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0454 - Plünderer der Sterne

Titel: 0454 - Plünderer der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Götter so merkwürdige Dinge taten, Sie gruben in den Trümmern und schienen etwas sehr Wertvolles gefunden zu haben. Immer wieder luden sie ihre Wagen voll, die dann hinab in die Ebene rollten, wo das große Schiff stand. Sie kehrten leer zurück, also verluden die Götter das, was sie gefunden hatten, in ihr Schiff.
    Warum mußten Götter immer so habgierig sein? ‘ Karal dachte darüber nach, fand aber keine Antwort. Er konnte nicht ahnen, daß schon ganze Rassen über dieses Problem nachgedacht hatten und keine Antwort fanden.
    Es gab nur eine Antwort: Die Götter waren keine Götter, sondern Wesen aus Fleisch und Blut, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht waren.
    Das aber konnte Karal nicht wissen.
    Bevor er seinem Ziel näher kam, geschah etwas ganz anderes.
    Er stand, seine Waffe in der Hand, auf einem relativ sauberen Straßenstück. Vor ihm häuften sich die Trümmer, rechts und links gab es genügend Deckungsmöglichkeiten, falls ein überraschender Angriff erfolgen sollte. Aber bis jetzt waren sie von den Göttern noch nicht entdeckt worden. Was auf den anderen Teilen des Kontinentes geschah, konnte Karal naturgemäß nicht wissen, aber sicherlich wäre er sofort wieder in seinen Bunker zurückgekehrt, wenn er es gewußt hätte.
    Er tat es nicht, und das rettete ihm und seinem ganzen Volk das Leben.
    Seitlich von ihm, keine fünf Meter entfernt, entstand aus dem Nichts plötzlich eine merkwürdige Gestalt. Sie war einfach da, als sei sie vorher unsichtbar gewesen. Sie war klein, höchstens einen Meter hoch, und mit einer seltsamen, unbekannten Uniform bekleidet.
    Karal hob seine Stange in instinktiver Abwehr, aber dann entglitt die Waffe seiner Hand, schwebte davon und fiel, Dutzende von Metern entfernt, in einen Trümmerhaufen.
    Das kleine Lebewesen war der Stange mit seinen Blicken gefolgt, nun sah es wieder ihn, Karal, an. Der Häuptling konnte das fremde Gesicht deutlich erkennen, denn Gucky hatte den Schutzhelm geöffnet. Es war kein menschliches Gesicht, kein Göttergesicht.
    Trotzdem - oder gerade deswegen war es ein gutes Gesicht, das nicht gefahrdrohend aussah. Karal ließ seine leeren Hände sinken.
    Das Wesen, so wußte er, war kein Feind.
    Nur ein Fremder.
    Gucky las in den Gedanken des affenähnlichen Wesens, das auf zwei Beinen ging, Hoffnung und Zuversicht. Er konnte den Eingeborenen verstehen, denn er war ja Telepath. Aber wie sollte er ihm seinerseits klarmachen, was er von ihm wollte.
    Sein Plan war einfach. Er wollte Karal entführen.
    Aber doch nur, um ihn, seinen Stamm und sein ganzes Volk zu retten.
    Er ging zwei oder drei Schritte auf Karal zu.
    „Karal", sagte er in Interkosmo, nur um das Lebewesen auch akustisch zu beruhigen, „ich bin dein Freund. Verstehst du?
    Freund!" Er deutete auf sich selbst und grinste. Aber Guckys Grinsen konnte auf jemand, der ihn nicht kannte, ganz anders als beruhigend wirken. „Ich nehme dich jetzt mit, und dann kannst du mit uns sprechen. Wir haben Apparate, die jede Sprache übersetzen, weißt du. Sei also kein Frosch und mach mir keine Schwierigkeiten."
    Karal verstand kein Wort, aber die helle Stimme des kleinen Fremden wirkte beruhigend. Sie verriet keinerlei Feindschaft oder Bedrohung. Aber sie verriet Ungewißheit und Unbekanntes.
    Gucky trat einen weiteren Schritt auf ihn zu und streckte die Hände aus. Er mußte Karal berühren, wenn er mit ihm zusammen teleportieren wollte.
    Karal wich zurück.
    Genau in diesem Augenblick griffen die Plünderer ein. Unbewußt halfen sie Gucky, die Entscheidung schnell zu fällen, ohne Karal vorher überzeugen zu müssen.
    Ein Jagdtrupp von ihnen kletterte über einen Schutthügel und entdeckte die beiden Gestalten unten auf der Straße in der Nähe des umgestürzten Pfeilers. Sie eröffneten sofort das Feuer, aber die große Entfernung erlaubte kein exaktes Ziel. Die Energiebündel trafen nicht.
    Aber sie erschreckten Karal, der an den furchtbaren Vorfall in der Senke vor dem Gebirge erinnert wurde. Hilfesuchend wandte er sich an Gucky, zu dem er Vertrauen gefaßt hatte.
    „Die Götter, sie wollen uns töten! Hilf mir!"
    „Natürlich werde ich dir helfen aber nun erschrick nicht, wir machen eine kleine Reise. Du wirst dich wundern..."
    Er konzentrierte sich auf Atlans klare Gedankenimpulse, die er die ganze Zeit über nicht verloren hatte, und sprang.
     
    *
     
    Atlan blickte auf die zusammengesunkene Gestalt hinab.
    „Einer der Eingeborenen also. Eine Rückentwicklung, wie es bei Mutationen

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