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0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Angst.
    Als die Tür plötzlich aufging und ein frischer Lufthauch die Qualmschwaden durcheinanderbrachte, schreckte er auf, sank aber sofort wieder um sich zusammen, weil er den Neuen nicht kannte. Aber dann sah er, wie Freddy dem Mann winkte und sie miteinander flüsterten. Pinky sah, daß Freddy einmal zu ihm herüberdeutete und daß der Fremde aufsah.
    Pinky umklammerte sein Glas. Seine Rückenmuskeln verhärteten sich plötzlich, seine Füße tasteten nach dem kleinen Koffer unter der Theke. Verzweifelt schätzte er die Entfernung zur Tür ab.
    Aber es war zu spät. Freddy kam auf ihn zu und beugte sich über die Theke.
    Pinky wich zurück.
    »Wer ist das?« keuchte er. Freddy sah ihn einen Moment verwundert an und sagte dann leise:
    »Na, was denkst du? Ein Mann mit einem Bootsplatz!«
    »Das glaube ich nicht! Ich habe ihn noch nie hier gesehen! Ich kenne alle Skipper hier!«
    »Offensichtlich nicht. Er ist vom Nachbardock. Dachtest du denn, ich würde dich verraten?« Freddy grinste gutmütig. Pinky schluckte und sagte dann mutig:
    »Das würdest du, wenn dir der andere mehr bieten kann!«
    »Mehr als 50 will ich nicht haben!« Freddy streckte Pinky die Hand hin, und Pinky blieb nichts anderes übrig, als den Schein hineinzulegen. Dann winkte Freddy dem Fremden, und er arbeitete sich durch die Männer zu Pinky hin.
    Als er sich auf den Hocker neben Pinky geklemmt hatte, stellte Freddy ihnen zwei Gläser hin und forderte Pinky durch eine Handbewegung auf, die ganze Rechnung zu bezahlen. Pinky zahlte. Ihm blieben noch 300 Bucks, der Rest seiner letzten Beute.
    »Also?« forderte ihn der Fremde zum Sprechen auf. Pinky wollte mit seiner ganzen Story lossprudeln, aber der andere hob die Hand.
    »Je weniger ich weiß, desto besser ist es!« knurrte er leise. Pinky verschluckte sich fast und wurde dunkelrot. Er merkte, daß er zuviel getrunken hatte, seine Angst war plötzlich von dummer Vertrauensseligkeit abgelöst worden, aber jetzt war das Mißtrauen wieder da.
    »Ich muß für eine Zeit weg hier!« sagte er heiser. Der Fremde nickte und erkundigte sich tonlos:
    »Polypen?«
    »Nein, ein Killer!« flüsterte Pinky. Der Fremde sah ihn prüfend an. Pinky spürte, wie ihm ein eisiger Schauer über den Rücken lief, aber er hielt dem Blick stand.
    »Gut, ich will dir glauben.« Der Fremde nahm einen kleinen Schluck aus seinem Glas. »Mit den Polypen will ich nichts zu tun haben, aber wenn der Killer zu einem Syndikat gehört, ist es auch brenzlig.«
    »Er ist ein Privater! Einfach so, er hat eine Frau umgelegt!«
    »Bist du sicher?« Pinky mußte unter dem Blick des anderen die Augen senken und langsam den Kopf schütteln. »Nein, sicher bin ich natürlich nicht.«
    »Dann mußt du die höhere Taxe zahlen! 300 Bucks!«
    »Aber…« Pinky sah den anderen entsetzt an. 300 hatte er, aber keine fünf Bucks mehr. Was sollte dann aus ihm werden? Ihm kam der Verdacht, daß Freddy seine Taschen kontrolliert hatte, während er geschlafen hatte. Und daß Freddy von dem Fremden auch noch einmal Geld nehmen würde. Aber er hatte keine Wahl, und er wußte, daß auch der Fremde das wußte.
    »Wohin?« fragte er kaum hörbar. »Fischkutter nach Kanada!« zischte der andere. Pinky fuhr auf.
    »Was soll ich in Kanada? Da will ich nicht hin. Mich sucht doch nicht die Polente! Ich will in eine Stadt, in der ich arbeiten kann, aber nicht nach Kanada! Und noch dazu mit so einem stinkenden Fischkahn!« Ihm kamen fast die Tränen. Der Fremde trank sein Glas aus und stand wortlos auf. Pinky klammerte sich an seinem Arm fest.
    »Gut! Gut! Ich bin einverstanden! Bitte, nehmen Sie mich mit!«
    »Die Hälfte sofort, die Hälfte später. Ich gehe jetzt weg. Mein Kahn heißt Port Elizabeth und liegt am Pier 59. Ich gehe jetzt vor, du folgst mir in etwa zehn Minuten, ich warte dann am Fallreep, klar?«
    »59? Aber das ist ja am ganz anderen Ende! Wir sind hier bei Pier 23!« sagte Pinky entsetzt und dachte an das lange dunkle Hafenstück, das er allein gehen sollte.
    Der Fremde stand auf.
    »Ich warte am Schiff!« Er nahm Pinky 150 Bucks aus der Hand.
    »Wir gehen zusammen!« Pinky schrie fast und stand auf.
    »Nein!« Das Wort schleuderte Pinky wie ein Peitschenhieb auf seinen Hocker zurück.
    Langsam leerte er sein Glas und stierte stumpfsinnig auf die Uhr, um keine Sekunde länger als zehn Minuten zu warten.
    Als er endlich aufstand, merkte er, 'laß seine Knie weich waren und einknickten. Er konnte kaum atmen vor Angst, aber er packte seinen

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