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0453 - Im Bann des Pegasus

0453 - Im Bann des Pegasus

Titel: 0453 - Im Bann des Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiter so. Sicherlich haben sie dir ihr Ziel genannt.«
    »N… nein.« Shulz wollte die beiden nicht verraten, aber der Grieche glaubte ihm nicht. Er schien seine Gedanken lesen zu können, denn er verstärkte den Druck. Diesmal nicht an der Kehle, dafür durch sein Knie.
    Shulz ächzte. Die Augen wollten ihm aus den Höhlen. »Nein, bitte, nicht. Ich…«
    »Willst du reden?«
    »Ja.«
    »Wohin also?« Der Mönch ließ dem Engländer soviel Luft, dass dieser sprechen konnte.
    Der berichtete stockend, dass die beiden das Haus verlassen hatten und sich gut verstanden, weil Sinclair den Mordanschlag verziehen hatte.
    Sie wollten sogar zu einem bestimmten Ziel. »Die Felsen der Erleuchtung«, flüsterte der Engländer. »Sie wollten die Felsen der Erleuchtung besuchen, um dort zu meditieren.«
    Viel war vom Gesicht des Mönchs nicht zu sehen, dennoch erkannte Shulz das Funkeln in den Augen. »Die Felsen der Erleuchtung? Nein, da dürfen sie nicht hin. Diese sind nur für Eingeweihte wichtig, aber nicht für Adepten. Sie werden…«
    »Aber sie sind gegangen.«
    »Ich glaube dir.« Der Mönch nickte und sah so aus, als wollte er nachdenken. Seinen linken Arm hielt er gegen die Kehle des Mannes gedrückt. Den rechten brachte er jetzt vor.
    Gleichzeitig verstärkte er den Druck am Hals, und Shulz hörte dieses leise, etwas schnackende Geräusch, als der Dorn aus dem Ring fuhr. Er wusste, was dies bedeutete, wollte schreien, da stach der andere schon zu.
    Der Mönch richtete sich auf und verschwand mit wehender Kutte durch die nicht verschlossene Eingangstür des Gasthauses.
    Zurück ließ er Godfrey Shulz, der wie tot auf dem Rücken lag, aber nicht gestorben war.
    Er konnte sich bewegen, trotz des Drucks an seinem Hals, und er konnte auch aufstehen.
    Alles in ihm war in einem so starken Aufruhr, dass er nicht mehr an die Nadel dachte, die ihn erwischt hatte.
    Brutal wurde er daran erinnert, als er mitten in der Bewegung umfiel. Er streckte noch seine Arme aus, um sich am Rezeptionstresen festzuhalten, seine Hände verfehlten das Holz, und Shulz kippte zu Boden, was er nicht mehr bemerkte, denn das konzentrierte Gift hatte bereits bei ihm gewirkt…
    ***
    Ich hatte die Formel einmal gesprochen, und nichts konnte die Worte wieder rückgängig machen. Bisher hatte ich den Druck des anderen Körpers im Rücken gespürt, das war vorbei, als Gabriela in die Höhe schnellte, sich drehte und anfing zu schreien. Dabei lief sie rückwärts, streckte mir ihre Arme entgegen, wedelte mit den Händen und rief immer wieder das gleiche.
    »Was hast du gemacht? Was hast du nur gemacht, du Verdammter! Du hast es missbraucht. Sie werden kommen und dich vernichten. Die Abgründe öffnen sich!«
    Die junge Frau war völlig außer sich. Auch mich hatte nichts mehr auf meinem Platz gehalten, denn die gesprochene Formel schaffte es tatsächlich, die Magie aus dem Felsen der Erleuchtung zu holen, die in ihm steckte.
    Ich musste schon laufen, um so rasch wie möglich außerhalb der magischen Zone zu gelangen. Erst da blieb ich stehen, sah das Kreuz an und auch das rote Leuchten.
    Doch nicht das gesamte Kreuz war davon erfasst worden, nur das Allsehende Auge, das ich durch den Spruch aktiviert hatte. Es leuchtete in der gleichen grellen Farbe wie das große Auge auf dem Boden.
    Selbst das Dreieck war davon nicht verschont geblieben, so konzentrierten sich beide auf die gewaltige Magie, die ich aus der Erde abgerufen hatte.
    Gabriela und ich standen uns gegenüber. Nur das große Allsehende Auge trennte uns beide. Der rötliche Schein umflorte uns. Die Griechin hatte die Hände vor ihr Gesicht geschlagen, als könnte sie den Schrecken nicht mehr mit ansehen, der im Innern des Felsen aufbrodelte und die Erde zum Kochen brachte.
    Etwas erschien innerhalb des Trichters und stieg, von meiner weißen Magie angelockt in die Höhe.
    Pegasus! Niemand hätte das geflügelte Pferd stoppen können.
    Das wollte ich auch nicht, ich wollte nur sehen, wie es zusammen mit seinem Reiter reagierte.
    Und es kam immer näher! Ich spürte einen gewaltigen Ansturm, der auch von Gabriela wahrgenommen wurde, denn sie duckte sich am Rande des Dreiecks stehend zusammen und drehte mir den Rücken zu.
    Pegasus war da! Das Rauschen nahm noch zu, die schneeweißen Flügel öffneten sich, und plötzlich hatte es sein Gefängnis verlassen.
    Ich duckte mich und lief in dieser Haltung einige Schritte zur Seite, denn das Pferd hielt seinen Kopf gesenkt, und sein Horn hätte mich

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