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0450 - Sukos Totenfeier

0450 - Sukos Totenfeier

Titel: 0450 - Sukos Totenfeier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geräusche ließen mich aufmerksam werden.
    Ein wenig Kaffee hatte sich noch im Becher befunden. Jetzt bildeten die Reste auf meiner Schreibtischplatte braune Flecken. Ich putzte sie nicht weg, was machte das schon?
    Es war ruhig auf dieser Etage. Ich hockte auf meinem Platz und starrte das Telefon an. Irgendwie erwartete ich, dass es klingeln und mir jemand sagen würde, dass ich einen Traum erlebte. Doch darauf konnte ich leider nicht hoffen.
    Und so wartete ich auf Sir James!
    Wir mussten Suko finden, und wenn wir dabei Himmel und Hölle in Bewegung setzten. Ich wusste überhaupt nicht, was mein Freund mit Shao vorhatte. Er konnte sie doch nicht nehmen und stundenlang durch die Stadt kurven. Wir hatten den Wagen suchen lassen, er war nicht gefunden. Und als ich versucht hatte, Suko über Autotelefon anzurufen, hatte er nicht abgehoben.
    Hoffentlich tat er nichts Unüberlegtes!
    Dabei dachte auch ich einige Wochen zurück. Da hatte es mich erwischt, da war ich offiziell tot gewesen, doch meine Gegner hatten sich damals einen Trick einfallen lassen, und es war ihnen gelungen, andere zu täuschen.
    Das kam bei Shao nicht in Frage. Sie war tatsächlich gestorben, kein Trick, der reine brutale Mord. Geschehen auf eine Art und Weise, über die man nur mit dem Kopf schütteln konnte. Eine Folter durch die Trommler bis in den Tod.
    Ich trank wieder Kaffee. Das Zeug war mittlerweile lauwarm geworden.
    Es schmeckte überhaupt nicht, ich kippte es trotzdem nicht weg und wartete weiter.
    Das Telefon blieb stumm. Bestimmt würden sich die Kollegen alle Mühe geben, um den Wagen zu finden, aber Suko war auch kein heuriger Hase. Der wusste genau, wo es langging und wie er den Leuten entwischen konnte.
    Aus dem Vorzimmer hörte ich Schritte. Dem Klang nach zu urteilen, musste es Sir James sein. Als er mein Büro betrat, stand ich neben dem Schreibtisch.
    Der Superintendent winkte ab. »Setzen Sie sich wieder, John, keine Förmlichkeiten.«
    »Okay, Sir.«
    Mein Chef nahm auf Sukos Stuhl Platz. Durch die dicken Gläser seiner Brille schaute er mich an. »Jetzt sind Sie an der Reihe, John. Ist es tatsächlich so schlimm?«
    »Ja, Sir. Sie ist tot.«
    Er nickte. Ich sah auf seine Hände. Er krallte sie ineinander und konnte es kaum glauben, denn er fragte: »Es war nicht so wie bei Ihnen oder?«
    »Nein, man hat sie umgebracht.«
    »Wie?«
    Ich berichtete von meinen Vermutungen und rückte anschließend mit der ganzen Geschichte heraus.
    Sir James hörte aufmerksam zu und schüttelte schließlich den Kopf. »Es tut mir leid«, sagte er, »aber da kann ich nicht folgen. Da war nichts Überstürztes. Die Sache ist meiner Ansicht nach von langer Hand vorbereitet worden.«
    »Ich gebe Ihnen recht, Sir.«
    »Und Sie haben nichts bemerkt? Ist Ihnen nichts aufgefallen, John?«
    »Nein.«
    »Shao müsste sich doch anders verhalten haben. So etwas steckt ein Mensch nicht einfach weg.«
    »Der Meinung bin ich auch, Sir. Nur habe ich mit Shao zu wenig Kontakt gehabt.«
    »Hat Suko auch nicht mit Ihnen darüber gesprochen?«
    »Niemals.«
    »Das ist sehr ungewöhnlich.«
    Ich hob die Schultern. »Shao kann sich ihm gegenüber verstellt haben, Sir.«
    »Und das geht so einfach?«
    »Denken Sie daran, welchen Job Suko und ich haben. Wir sind nicht immer am Abend in unserer Wohnung. Dämonen kennen keinen Feierabend. Shao und Suko haben sich weniger gesehen, als es bei einem normalen Ehepaar der Fall ist.«
    »Ja, da haben Sie recht.« Sir James schaute auf die Schreibtischplatte.
    »Die Fahndung läuft auf vollen Touren. Ich verstehe nicht, dass wir noch keinen Erfolg erzielt haben.«
    »Suko ist kein Neuling.«
    »Schon, aber er wird völlig durcheinander sein. Da macht man eben Fehler.«
    Ich schnickte mit den Fingern. »Daran, Sir, glaube ich bei ihm gerade nicht.«
    »Kann sein.« Der Superintendent überlegte. »Sagen Sie, John, was würden Sie machen, wenn Sie mit einer Toten durch London fahren. Wohin würden Sie sich begeben?«
    Ich dachte einen Moment nach.
    »Vielleicht zu einem Friedhof. Oder in irgendein Versteck.«
    »Ob Suko das auch getan hat?«
    »Ich könnte es mir vorstellen.«
    Der Superintendent legte die Stirn in Falten. »Ich möchte den Film Rambo nicht erwähnen, aber Sie wissen, John, was ich damit andeuten will.«
    Aus meinem Mund drang ein erstaunter Laut. »Meinen Sie das im Ernst, Sir?«
    »Ja.«
    Ich schüttelte heftig den Kopf. »Das glaube ich einfach nicht. Suko ist kein Mensch, der auf Rachetour geht und

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