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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht weiter interessant, Coslin. Wir haben die Geschosse, die Randy töteten, und wir haben Ihre Waffe. Gegen ein nettes kleines Vergleichsschießen haben Sie sicherlich nichts einzuwenden?«
    »Nein!« Seine Stimme klang trotzig und fest. Dabei saß er immer noch auf dem Boden und sah mich von unten herauf an.
    »Stehen Sie endlich auf und setzen Sie sich auf diesen Stuhl!« befahl ich. »Und wie war das mit Tab Edsel, der von der Leiter eines Baukrans heruntergeschossen wurde?«
    »Edsel bekam von Pat Delmonico ein paar Bucks zugesteckt. Das ist meine Ansicht. Ganz genau weiß ich es allerdings nicht. Aber Pat kennt diesen Edsel schon seit Jahren.«
    »Und wie lange wissen Sie schon von dieser Bekanntschaft, Coslin?«
    »Das kann ich nicht genau sagen. Es sind ein paar Jahre, schätze ich.«
    »Und warum haben Sie uns das nicht gesagt? Warum sind Sie abgehauen?«
    »Sie haben mich ja nicht gefragt«, sagte er frech. »Und abgehauen bin ich, weil Sie mir sowieso nicht geglaubt hätten.«
    »Keine faulen Ausreden. Packen Sie aus, wenn Sie mit- der Geschichte nichts zu tun haben. Was wissen Sie sonst noch?«
    »Sie glauben mir ja doch nicht!«
    Ich mußte an mich halten. Seine halsstarrige Art konnte auch andere, sehr konkrete Gründe haben.
    »Ich wette, Sie stecken bis zum Hemdkragen in der Sache drin«, sagte ich. »Wollen Sie nun reden oder nicht?«
    »Ich habe es ja gleich gesagt«, war seine einzige und vorläufig letzte Antwort. Ich legte ihm Handschellen an. Er protestierte nicht und streckte mir ergeben seine Hände hin. Irgendwie hatte ich den Eindruck, er war froh, daß die Geschichte für ihn zu Ende war.
    An der Haustür klingelte es.
    »Bewegen Sie sich nicht und verhalten Sie sich ruhig«, warnte ich den Musiker. Er nickte nur. Ich löschte das Licht in der Küche und schlich auf Zehenspitzen den Gang entlang zur Haustür. Durch ein kleines Fenster aus Buntglas versuchte ich nach draußen zu spähen, konnte aber nichts erkennen. Ein paar Männer pumperten an das dicke Holz.
    »Aufmachen! Polizei!«
    Ich erkannte Phils Stimme und schob den Riegel zurück. Hinter Phil drängten zwei Männer in Polizeiuniformen herein und schüttelten ihre klitschnassen Umhänge in der Diele ab.
    »Mehr Leute konnte ich leider nicht bekommen«, entschuldigte sich Phil. »In Daytona Beach ist der Teufel los, und sie brauchen jeden Mann. Soviel ich verstanden habe, hat der Hurrikan eine Vorstadt gestreift und gewütet wie ein Riese in einer Spielzeugstadt.«
    Die beiden Cops nickten bestätigend. In ihren Gesichtern stand Sorge. Ich winkte den dreien und führte sie in die Küche. Nick Coslin saß noch immer auf seinem Stuhl. Er blickte kaum auf, als wir eintraten.
    »Einer bleibt am besten hier«, ordnete ich an. »Wir anderen durchsuchen noch einmal das Haus.«
    Die Durchsuchung verlief ergebnislos.
    »Hat Coslin gestanden?« fragte mich mein Freund, als wir einen Augenblick allein waren. Ich schilderte ihm kurz den Inhalt meiner Unterredung mit ihm.
    »Also auf zum Revier«, meinte ich, als wir uns alle wieder in der Küche trafen.
    »So einfach wird das nicht sein«, sagte einer der beiden Cops, die mit Phil gekommen waren. »Mit einem Fahrzeug ist nicht durchzukommen. Die Straßen sehen aus wie nach einem Bombenangriff. Und außerdem besteht die Gefahr, daß der Hurrikan sich dreht und wieder Richtung auf uns nimmt. Bei solchen Gelegenheiten ist es draußen wirklich mehr als ungemütlich. Wir hatten schon Mühe genug, herzukommen!«
    »Es war kein Vergnügen«, bestätigte mein Freund, »wir mußten zu Fuß laufen.«
    Trotzdem war ich dafür, dieses Haus schnellstens zu verlassen. Schließlich konnten wir hier nicht stundenlang warten, bis der Sturm sich endgültig gelegt hatte.
    Draußen im Gang klappte eine Tür heftig zu. Dem Dröhnen nach mußte es eine schwere Haustür sein.
    »Ich habe sie ordentlich zugemacht«, meinte einer der beiden Polizisten.
    Ich löschte schnell das Licht und riß die Tür auf. Im gleichen Augenblick flammte die Flurbeleuchtung auf. Ein kleiner Mann mit gebräuntem Gesicht und glänzend schwarzen Haaren schüttelte das Wasser von seinem Hut. Überrascht starrte er mich an und hielt mitten in der Bewegung inne.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie hier?«
    »Die gleiche Frage wollte ich Ihnen stellen«, gab ich zurück.
    »Werden Sie nicht unverschämt!« bellte er und hatte plötzlich eine Art Dolch in der Hand. Phil trat hinter mich, und die beiden Polizisten stürzten ebenfalls heraus. Beim

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