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0454 - Plünderer der Sterne

Titel: 0454 - Plünderer der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Funkzentrale her kam ein Offizier. Er salutierte und sagte dann zu seinem Kommandanten, Major Doghound: „Rafferspruch von der Space - Jet, Sir! Atlan möchte Oberstleutnant Restonow über die Lage unterrichten."
    „Direktverbindung?"
    „Ja, mit Raffersystem und Funkstrahl, Sir."
    Doghound sah Restonow fragend an.
    „Darf ich Sie begleiten, Sir?"
    „Kommen Sie, Major."
    Der Cheffunker gab Atlan das Erkennungssignal für Empfangsbereitschaft, und schon Sekunden später traf der erste Rafferimpuls ein. Er wurde von der Anlage direkt gedehnt und in Klartext wiedergegeben.
    Atlan berichtete von den Beobachtungen, die bisher gemacht worden waren und gab an, weitere Erkundungen durchzuführen, allerdings erst nach einer Wartezeit von vierundzwanzig Stunden.
    Hauptgrund seiner Kontaktaufnahme mit Restonow war die Anweisung: „Sie halten sich in ständiger Einsatzbereitschaft. Sollten wir von den fremden Schiffen angegriffen werden, greifen Sie auf Funkimpuls sofort ein. Weitere Informationen folgen dann. Darf ich um einen kurzen Gegenbericht bitten?"
    Restonow sagte in den Raffercomputer: „Keine besonderen Vorkommnisse, Sir. Keine Nachrichten von Rhodan. Wir bleiben in Bereitschaft und erwarten Ihre Befehle."
    „Danke. Sollten Sie in den nächsten achtundvierzig Stunden keine Nachricht von uns erhalten, erkunden Sie das System mit zwei Leichten Kreuzern und suchen nach uns. Vermeiden Sie dabei jeden Kontakt mit den Fremdraumern. Nur Verteidigung, kein Angriff."
    „Alles klar, Sir. Sie kommen damit meinen eigenen Wünschen nur entgegen."
    „Wünsche hin, Wünsche her, Restonow. Wir richten uns nur nach den Gegebenheiten, und die können genausogut Frieden wie auch Krieg bedeuten. Ich melde mich in spätestens zwei Tagen wieder."
    Restonow blieb noch eine Weile vor der Funkanlage sitzen, ehe er zu Doghound sagte: „Klingt nicht gerade vielversprechend. Was meinen Sie, Major?"
    „Könnte schlimmer sein, Sir. Viel schlimmer, wenn Sie mich fragen. Daß die hundertfünfzig Frachter keine Ortungen vornehmen, beweist doch nur, daß sie arglos sind, vielleicht keinen Krieg kennen. Kann auch sein, daß sie sich in diesem Sektor der Galaxis sicher fühlen und keinen Angriff zu befürchten haben."
    „Hoffentlich haben Sie recht", meinte Restonow mürrisch und schien auf einmal seinen ganzen Optimismus verloren zu haben.
    Er stand auf. „Gehen wir, sonst wird meine Limonade warm."
     
    *
     
    Gucky nutzte die Ruhepause, um seine telepathischen Fähigkeiten voll und ganz einzusetzen. Atlan und Scotch schliefen in ihren Sesseln vor den Kontrollen. Giacombo und Annette hatten sich in ihre Kabinen zurückgezogen und ruhten ebenfalls.
    Gucky war allein und konnte sich konzentrieren.
    Trotzdem war das Ergebnis alles andere als befriedigend.
    Er empfing Gedankenimpulse, aber es gelang ihm infolge starker Überlagerungen nicht, sie zu sortieren. Es war ihm unmöglich, die Gedankenimpulse eines einzelnen Lebewesens klar zu erfassen und alle anderen auszuklammern. Dieses Konglomerat an Gedankenimpulsen war derart verwirrend, daß Gucky seine am Anfang so vielversprechenden Versuche bald aufgab.
    Immerhin bewiesen sie, daß die Unbekannten in den Frachtern dachten - doch das war keine welterschütternde Erkenntnis. Gucky wußte nicht viel damit anzufangen.
    Nachdenklich betrachtete er Atlan, der ruhig und gleichmäßig atmete. Kein Zweifel, daß er schlief. Schon seine Gedanken verrieten es. Atlan träumte sogar. Gucky mußte grinsen, wurde aber schnell wieder ernst. Er hatte keine Zeit zu verlieren, wenn er rechtzeitig zurückkehren wollte. Aber wenn Atlan erwachte, konnte er immer noch annehmen. Gucky habe sich in eine der vielen leeren Kabinen verkrochen, um dort zu schlafen. Das würde auch erklären, warum er einen telepathischen Ruf nicht beachtete.
    Kein Zweifel: Gucky plante mal wieder einen seiner eigenmächtigen Einsätze. Und die Gelegenheit dazu war einmalig günstig.
    Geräuschlos erhob er sich und schlich sich aus dem Kontrollraum. Draußen im Gang verschloß er seinen Druckhelm und überprüfte die Strahlwaffe. Alles in bester Ordnung. Es konnte losgehen.
    Vorher hatte er bei dem nächsten Pulk der Frachter ein besonders großes Schiff gesehen. Fast alle waren nur zwischen hundert und zweihundert Meter lang, dieses jedoch besaß eine Länge von mindestens sechshundert Metern. Die Anordnung beim Verbandsflug bewies, daß es sich um ein besonderes Schiff handeln mußte.
    Das Schiff war Guckys Ziel.
    Mit freiem Auge

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