0452 - Planet der Pazifisten
sich Ovaron an Rhodan.
„Lassen Sie ihn los!" befahl Rhodan.
Ovaron machte zwei Schritte auf die Wanne zu.
„Scholschowo! Verstehen Sie mich ?"
„Ja!" Der Kranke sprach jetzt lauter. Unbekannte Energien schienen ihm die Kraft dazu zu verleihen.
„Warum sollen wir Lofsoog anfliegen?" fragte Ovaron.
„Lofsoog?" wiederholte Scholschowo. Rhodan befürchtete schon, der Moritator hätte vergessen, was er vorher gesagt hatte, doch dann sprach der Kranke weiter: „Die Lofsooger sind Verächter einer wissenschaftlichen Weiterentwicklung. Jeder Fortschritt führt ihrer..." Scholschowo rang heftig nach Atem, dann fuhr er fort: „... zu Kriegen und Vernichtung. Die Lofsooger sind harmlos. Sie begegnen jedem Fremden mit Zuvorkommenheit, wenn er mit friedlichen Absichten kommt."
„Warum sagen Sie uns das?" fragte Ovaron.
Rhodan dachte, Scholschowo würde lächeln, doch dann erkannte er, daß der alte Mann sein Gesicht verzog, weil er Schmerzen hatte.
„Warum sagen Sie uns das?" fragte Ovaron noch einmal.
„Ich ...", begann der Moritator. Seine letzten Worten blieben unverständlich. .
„Er ist wieder bewußtlos", verkündete einer der Ärzte leidenschaftslos.
Erschöpft, als hätte er schwere körperliche Arbeit geleistet, trat Ovaron von der Wanne zurück. Er ließ sich in einen Sessel sinken und stützte den Kopf in beide Hände.
„Woran hat der Alte gedacht, als er sieh mit Ovaron unterhielt?" fragte Rhodan den Mausbiber.
Gucky zuckte mit den Schultern.
„Die Impulse, die von Ovaron ausgingen, überlagerten alles andere. Ich konnte die Gedanken des Kranken nicht erkennen.
Ich spürte nur den Schmerz, den es Scholschowo bereitete, mit dem Cappin zu sprechen, Rhodan hatte mit einer ähnlichen Antwort gerechnet. Er wartete, bis Ovaron sich erholt hatte.
„Was halten Sie davon?" fragte er den Cappin. „Warum gab er uns diesen Bericht über die Bewohner von Lofsoog?"
„Ich weiß es nicht", gestand der Tryzomtänzer. „Vielleicht befürchtete Scholschowo, daß wir auf Lofsoog einen Krieg entfesseln könnten."
Durch die zweite Aussage des Moritators war die Sache noch mysteriöser geworden. Rhodan war jetzt fest entschlossen; Lofsoog einen Besuch abzustatten. Er bezweifelte nicht, daß sie auf dieser Welt wichtige Informationen erhalten würden.
„Ist es nicht seltsam, daß auf Lofsoog, früher eine Welt der wissenschaftlichen Forschung, jetzt Wesen leben sollen, die jeden Fortschritt ablehnen?" fragte Ovaron nachdenklich.
„Vielleicht sind die Cappins auf diesem Planeten sogar die Nachkommen jener Wissenschaftler, die einst in den Labors gearbeitet haben."
Rhodan dachte an die Frachtraumschiffe, die von den Kreuzerkommandanten beobachtet worden waren.
So groß konnte die Abscheu der Lofsooger vor technischen Fortschritten nicht sein, wenn sie zuließen, daß Schiffe auf ihrer Welt landeten.
Zwischen den Beobachtungen der Kreuzerkommandanten und den Worten Scholschowos gab es einen Widerspruch.
„Kehren wir in den Konferenzraum zurück", schlug Rhodan vor. „Die anderen warten sicher schon gespannt auf unseren Bericht."
Die anschließende Besprechung dauerte nur eine Stunde.
Scholschowos Aussage hatte den Planeten Lofsoog zu einer rätselhaften Welt gemächt. Man konnte das Geheimnis nur ergründen, wenn man dort landete. Roi Danton machte einige spöttische Bemerkungen über Wesen, die jeden Fortschritt ablehnten. Sie erschienen ihm unglaubwürdig.
Rhodan konnte nicht erklären, warum die Worte seines Sohnes ein Unbehagen in ihm hervorriefen. Er begann zu wünschen, Scholschowo wäre niemals aus der Ohnmacht erwacht.
2.
Mentro Kosum warf ein Ausrüstungsbündel in den Pilotensitz der CMP-1 und grinste Oberstleutnant Menesh Kuruzin an.
„Wenn dir Kosum kommt ins Haus - ist es mit der Ruhe aus!"
Der Nubier hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu und verdrehte gequält die Augen. In dieser Haltung sah er zu, wie Kosum die SERT-Haube untersuchte, die vor dem Pilotensitz auf den Kontrollen lag. Immer, wenn Kosum an Bord kam, bestand seine erste Arbeit in einer Kontrolle der Haube. Major Kosum galt als einer der fähigsten Emotionauten der Solaren Flotte.
„Alles in Ordnung?" erkundigte sich Kuruzin. Er senkte vorsichtig die Arme, denn er hoffte, daß Kosums nächste Äußerungen weniger kindisch sein würden.
Kosum war berüchtigt für seine albernen Reime, die er bei jeder Gelegenheit zu benutzen pflegte.
„Ja, Freund!" Kosum lehnte sich lässig gegen die Rücklehne
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