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0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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hockte auf dem Boden und untersuchte ihn.
    Ich ging zu ihm hin.
    Er hatte den abgetretenen Teppich etwas auf die Seite gezogen und zeigte mir den dunklen Fleck, der darunter war.
    »Blut!« sagte er leise. »Noch nicht eingetrocknet.«
    Ich hatte plötzlich wieder das Gefühl, daß jemand in der Wohnung war. Ich entdeckte, daß zwischen dem Schrank und dem Fenster ein breiter Zwischenraum war und daß die Vorhänge bis auf den Boden herunterreichten. Der Riegel des Fensters war offen, der Vorhang bewegte sich leicht.
    »Licht aus!« brüllte ich. Phil sprang auf. Im gleichen Moment krachte ein Schuß. Ich ließ mich fallen, rollte mich zu dem Vorhang hin, riß ihn herunter, spürte im nächsten Moment das Gewicht eines Mannes über mir und sah nichts mehr, denn das Licht verlöschte.
    »Licht an!« brüllte ich. Phil schaltete das Licht an, aber ein zweiter Schuß peitschte auf, und das Glas der Lampe zersplitterte.
    Ich versuchte, den Mann über mir festzuhalten, und tastete nach seiner Hand mit der Waffe, aber mein eigener Revolver war mir dabei im Weg, und bevor ich sie weglegen oder als Schlagwaffe gebrauchen konnte, war der Mann plötzlich aufgesprungen. Ich setzte ihm sofort'nach, dann hörte ich das Quietschen des Fensterflügels und spürte einen kühlen Lufthauch.
    Im gleichen Moment ging draußen im Vor raum das Licht an, und Phil kam hereingerannt. Wir beugten uns aus dem Fenster und sahen eine Gestalt, die mit fliegender Hast über die Feuerleiter hinunterglitt.
    Ich setzte ihm nach, aber der Vorsprung war schon sehr groß. An den ungleichmäßigen Schwingungen der Leiter merkte ich, daß er sich streckenweise einfach hinunterfallen ließ. Offensichtlich hatte er Handschuhe an, denn sonst hätte ihm diese Prozedur die Handflächen zerfetzt. Ich zögerte eine Sekunde, um zu sehen, ob ich ihn mit der Waffe auf halten konnte, aber es war hier hinten im Hof so dunkel, daß ich ihn nur noch als Schatten wahrnahm, dann spürte ich die plötzliche Erschütterung, er war abgesprungen. Ich rutschte hinterher und sprang fast aus zehn Fuß Höhe ab.
    Ich hörte in der Ecke irgendwo ein Klappern und rannte dem Geräusch nach. Das einzige, was ich noch fand, war der leicht nachwippende Deckel einer Mülltonne, die dicht an der Mauer stand.
    Ich schwang mich hinauf und schob vorsichtig meinen Kopf hoch.
    Auf der anderen Seite lag der große Parkplatz, auf dem sich die ständige Bewegung jetzt etwas gelegt hatte. Direkt unter mir erstreckten sich die dichten Reihen der nebeneinander stehenden Autodächer, aber von dem Mann war keine Spur zu sehen. Hinter mir kamen Phils Schritte näher. Ich ließ mich auf der anderen Seite der Mauer hinuntergleiten und wartete, aber nichts geschah.
    Vorsichtig schlich ich mich zwischen zwei Wagenreihen nach vorn. Aber das Brummen und Röhrfen der Motoren auf dem Platz schluckte jedes andere Geräusch. Langsam ließ ich mich auf Hände und Knie hinunter und sah unter den parkenden Wagen hindurch.
    Er stand so nah bei mir, daß ich ihn fast greifen konnte. Seine schwarzen Schuhe glänzten matt im Licht der Lampen.
    Aber er schien mich in derselben Sekunde gesehen zu haben, denn er rannte los. Ich sprang auf, ein Schuß peitschte in meine Richtung, ich hörte Phil schreien und brüllte »Halt«, was keine Wirkung hatte. Der Mann hatte nur zur Warnung geschossen, denn er huschte jetzt geduckt und mit katzenartiger Geschwindigkeit über den Platz davon. Ich brüllte ein paar Befehle an die Parkwärter und an die Autofahrer, aber sie reagierten nicht.
    Ich steckte meine Waffe im Laufen weg, weil ich sie hier mitten unter anderen Menschen nicht mehr benützen konnte, und lief weiter, einem Phantom nach.
    Phil holte mich ein, als ich am Rand des Parkplatzes angekommen war und auf die wimmelnde Straße und die U-Bahn-Station hinaussah.
    »Hast du etwas gesehen?« fragte mein Freund. Ich schüttelte langsam den Kopf.
    »Nur, daß er seine Schuhe geputzt hatte, aber wie sollen wir hier einen Mann finden, der geputzte Schuhe hat?«
    »Immerhin scheint unser Freund ein Auto dabei gehabt zu haben«, meinte Phil.
    »Oder er ist im Taxi gekommen. Vielleicht unser Freund von vorhin, der, der uns im Taxi folgte!«
    Wir kehrten um und rannten wieder zur Vorderseite des Hauses. Jetzt kamen nur noch einzelne Menschen aus der Haustür, wir achteten nicht weiter darauf. In den ersten Lift, der nach unten kam, stiegen wir ein und fuhren zurück in den achten Stock.
    Hinter einer der Türen weinte ein kleines

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