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0451 - Drei Gräber bis Soho

0451 - Drei Gräber bis Soho

Titel: 0451 - Drei Gräber bis Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rote Glühen, das sich um die Körper herum ausgebreitet hatte.
    Hier erlebte er das gleiche.
    Der Körper des Geiers glühte von innen herauf, als würde er dort aus heißer Kohle bestehen, dann vernahm Suko das Knirschen und konnte zuschauen, wie die einzelnen Knochen zusammenfielen und sich gleichzeitig in Staub auflösten.
    Aus, vorbei…
    Dem Inspektor war klargeworden, dass es sich bei diesen Vögeln um keine normalen Tiere gehandelt hatte. Sie mussten geschickt worden sein. Fragte sich nur, von wem. Aber auch sie hatten Susanoo, diesen mächtigen, brutalen Dämon nicht aufhalten können.
    Er schwebte nach wie vor in der Luft, zog seine Kreise und bot, so flach liegend, ein faszinierendes Bild.
    Auch Suko konnte sich dem nicht entziehen. Er glaubte auch, an der Hüfte Susanoos einen dunklen Fleck zu sehen, wo ihn der Schnabelhieb erwischt hatte.
    Dort musste die Haut aufgetrennt worden sein. Dann waren diese Geier wirklich etwas Besonderes, denn selbst eine Silberkugel konnte Susanoo nicht einmal einen kleinen Kratzer beibringen.
    Sukos Kampf gegen Susanoo war nur aufgeschoben worden. Die anderen konnte der Inspektor vergessen. Ondekoza und seine Trommler waren vorher wichtig gewesen, jetzt hatte sie das Auftauchen des Dämons zu Randfiguren degradiert.
    Wie Susanoo seine Kreise durch den nachtdunklen Himmel zog, konnte man dieses Bild mit dem Attribut majestätisch beschreiben. Es war schon sehenswert, mit welch einer Leichtigkeit er voranglitt und bei jedem Kreis mehr an Höhe verlor.
    Suko konnte sich ausrechnen, wann er den Erdboden erreicht haben würde. Er tastete dorthin, wo sich der Stab befand. Als sich seine Finger um ihn schlössen und er das Material spürte, hatte er dennoch das Gefühl, als hätte sich nichts verändert, obwohl der Geist des großen Buddha mit ihm Kontakt aufgenommen hatte.
    Von einer Chance hatte er gesprochen. Aber welche bot sich denn?
    Suko sah keine andere Möglichkeit, als gegen diesen verfluchten Dämon zu kämpfen.
    Dicht vor der reglos liegenden Shao landete Susanoo. Sehr sacht, als wäre er eine Feder.
    Um die Tote kümmerte er sich nicht. Dafür streckte er sein Schwert vor.
    Suko erkannte, dass sich die Klinge verfärbt hatte. Eine dunkle Flüssigkeit tropfte von ihr nach unten und benetzte den Boden.
    Wie er es geschafft hatte, mit einem Hieb die Vögel zu zerstören, war bewundernswert gewesen und auch furchteinflößend. Suko glaubte daran, dass ihm das gleiche Schicksal bevorstand.
    Aber noch lebte er, und er würde auch weiterleben, das nahm er sich fest vor.
    Es war schwer, an Susanoo heranzukommen, weil sich seine Reichweite durch das Schwert erweitert hatte. Suko musste dicht an ihn herankommen. Dazu war es aber nötig, die Klinge zu unterlaufen. Eine sehr schwierige Angelegenheit, auch dann, wenn Suko sich schnell und geschickt bewegte.
    Der Rest des Geiers vor seinen Füßen war verglüht. Und über ihn sprang Susanoo plötzlich hinweg.
    Suko schaute direkt auf die Klingenspitze, die durchaus seinen Hals hätte durchbohren können -und er handelte.
    Es sah so aus, als würde er einen Salto in der Luft drehen, aber er krümmte seinen Körper nur sehr stark zusammen, um so wenig wie möglich an Luftwiderstand zu bieten.
    Mit dem Rücken zuerst schlug er auf. Schon ein kleiner Erfolg, dass ihn die Klinge nicht erwischt hatte, und einen Moment später rollte er sich überschlagend den kleinen Hügelhang hinab.
    Suko wusste nicht, wo oben oder unten war. Er konzentrierte sich voll und ganz auf diesen Fall, dachte daran, dass der andere fliegen konnte und dabei viel schneller war, riss aber die Augen auf und rutschte in den Nebel hinein, der die Grabsteine, Baumstämme und Büsche umwaberte.
    Suko krachte nicht gegen einen Grabstein. Er hörte das Splittern der Zweige, die unter seinem Gewicht brachen, als er voll in ein Gebüsch gerollt war.
    Gleichzeitig fingen ihn die biegsamen Arme ab, so dass ihn die Geschwindigkeit nicht über den Busch hinaustrieb.
    Gebrochen hatte sich Suko nichts. Das harte Training machte sich eben bezahlt, und so gelang es ihm auch, sich ohne große Mühe aus dem Hindernis zu schälen.
    Der vom Fluss herantreibende Nebel hatte sich in der letzten halben Stunde noch mehr verdichtet. Er packte einen Teil des Friedhofs ein wie in dichte Watte. Die meisten Bäume sahen aus, als würden sie aus diesem hellgrauen Meer hochwachsen.
    Der Inspektor konnte wenig sehen, und er hoffte, dass es Susanoo ebenso erging.
    Vom Hügel her vernahm er die

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