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0453 - Die Vögel des Bösen

0453 - Die Vögel des Bösen

Titel: 0453 - Die Vögel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gefragt, was Bancroft lediglich einmal mehr die Bemerkung entlockte, daß Tendykes Identität nach wie vor nicht geklärt sei und damit auch über die Besitzverhältnisse noch nicht gesprochen werden konnte…
    Seine ID-Card wurde für eine erstklassige Fälschung gehalten. Seine Sozialversicherungskarte war ebenso wie der Führerschein mittlerweile längst ungültig. Und da es eine behördliche Urkunde gab, mit der er für tot erklärt worden war, war dagegen kaum anzukommen.
    Tendyke hatte einem letzten Versuch zugestimmt: Der Sheriff wollte eine Gegenüberstellung mit einem oder zwei Topmanagern der TI herbeiführen. Schließlich mußten diese Führungskräfte der Tendyke Industries ihren Boß doch erkennen, mit dem sie zu tun gehabt hatten.
    Allerdings setzte Tendyke nur wenig Hoffnung in diesen Versuch, denn jemand in der Chefetage schien ein starkes Interesse daran zu haben, daß Robert Tendyke, einmal tot, auch tot blieb. Nicht zuletzt hatte sich ein Jahr lang niemand um seine Kreditkarten gekümmert, mit denen er immer wieder mal eingekauft oder Bargeld beschafft hatte, aber nach seinem Wiederauftauchen waren sie von der TI gesperrt worden, auf welche neben den Geschäftskonten - sowieso - nach Tendykes ›Ableben‹ auch die Privatkonten übertragen worden waren. Jemand, der eine Menge zu sagen hatte, wollte also gezielt verhindern, daß der Totgeglaubte wieder erschien.
    Dafür kamen nur wenige Personen in Frage: Riker, Brack und Calderone!
    Allen dreien war ein solches Vorgehen zuzutrauen, und Tendyke mußte sich eingestehen, daß er mit der Wahl seiner Vorstandsmitglieder keine glückliche Hand gehabt hatte. Dabei war Roger Brack vermutlich noch der Zahmste dieses Triumvirats. Rhet Riker und Calderone waren Schlitzohren. Aber menschliche Interessen zählten in einem weltumspannenden Mischkonzern nicht, für dessen Entwicklung und Wohlergehen diese drei Männer mit ihren Tricks und ihrer Härte genau die richtigen waren.
    Und nun wartete Tendyke gespannt darauf, welchem dieser drei Männer er zwecks Identifizierung gegenübertreten sollte.
    Doch Warten war noch nie seine Stärke gewesen, weil das immer so unheimlich lange dauerte…
    ***
    In Höllentiefen wartete auch jemand - auf seine Hinrichtung! Der Dämon Astaroth hatte ganz beiläufig erwähnt, daß er Ombre köpfen lassen wolle, wenn er wieder zurückkehrte. Und Ombre, der Schatten, wartete nun in einer kleinen Felsenkammer darauf, daß Gevatter Tod sich seiner annahm.
    Er wartete gern! Er zeigte keine Ungeduld. An den Tod hatte der 28jährige schlanke Neger zwar schon oft gedacht und ihm auch einige Male gegenübergestanden, aber er hatte es mit dem Sterben trotzdem nicht eilig.
    Aber wie es aussah, war er nun am Ende seines Weges angelangt.
    Es war ein Fehler gewesen, sich von seinem Gefühl leiten zu lassen und diesen Robert Tendyke im Flugzeug zu begleiten, um dessen Identität zu bestätigen. Dabei war es nur dessen Sohn, der die beiden Männer miteinander verband, weil irgend etwas Yves Cascal alias Ombre zu diesem Sohn hinzog.
    Er war aus dem Flugzeug geholt worden. Irgendwo auf halbem Weg zwischen Baton Rouge, seiner Heimatstadt, und Miami in Florida! Was aus dem Flugzeug geworden war, was aus Tendyke geworden war, konnte er nicht sagen, aber er mußte das Schlimmste befürchten. Und ausgerechnet dieser Julian Peters, Tendykes Sohn, war es gewesen, der Ombre entführt hatte!
    Inzwischen wußte er, daß er es bei diesem Julian Peters gleichzeitig mit einem Höllenfürsten zu tun hatte; man hatte es ihm mitgeteilt. Früher hatte er ihn als den ›Herrn der Träume‹ kennengelernt.
    Julian wollte ihn auf seine Seite ziehen. Er wollte ihn überreden, mit dem Fürsten zusammenzuarbeiten. Warum? Niemand konnte es sagen. Aber es mußte ein unsichtbares Band geben, das sie beide auf ähnliche Weise miteinander verknüpfte wie Brüder. Aber der ›Bruder‹ Ombre wollte sich nicht vor irgend jemandes Karren spannen lassen. Er hatte es abgelehnt, mit Professor Zamorra zusammenzuarbeiten, und er war auch nicht daran interessiert, für einen Höllenfürsten aktiv zu werden. Er wollte nur seine Ruhe haben. Für ihn war es schon verdrießlich genug, daß er ständig in irgendwelche magischen Aktionen hineingezogen wurde, ohne es zu wollen, bloß weil er eines der sieben Amulette besaß, die der Zauberer Merlin einst geschaffen hatte.
    Dieses vertrackte Ding, von dem er nicht einmal mehr wußte, wie es in seinen Besitz gekommen war, hatte ihm schon eine

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