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0453 - Im Bann des Pegasus

0453 - Im Bann des Pegasus

Titel: 0453 - Im Bann des Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwindelgefühl erfasste und er den Eindruck bekam, als würde das Zimmer unter seinen Füßen anfangen zu schwanken.
    »Verdammte Sauferei!« Voller Wut schleuderte er die Flasche auf das Bett, wo sie zweimal hüpfte, bevor sie liegen blieb. Wenn er gegen die Lampe schaute, schmerzte das Licht in seinen Augen.
    Deshalb kniff er sie leicht zusammen, ging die ersten Schritte und zog das linke Bein nach. Dass er die Treppe hinuntersteigen musste, ärgerte ihn noch mehr. Irgendwie würde er es schon hinter sich bringen, und auch ein Taxistand befand sich in der Nähe.
    Shulz humpelte durch den Gang. Hinter einigen Türen hörte er Schnarchgeräusche. Die Leute da hatten es gut. Sie schliefen und bekamen nicht mit, was sich abspielte.
    Ah der Treppe ruhte er sich noch einmal aus und legte seine Linke auf das Geländer.
    Es waren nicht viele Stufen, doch jede einzelne von ihnen kam ihm wie ein schwer zu überwindendes Hindernis vor. »Egal, Alter, du musst es hinter dich bringen.«
    So tat er den ersten Schritt, sich dabei am Geländer festklammernd und möglichst das linke Bein nicht belastend, was nicht immer klappte. Dann zuckte der Schmerz wieder bis hoch in seinen Oberschenkel. Hinzu kam das dumpfe, stockige Gefühl unter der Stirn, das der Alkohol bei ihm hinterlassen hatte.
    Jeder Schritt war zu hören. Immer wenn er eine Holzstufe berührte, hatte er das Gefühl, einen Gong angeschlagen zu haben. Das musste einfach gehört werden, aber er erntete keine Reaktion. Nicht eine Tür wurde geöffnet, es kam auch niemand von unten, um zu sehen, wer sich auf dem Weg befand.
    Shulz konnte man zwar als einen Agenten bezeichnen, doch er gehörte nicht zu den Aktivposten. Er war derjenige, der sich Infos durch seine Kontakte und manchmal auch mit einem kleinen Geldgeschenk besorgte. Für den Kampf oder die körperliche Auseinandersetzung hatte er nie viel übrig gehabt.
    Dass er der Frau die Flasche in den Nacken geschlagen hatte, darüber wunderte er sich selbst. Es war wohl mehr ein Reflex gewesen als eine bewusst gesteuerte Reaktion.
    Hinter dem Eingang lag die kleine Halle. Draußen brannte ein Licht, in der Halle allerdings nicht. Deshalb fiel durch das Fenster in der weißen Wand nur der Schein dieser über der Tür hängenden Außenlaterne und malte einen schwachen Lichtstreifen auf den Boden. Ansonsten herrschten Schatten vor.
    Auch die letzten drei Stufen schaffte er, war aber schweißgebadet und lehnte sich an die halbrunde Theke der Rezeption, um sich erst einmal auszuruhen.
    Tief holte er Luft.
    Es stach in seinen Lungen. Er wollte endlich den Schwindel wegbekommen, klammerte sich weiterhin fest und hatte irgendwann das Gefühl, jetzt weitergehen zu müssen.
    Godfrey Shulz kam genau einen Schritt weit. Dann tauchte plötzlich hinter der Rezeption der Schatten hoch. Er sah noch zwei Hände, auch wallenden Stoff, einen Moment später spürte er die Hiebe, die seinen Kopf an der Seite trafen und so hart geführt worden waren, dass er rücklings vor der Rezeption zu Boden stürzte und liegen blieb.
    Shulz wusste im ersten Moment nicht, was ihm geschah. Er lag da, seine Hände wühlten sich in den dicken Stoff, plötzlich kam ihm die Erleuchtung.
    Derjenige, der ihn da angegriffen hatte, war ein Mönch gewesen!
    Und Mönche waren Sinclairs Feinde. Hatte John nicht auch mit einem Angriff gerechnet? Einer, der sich erkundigen wollte, ob der Anschlag auch geklappt hatte.
    Das musste es sein.
    Er machte es hart. Wie ein Riese hockte er auf dem Körper des Engländers. Das Knie in den Leib gedrückt, einen Arm angewinkelt und ihn gegen die Kehle des Mannes gepresst. Shulz bekam keine Luft, seine Augen wurden panikgroß.
    Der Mönch ließ sich Zeit. Er sprach und erklärte dem Engländer mit leiser Stimme, dass er Hilfe nicht zu erwarten brauchte. Shulz konnte nicht antworten. In seinem Kopf schmerzte und brauste es.
    Die Lippen waren in die Breite gezogen, sein Mund zitterte.
    Schweiß tropfte von seinem Kinn.
    Nur allmählich löste der Mönch den Druck, so dass Godfrey dosiert einatmen konnte. Es hörte sich an, als würde er dabei schluchzen.
    »Kannst du reden?«
    »K… kaum …«
    »Also doch.« Der Mönch nickte. »Ich will von dir wissen, wie es ausgegangen ist.«
    »Nichts ist geschehen. Sinclair lebt.«
    »Sie hat es also nicht geschafft.« Der Mönch sprach die Worte mehr zu sich selbst. »Du bist gegangen. Sind die beiden noch oben?«
    »Nein.«
    »Wo sind sie hin?«
    »Sie haben das Hotel verlassen.«
    »Gut,

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