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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Carmen Murero wäre schon unter normalen Umständen äußerst schwierig gewesen. Zu Hause, im Betondschungel von Manhattan, kannten wir uns aus, wußten wir, in welche Verstecke man kriechen mußte. Hier in Daytona waren wir auf den Rat und die Unterstützung der einheimischen Polizei angewiesen. Aber diese Männer befanden sich seit Stunden in pausenlosem, nervenaufreibendem Einsatz, der ihnen kaum Zeit ließ, zwischendurch eine Tasse Kaffee zu trinken. Nach langen Verhandlungen erreichte ich von Captain Holster, daß er einen Mann schickte, der Phil im Motel ablösen konnte.
    »Es tut mir leid, Cotton«, sagte er, »aber Sie sehen ja, in welchen Schwierigkeiten ich stecke. Ich brauche zehnmal soviel Leute, um auch nur die dringendsten Angelegenheiten regeln zu können.«
    »Das sehe ich ein«, meinte ich. »Aber schließlich geht es hier um ein Menschenleben.«
    Er sah mich etwas ungläubig an. »Soviel ich verstanden habe, ist das Girl jetzt bei dieser Frau…«
    »Frauen sind selten Gewaltverbrecher, ich weiß, Captain. Aber Sie kennen Carmen Murero nicht. Sie ist ebenso schön wie gefährlich.«
    »Also gut!« Er stand zögernd auf und ging zum Nebenraum, wo sich erschöpfte Polizisten für eine Minute in einen Stuhl sinken ließen und sofort einschliefen. Er kam mit zwei Männern in Zivil zurück.
    »Nicholas und Barter«, stellte er vor. »Die beiden Detektive meines Reviers. Ich wünsche Ihnen viel Glück!«
    Ich zog mit Barter los, einem sympathischen Mann, der etwa mein Alter haben mochte. Phil schnappte sich Nicholas und dampfte ebenfalls ab.
    Barter gab sich skeptisch. »Vor morgen früh, das heißt also in vier bis fünf Stunden, werden wir kaum eine systematische Suchaktion starten können, Cotton. Und alles andere hat in diesem Durcheinander nach dem Hurrikan keinen Sinn.«
    »Irrtum!« sagte ich optimistisch. »Wir sind heute schon einmal aufs Geratewohl losgezogen. Dabei ist uns ein Mörder und Kidnapper in die Arme gelaufen. Wie finden Sie das?«
    »Glück muß dabeisein«, meinte er, noch immer nicht sehr überzeugt. Aber mein Optimismus mochte ihn angesteckt haben. »Versuchen wir es halt! Vielleicht erwischen Sie die Dame Fortuna noch ein zweitesmal am Rockzipfel.«
    »Hoffentlich, Barter!«
    ***
    Das Glück ist eine flüchtige Angelegenheit. Manchmal habe ich den Eindruck, die Glücksgöttin sei ebenso blind wie die Göttin der Gerechtigkeit. Der Eindruck schien nicht zu trügen.
    Die Dame übersah mich prompt. Wenigstens vorerst.
    Noch in der Nacht waren Pioniereinheiten der Army aus ihren Garnisonen herangebracht worden. Die ebenfalls mobilisierte Nationalgarde verstärkte die regulären Polizeikräfte. In fieberhafter Eile versuchten die Pioniere, die Durchgangsstraßen wieder passierbar zu machen. Und Captain Holster hatte etwas Unwahrscheinliches fertiggebracht: Wor wir auf eine Straßenkontrolle der Polizei stießen, sie hatten die Bilder von Kim Purvis und Pat Delmonico. Nicht die von Carmen Murero, denn von ihr hatten wir erst zu spät erfahren. Aber ihre Personalbeschreibung hatte der Captain - durch die Funkzentrale des Police Headquarter von Daytona bereits an alle Streifenwagen geben lassen. Im stillen leistete ich dem bärbeißigen Holster Abbitte. Trotz seiner übermäßigen Arbeit hatte er Zeit gefunden, sich um unser Anliegen zu kümmern. Aber nirgends hatten zwei Frauen, auf die die Beschreibung paßte, die Sperren passiert.
    Eine grelle Sonne, die als roter Feuerball aus den Fluten des Atlantic gestiegen war, und ein tiefblau glänzender Himmel beschienen das Werk der Sturmnacht, als wir immer noch herumstöberten. Über die Funksprechanlage eines Streifenwagens hatte ich einmal kurz mit Phil gesprochen, der sich in der Rennbahn herumtrieb, zusammen mit Nicholas. Auch diese beiden waren bis jetzt auf keine Spur gestoßen.
    Detektiv Barter zwinkerte mir mit dem linken Auge zu, als wir eine Bar passierten, deren Besitzer gerade die Glasscherben vor seiner Tür mit einem Reisigbesen in den Rinnstein schob. Ich zwinkerte mit dem rechten Auge zurück und fragte den Mann, ob seine Whisky Vorräte auch zu Bruch gegangen seien.
    »Business first«, murmelte er und lehnte den Besen an die Wand. Es war ein erstklassiger Bourbon, den er da doppelstöckig in die Gläser goß.
    »Tolle Nacht, heute nacht!« sagte ich zu dem Mann hinter der Bar. »Wird eine Menge Geld kosten, Daytona wieder in Daytona zu verwandeln.«
    »Ich bin versichert«, erklärte er wenig gerührt. »Freut mich

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