0454 - Plünderer der Sterne

Titel: 0454 - Plünderer der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

Vom Netzwerk:

gewesen und hätte ihm beruhigend zugesprochen, hätte er sich das alles sicherlich nicht so passiv gefallen lassen.
    Atlan selbst nahm die Befragung vor, die sich als schwierig erwies, da Karal weder Zeit - noch Raumbegriffe kannte. Er hatte immer nur auf seiner kleinen Welt gelebt, ohne sie eigentlich zu kennen. Das Gebiet bis zum Gebirge kannte er, aber das war auch alles. Daß es außer Offsohonar noch andere Planten gab, war für ihn unbekannt und unfaßbar.
    Der Arkonide bewies eine erstaunliche Geduld, bis er die nötigen Informationen hatte. Der Rest blieb Vermutung.’ Er ordnete an, daß Kanal in ein Bad geführt und dort gesäubert wurde. Danach sollte sich Gucky seiner annehmen und ihn in die Space - Jet zurückbringen.
    Der neue Startbefehl wurde von Atlan in der Zwischenzeit ausgearbeitet. Er unterhielt sich darüber mit Restonow und Doghound.
    „Ungefähr vierhundert Jahre dürften es her sein, daß Offsohonar zerstört wurde. So lange haben diese Plünderer gewartet, ehe sie kamen, um sich ihren Anteil zu holen. Karal, so heißt der Eingeborene, weiß natürlich nichts von den Plünderern. Er hält sie für jene Götter, die einst seine Welt zerstörten. Daß er sie dafür hält, beweist eins mit Sicherheit: Die Angreifer müssen ähnlich ausgesehen haben, waren also mit aller Wahrscheinlichkeit Cappins. Die Frage ist nur: Arbeiten Cappins und Plünderer zusammen oder nicht?"
    „Eine Frage, die zweitrangig sein dürfte, Sir, wenn Sie gestatten", meinte Restonow. „Was mich bitter enttäuscht, ist die Tatsache, daß wir abermals Intelligenzen begegnen, die aus Tod und Verderben ihren Nutzen zu ziehen gedenken. Hört das denn niemals auf?"
    „Ich fürchte - nein",entgegnete Atlan. „Aber wir wollen zumindest den Massenmord an den hilflosen Mutanten verhindern. Sicher, es handelt sich nicht gerade um besonders intelligente Lebewesen, aber doch eben um Lebewesen. Das ist für uns entscheidend. Sie haben ein Recht auf ihre Existenz, wie immer sie auch aussehen mögen. Wir müssen ihnen helfen." Er wandte sich an Major Doghound. „Sorgen Sie bitte dafür, daß drei weitere Space - Jets mit entsprechender Besatzung startklar gemacht werden. In einer Stunde werden wir einen Vorstoß nach Offsohonar unternehmen und eine unbemerkte Landung versuchen. Damit möchte ich zweierlei erreichen: Erst einmal eine weitere Erkundung, aber vor allen Dingen das Auffinden der ehemaligen Kommandozentrale des Raumhafens. Wenn es irgendwo auf Offsohonar kosmonautische Unterlagen gibt, dann dort. Und das ist es ja, wonach wir suchen. Drittens wollen wir den armen Karal zu seiner Sippe zurückbringen."
    Major Doghound blieb sitzen und gab über Interkom die entsprechenden Anweisungen. Atlan brach die Unterhaltung ab, ehe Restonow seine Ansichten äußern konnte. Sie waren ohnehin klar, und vor allen Dingen wurden sie von Atlan geteilt. Aber aller Idealismus kam nicht gegen die harte Realität an.
    Eine Stunde später begann der Großeinsatz, während die zehn Leichten Kreuzer alarmbereit zurückblieben. Sie trieben weiterhin mit geringer Geschwindigkeit in das grüne Sonnensystem hinein.
    Die vier Space - Jet aber rasten auf den Planeten Offsohonar zu.
    Für Sekunden gingen sie in den Linearraum, und dann war das Ziel dicht vor ihnen.
    Ein verwüsteter Planet, auf dem es doch noch Leben gab.
    Leben, das gerettet werden sollte.

    *

    Über die Stadt, in der Karals Stamm lebte, war die Nacht hereingebrochen. Das schien Atlan für sein Unternehmen besonders günstig zu sein. Er vermutete die Kommandozentrale des ehemaligen Raumhafens, der draußen in der Ebene gewesen sein mußte, in einem Bunkersystem unter den Ruinen. Schon das Lebensmittellager, von dem Karal berichtet hatte, wies auf wichtige unterirdische Anlagen hin.
    Unbemerkt gelang es den vier kleinen Raumschiffen, bis zu den obersten Schichten der Atmosphäre hinabzustoßen. Eng aufgeschlossen und im Formationsflug rasten sie dann dicht über die Oberfläche dahin, bis rechts das Gebirge und das hellerleuchtete Schiff der Olkonoren sichtbar wurde. Die Stadt selbst lag in völligem Dunkel.
    Die Plünderer übten also nur tagsüber ihr schmutziges Gewerbe aus.
    Sie landeten unmittelbar vor der Stadt im Schutz vereinzelter. Ruinen. Lautlos sanken sie auf ihren Antigravfeldern hinab, bis sie sanft aufsetzten.
    Atlan sagte: „Unseren Berechnungen nach wird es erst in sieben Stunden wieder hell. Bis dahin sind wir in Sicherheit. Dann allerdings besteht die Gefahr