »Die beiden haben Hand in Hand gespielt. Es war Ihr Fehler, zu glauben, man müsse sich der Unterstützung der Unterwelt versichern. Wenn Sie die Polizei unterstützt hätten, wären Sie besser gefahren. Aber Sie haben nun einmal auf die andere Seite gesetzt und müssen es ausbaden. Für uns ist die Sache klar: Wir müssen uns nur noch darüber einig werden, wie es passiert ist und wer es getan hat.«
    »Und Kim?«
    »Wir werden sie finden«, versprach Phil.
    Das Telefon klingelte. Ich hob ab.
    Es war eine Frauenstimme, und ich erkannte sie sofort. Sie gehörte Kim Purvis.
    »Kann ich mit Mr. Cotton sprechen?« Angst, Todesangst preßte ihr die Kehle zusammen.
    »Cotton! Was ist los, Miß Purvis?« Ich wußte, jemand stand neben ihr und drückte ihr die Mündung einer Pistole in das junge Fleisch.
    »Ich bin auf der Rückfahrt nach New York. Sie brauchen sich keine Sorgen um mich zu machen. Sagen Sie Mr. Decker, ich erwarte ihn morgen gegen Abend in unserem Hause. Sie sind natürlich auch eingeladen, Mr. Cotton.« Ihre Stimme klang erstaunlich sicher, konnte aber dennoch ein leises Vibrieren nicht verbergen.
    »Vielen Dank für Ihre Einladung, Miß Purvis«, sagte ich. »Wir werden zu gegebener Zeit darauf zurückkommen.« Mehr als diese vage Andeutung durfte ich nicht riskieren. Im Interesse des Mädchens mußten wir so tun, als fielen wir auf diesen plumpen Bluff herein. Ich durfte noch nicht einmal ein paar aufmunternde Worte sagen, denn der Gangster, der sie in den Klauen hatte, stand bestimmt daneben und hörte jedes Wort mit.
    »Also dann bis morgen«, sagte Kim, und wieder schwang jenes leise Zittern mit. Ein Klicken in der Leitung verriet, daß der Hörer aufgelegt worden war.
    Ich sah Joe Purvis an. Sein Gesicht zuckte.
    »Sie haben mit Kim gesprochen?«
    »Ja«, sagte ich, »und es scheint ihr den Umständen nach gut zu gehen. Jedenfalls lebt sie noch, und sie muß hier irgendwo in der Gegend versteckt gehalten werden. Einmal hat der Hurrikan eine sofortige Flucht verhindert, weil die Straßen zum größten Teil unpassierbar sind. Zum anderen schließe ich daraus, weil wir durch einen primitiven Trick zur Rückkehr nach New York bewogen werden sollen.«
    »Was werden Sie jetzt tun, Cotton?«
    »Ich weiß, was Sie jetzt tun werden, Purvis. Sie werden sich auf eine Pritsche legen und etwas schlafen.«
    Seine Selbstsicherheit, die stets mit einem Schuß Arroganz und Härte gemischt war, fiel von ihm ab wie trockengewordener Schmutz von Stiefeln. Die Sorge um seine Tochter machte ihn ängstlich, ja beinahe gefügig. Wir überließen ihn der Obhut des wachhabenden Sergeanten und gingen hinüber in Captain Holsters Office. Mit übernächtigen Augen blickte er uns an.
    »Können wir die Stadt abriegeln?« fragte ich ihn.
    »Darüber müssen Sie sich mit meinem Chef unterhalten. Natürlich können wir das, und es ist auch schon geschehen. Bei Gelegenheiten wie diesen müssen wir immer mit Plünderern rechnen. Deshalb richten

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