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0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Straße.
    Die Menschen drängelten sich auf den Gehwegen in dichten Trauben. In den Fenstern gleißten und glitzerten die Weihnachtsdekorationen. Der Schnee hing in dicken grauen Wolken über der Stadt. Die Menschen drängelten sich verbissen hastig hin und her, und es sah so aus, als hätte keiner Blicke für den anderen, oder auch nur für die bunten Neonreklamen, die jetzt schon am Tage brannten.
    Wir stellten uns in dje Menge, die am Fußgängerüberweg auf Grün wartete, um den Broadway zu überqueren. Es sah so aus, als wäre die Autoschlange so dicht, daß sie nicht abreißen könnte, daß sie gar keinen Platz finden würde, um die Menschentraube hinüberzulassen.
    Wir schoben uns in den Pulk der Wartenden und wurden sofort wie von einer riesigen Saugglocke mitgesogen. Ich spürte, wie mir jemand von hinten eine Aktenmappe in die Kniekehlen rammte. Ich sah mich verärgert um, aber ich konnte nur die undurchdringliche Mauer der frierenden Gesichter erkennen, die auf die Ampel hochstarrten. Phil war etwas hinter mir zurückgeblieben. Ich merkte plötzlich, daß ich in der vordersten Reihe stand. Hinter mir schoben und drängten die anderen, und ich hatte Mühe, mich oben auf dem Randstein zu halten. Von links kam ein Bus angeprescht. Das graue Schmutzwasser aus dem Rinnstein sprühte in einer kleinen Fontäne hoch. Ich versuchte, zurückzukommen, um meinen Anzug nicht einer Dusche auszusetzen, aber die Leute hinter mir wichen nicht zurück. Ich hatte plötzlich das Gefühl, als würde ich gestoßen. Ich spürte eine Hand in meinem Rücken und wollte mich umdrehen.
    In dem Moment war der Bus da, ich warf mich gegen den Menschenhaufen, aber der Stoß, den ich von hinten bekam, war stärker. Ich taumelte, drehte mich im Fallen und stürzte auf die Straße direkt vor die Räder des Busses. Ich hörte noch das Kreischen der Bremsen, das sich mit dem schrillen Aufschrei der Menschenmenge vermischte, und spürte einen heftigen Schlag, dann wurde es dunkel.
    Als ich wieder zu mir kam, war mein erster Eindruck die verdammte Kälte, die feucht und widerlich durch meinen Anzug kroch. Dann spürte ich erst den metallischen Blutgeschmack auf der Zunge und stellte fest, daß ich auf der Straße lag, mitten auf dem Pflaster.
    Ich wollte mich aufrichten, aber eine starke Faust drückte mich auf den Boden.
    Ich blinzelte mit den Augen, um die Schleier vor meinem Hirn zu vertreiben und erkannte meinen Freund Phil, der blaß war wie ein Küchentuch. Ich grinste schwach.
    »Mann, der Himmel hat mehr Farbe als du!«
    »Verflucht, halt dich still, der Kerl hat dich am Kopf erwischt!« Ich schob seine Hand zur Seite und richtete mich auf.
    Mein Schädel brummte zwar etwas, aber das hatte er schon öfter getan! Ich stand auf und schüttelte mich etwas. Dabei setzte ich ein mittleres Hornissengeschwader in meinem Kopf frei.
    Ich sah mich nach den Leuten um, die uns wie die Zuschauermenge eines Stierkampfes umgaben. Der Fahrer des Busses jammerte unentwegt.
    »Er ist mir direkt vor den Kühler gesprungen! Ich konnte doch nichts dafür.«
    Ich wandte mich zu ihm um und klopfte ihm auf die Schulter.
    »Besten Dank, daß Sie so schnell gebremst haben!« sagte ich dankbar. Er starrte mich verwundert an, dann grinste er breit und erleichtert.
    »Oh, ich bin vielleicht froh!«
    Ich winkte ihn zu mir heran und fragte: »Überlegen Sie mal ganz scharf, was Sie sahen, als Sie herfuhren! Wer stand hinter mir? Erkennen Sie einen der Leute wieder?«
    Der Fahrer schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Nein, Sir! Ich habe nichts gesehen. Nur als Sie plötzlich auf der Straße w ' en, habe ich das Steuer herumgerissen und die Bremse durchgetreten. Aber warum sind Sie ’rausgesprungen?«
    Ich antwortete nicht und drehte mich zu den Zuschauern um.
    Wer immer mich auf die Fahrbahn gestoßen hatte, er hatte genug Zeit gehabt, unauffällig zu verschwinden.
    Phil hatte inzwischen kapiert, daß ich noch unter den Lebenden weilte und das auch für die nächste Zeit vorhatte, und half mir beim Befragen der Leute. Aber wie nicht anders erwartet, hatte keiner etwas bemerkt, keiner hatte etwas gesehen, und keinem war etwas aufgefallen. Es war, als ob der ganze Haufen erst eben vom Himmel gefallen war.
    »Wir haben eine heiße Spur entdeckt!« sagte Phil, als wir über den Broadway weiter zu Burtman’s gingen.
    »Ja, es sieht jedenfalls so aus, als hätten wir etwas entdeckt, was dem Gegner nicht viel Freude macht. Aber ich weiß nicht, was es ist!«
    Als wir durch

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