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0451 - Drei Gräber bis Soho

0451 - Drei Gräber bis Soho

Titel: 0451 - Drei Gräber bis Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Shao weglocken wollte.
    Und Ondekoza begann zu lachen. Es war ein wildes, raues Gelächter, das Suko entgegenhallte. »Du willst dich ihm stellen?« fragte er dazwischen. »Nun gut, versuche es. Er wird dich zerteilen, in Stücke schlagen, so wirst du das erste Hindernis sein, das er aus dem Weg räumt. Jeder hat das Recht, seine Todesstunde selbst zu bestimmen. Du hast es getan und wirst die nächsten Minuten nicht überleben. Wir schauen zu, wie dein Blut diese dämonisch-historische Stätte tränkt und wie es in die Erde einsickert.«
    Der Inspektor gab keine Antwort. Er wollte nicht mehr reden, sondern handeln, und er musste Susanoo von Shao weglocken, deshalb ging er so weit zurück, bis er fast das Ende des künstlich aufgeschütteten Hügels erreicht hatte.
    Hinter seinem Rücken neigte sich das Gelände in einer schiefen Ebene dem eigentlichen Friedhof entgegen. Suko musste achtgeben, das er bei einem unbedachten Schritt nicht ebenfalls hinabrollte.
    Susanoo nahm das Angebot an. Er faltete sogar seine Flügel zusammen, denn sie brauchte er nicht mehr.
    Über Shao stieg er hinweg, verfolgt von den Blicken der Trommler, die den Tod des Inspektors miterleben wollte. Susanoo sollte das nachholen, was sie nicht geschafft hatten. Und er war bereit.
    Sein rechter Arm zuckte schräg in die Höhe, die Hand legte sich auf den Schwertgriff, packte heftig zu und riss die Waffe aus der Scheide. Suko hörte das dabei entstehende schleifende Geräusch, sah Hand und Arm, die beide einen Halbbogen beschrieben, und schaute plötzlich auf die breite, gefährliche Klinge, die auch in der Dunkelheit ein mattes Funkeln abgab. Das also war sie!
    Suko spürte in seinem Magen den Druck. Er selbst hatte das Schwert schon mal gehalten und wusste, wie schwer es zu führen war. Wer diese Waffe beherrschte, war ein Meister seines Fachs.
    Tokata hatte dazugehört, auch der Goldene Samurai hatte es besitzen wollen, den Kampf gegen Susanoo aber verloren.
    Das wäre auch eine Waffe für Shimada gewesen, aber ein Dämon wie Susanoo würde sie freiwillig nie hergeben.
    Er kam.
    Die Flügel ließ er zusammengefaltet. Ein siegessicherer Koloss, dem sich Suko gegenübersah. Plötzlich hatte der Inspektor Bedenken, gegen Susanoo etwas mit der Dämonenpeitsche ausrichten zu können. Diese Waffe, mochte sie auch noch so mächtig sein, wirkte lächerlich im Vergleich zu Tokatas Schwert.
    Susanoo und Suko standen sich kampfbereit gegenüber. Wer würde den ersten Schlag führen?
    Noch geschah nichts, und Suko hatte das Gefühl, als würde sich Susanoo auf irgendeine Art und Weise entspannen. Zum ersten Mal regte sich auch etwas in seinem Gesicht. Es verlor die maskenhafte Starre, der Dämon drehte den Kopf und schaute schräg in den dunklen Himmel.
    Suko rechnete mit einem Trick oder Ablenkungsmanöver. Aus diesem Grunde griff er auch nicht an. Sein Zögern stellte sich wenig später als richtige Reaktion heraus, denn über sich hörte er ein Rauschen, als würden gewaltige Vögel durch die Luft schweben.
    Erhielt Susanoo Hilfe?
    Suko blickte ebenfalls in die Höhe, auch Ondekoza und seinen Trommlern war dieses Geräusch nicht entgangen. Gemeinsam mit den anderen sahen sie die gewaltigen Schatten, die sich ihnen näherten. Sie stießen plötzlich aus dem Dunkel des Himmels nach unten, waren zu erkennen, und Suko identifizierte sie als Geier.
    Geier mit roten Hälsen und Köpfen, die wie das Restlicht eines Feuers glühten.
    Freund oder Feind?
    Feind, denn die Vögel stürzten urplötzlich wie Pfeile ihrem Angriffsziel entgegen.
    Das war Susanoo!
    ***
    Suko war einfach zu überrascht, um jetzt noch effektiv in den Kampf einzugreifen. Zudem bannte ihn die Szene auf der Stelle. Er war gespannt, wie sich Susanoo aus der Affäre ziehen würde, wo er es mit drei Feinden zu tun hatte.
    Der erste Geier erreichte ihn bereits, bevor er sein Schwert in eine Angriffs- oder Abwehrposition bringen konnte. Er griff im Sturzflug an, seine Schwingen peitschten, und der Schnabel hackte zu. Er war auf das Gesicht des Dämons gezielt, der aber hatte den Kopf gedreht, und jeder hörte den metallischen Laut, der entstand, als der Schnabel gegen das Metall des Schutzhelms hämmerte. Susanoo griff zu.
    Suko sah, wie schnell dieser Dämon war. Mit der freien Hand gelang es ihm tatsächlich, den wegfliegenden Geier zu packen, aber er hatte nicht so zugefasst, als dass er ihn hätte festhalten können. Seine Pranke löste nur einige Federn bei dem Vogel ab, und er schleuderte

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