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0450 - Sukos Totenfeier

0450 - Sukos Totenfeier

Titel: 0450 - Sukos Totenfeier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Unschuldige dabei tötet. Nicht er. Soviel Vertrauen habe ich in ihn.«
    »Das meine ich auch nicht. Ich gehe davon aus, dass er die suchen wird, die für Shaos Tod verantwortlich sind, eben die Dämonentrommler. Wenn er die Möglichkeit hat, nimmt er sie sich vor. Deshalb sollten wir sie auch finden, dann wissen wir auch, wo sich Suko aufhält.« Sir James schaute mich fragend an.
    Ich kratzte mich an der Stirn. »Das ist im Prinzip nicht schlecht gedacht«, murmelte ich. »Allerdings wird die Sache einen Haken haben.«
    »Und welchen?«
    »Wir wissen bis jetzt nicht, wo sich die Trommler befinden. Und ihre Auftritte werden sie natürlich absagen.«
    »Das denke ich auch.« Sir James stach seinen linken Zeigefinger vor.
    »Es liegt jetzt an Ihnen, John, ob wir Suko und die Dämonentrommler finden. Sie müssen sich auf die Suche machen. Die Großfahndung wird ein Schlag ins Leere werden, aber Sie allein haben eine Chance.«
    »Können Sie sich da näher äußern?«
    »Natürlich. Sie wissen, John, dass Suko zahlreiche sogenannte Vettern hat. Wir haben uns immer ein wenig darüber amüsiert, aber jetzt könnten diese Vettern für uns zu einer großen Chance werden. Vielleicht wissen die mehr.«
    Ich dachte über die Sätze nach und widersprach. »Suko hatte, soviel ich weiß, kaum Kontakt mit ihnen.«
    »Wissen Sie denn alles von ihm?«
    »Wir waren sehr befreundet, aber…«
    »Da sehen Sie es. Ich halte es für die einzige Chance, die wir haben.«
    »Okay, Sir, gesetzt den Fall, ich gehe nach Ihrem Plan vor. Wissen Sie eigentlich, wie viele Chinesen hier in London leben? Die sind doch kaum erfasst…«
    »Kennen Sie die Namen der wichtigsten Männer. Es leben doch Familien und Clans zusammen. Es gibt bei ihnen konkrete Machtstrukturen. Nicht jeder hat etwas zu sagen. Sehen Sie zu, John, dass Sie an die Clanführer herankommen. Eine andere Chance sehe ich nicht.«
    »Und mir ergeht es ebenso, Sir.«
    »Na bitte.«
    Da Sir James aufstand, erhob ich mich ebenfalls. Mir zunickend verließ er das Büro.
    Ich blieb allein zurück. Allein in dieser verdammten Leere hätte ich am liebsten vor Wut und Angst in die Schreibtischplatte gebissen…
    ***
    Suko war gefahren und hatte sein Ziel erreicht. Es lag noch in London, aber kaum jemand nahm davon Notiz, wenigstens kein konservativer Engländer. Wer von denen besuchte schon einen alten chinesischen Friedhof?
    Suko hatte den Wagen im Schatten einer alten Steinmauer geparkt. Dahinter begann der Friedhof. Es war ein ehemaliges Parkgelände, das, nicht weit vom Ufer der Themse entfernt, leicht anstieg. In der Nacht bildete sich in diesen Niederungen häufig Nebel.
    Und diese Schwaden trieb der Wind auch vor sich her, so dass sie schon den Friedhof erreicht hatten.
    Der Inspektor hatte die Beifahrertür geöffnet. In der letzten Kurve war Shao etwas nach links gedrückt worden. Als Suko den Gurt löste, kippte sie ihm entgegen.
    Er fing sie so sacht auf, als wäre sie eine Porzellanpuppe. So ähnlich sah sie auch aus mit ihrem bleichen Gesicht und dem starren Blick der dunklen Augen.
    Als Suko dies sah, wurde ihm heiß. Tränen konnte er nur mit Mühe zurückhalten. Die Gänsehaut blieb allerdings.
    Mit dem Knie schob Suko die Tür wieder zu. Er sah, wie die Lampe des Autotelefons aufleuchtete. Bitter verzog er den Mund. Nein, er würde nicht abheben. Auch wenn sie ihn noch so intensiv suchten. Was er vorhatte, war allein seine Sache. Da wollte er weder John noch andere einweihen. Er musste diesen unheimlichen harten Weg gehen, der auch mit seinem Tod enden konnte.
    Wieder hielt er Shao auf den Armen. Sie lag da und rührte sich nicht. Nur als Suko ging, schaukelte sie im Rhythmus seiner Gehbewegungen mit.
    Er brauchte nur wenige Schritte, um den Eingang des chinesischen Friedhofs zu erreichen.
    Das aus Schmiedeeisen bestehende Tor zeigte ein Abbild des Gottes Buddha, und Suko dachte automatisch an seinen Stab, der von Buddha abstammte und den Suko in einem alten tibetanischen Kloster bekommen hatte.
    Mit ihm war es dem Chinesen möglich, wenn er ein bestimmtes Wort rief, die Zeit anzuhalten. Shao ins Leben zurückholen konnte der Stab nicht, obwohl er angeblich auch stärkere Kräfte besaß, die Suko noch nicht kannte.
    Das Tor besaß eine Klinke, die Suko nach unten drücken konnte, ohne Shao von seinen Armen zu nehmen.
    Auch dieses Tor stieß er mit dem rechten Knie auf und betrat den alten Friedhof.
    Alt insofern, dass dieser Platz etwas Besonderes war. Man hatte ihn nach

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