0454 - Plünderer der Sterne
manchmal der Fall sein kann. Kein Wunder bei der ständigen Strahlendosis über Jahrhunderte hinweg. Übrigens haben, wir über unsere Experten auf der CMP - 41 eine Analyse fertigstellen lassen. Sie meinen, der Krieg auf Offsohonar habe, wenn unsere übermittelten Daten stimmen, vor etwa vierhundert Jahren stattgefunden."
„Was willst du mit ihm machen?" fragte Gucky und deutete auf den entführten Karal. „Er ist der Häuptling seiner Sippe, und wenn wir ihn zu lange behalten, werden die anderen unruhig."
„Das ist nicht zu ändern. Es gibt einige Informationen, die wir unbedingt benötigen, und wir können uns ihm gegenüber nur mit den Translatorgeräten verständlich machen." Atlan zögerte, dann fuhr er fort: „Solche Geräte, verbunden mit den Aufzeichnern und Computern, gibt es nun mal leider nur auf der CMP - 41."
„Also zurück zur Flottille?"
„Sehr richtig. Es sind ja nur knapp vier Lichtstunden."
„Und was ist mit diesen Plünderern? Lassen wir sie ungeschoren?"
„Wir kommen zurück, da sei beruhigt. Auf keinen Fall werden wir zulassen, daß sie wehrlose Geschöpfe einfach umbringen. Wir werden ihnen eine Lehre erteilen, die sie nicht so schnell vergessen werden."
Gucky grinste zufrieden.
„Das gefällt mir schon besser, Herr und Meister", sagte er und versuchte nicht mehr, Atlans Entscheidungen zu beeinflussen.
Seine Wut auf die galaktischen Plünderer wurde unmittelbar nach der erfolgten Information voll und ganz von Leutnant Annette geteilt, der seiner Empörung durch Schimpfworte Luft machte. Es entstand eine Diskussion, die höchstwahrscheinlich Stunden gedauert hätte, wäre sie nicht durch Atlan brüsk unterbrochen worden: „Wir starten in zwei Minuten, um keine Zeit zu verlieren. Die Koordinaten sind bekannt. Die Schiffe haben in der bisher vergangenen Zeitspanne nicht mehr als ein paar Millionen Kilometer zurückgelegt. Leutnant Annette, Sie lösen Giacombo am Funkgerät ab und unterrichten Oberstleutnant Restonow. Er soll ein Peilsignal senden."
Die beginnende. Geschäftigkeit drängte Gucky etwas in den Hintergrund. Er nutzte die Gelegenheit, sich abermals dem völlig verstörten Karal zu nähern, der ihn nun für einen Verbündeten der mordenden Götter hielt. Immerhin lebte er noch. Das schien ihm ein wenig Hoffnung einzuflößen. Er kauerte auf dem Boden und sah zu, wie sich Gucky seelenruhig neben ihn setzte und eine Gemüsekonserve öffnete.
Es handelte sich, wie jeder erraten kann, um Mohrrüben.
„Willst du mal probieren?" fragte er ruhig und zog einen Löffel aus der Tasche. „Schmeckt ausgezeichnet. Mohrrüben, oder auch Karotten genannt, oder gelbe Rüben, oder Möhren. So einig waren sich die Terraner nie obwohl jeder weiß, was gemeint ist.
Eigentlich auch nicht immer. In verschiedenen Gegenden des Planeten..."
Karal verspürte echten Hunger. Er griff nach dem Löffel und bediente sich. Dann schmatzte er zufrieden und schluckte das ihm unbekannte Gemüse herunter. Gucky sah dem Vorgang verblüfft zu, dann schüttelte er den Kopf.
„Unglaublich, mein Lieber! Du weißt also, wozu ein Löffel da ist?
Ein Beweis, wie sinnvoll er konstruiert wurde. Noch einen?"
Karal schien die Aufforderung falsch interpretiert zu haben. Mit einem Ruck nahm er Gucky die ganze Dose aus der Hand und setzte sie an, als handele es sich um eine Flasche Bier. Das im eigenen Saft schwimmende Gemüse floß gluckernd durch seine Kehle. Karal stellte die geleerte Dose vor Gucky hin und grinste zufrieden.
„Sehr gut!" sagte er in seiner heiseren Sprache.
Gucky seufzte.
„Wenn wir ein Wettfressen veranstalten, hast du schon jetzt gewonnen", sagte er und ging, um eine neue Dose aus dem Vorratsschrank zu holen. „Weiter im Text", fuhr er fort, als er wieder saß.
Inzwischen hatte Leutnant Annette den Kommandeur der Flottille unterrichtet, und Atlan hatte bereits Fahrt aufgenommen.
Unbemerkt von den Plünderern gelang es ihm, das Sonnensystem zu verlassen und die CMP - 41 zu finden. Ohne jeden Zwischenfall wurde die Space - Jet eingeschleust.
Pawo Restonow hatte inzwischen alles Notwendige vorbereitet.
Der entführte Karal wurde in einen besonderen Raum geführt, wo man ihn mit sanfter Gewalt in einen hohen Sessel drückte, der mit einer Unzahl von Geräten und Instrumenten durch Kabelleitungen verbunden war. Eine Haube senkte sich auf seinen Kopf herab.
Lichter flammten auf. Alles Dinge, die einem Lebewesen wie Karal unverständlich sein mußten. Wäre Gucky nicht in der Nähe
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