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0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

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der City-Bar kommen. Er blieb vor dem Eingang stehen und zündete sich eine Zigarette an, ging dann bis zur nächsten Laterne und blieb wieder stehen. Kurz darauf kam Pussy. Sie ging sofort zu ihm, hängte sich bei ihm ein, und beide kamen auf mich zu.«
    »Wurden Sie von ihnen gesehen?«
    »Nein, ich drückte mich in einen Hauseingang, um nicht gesehen zu werden. Zwei, drei Schritte von mir entfernt blieben sie stehen, küßten sich und gingen schließlich zu Platenbergs Wagen.«
    »Fuhren sie zusammen weg?« fragte Phil nach einer kleinen Pause.
    »Sie fuhren zusammen weg«, sagte Denise bestimmt. »Und jetzt ist Platenberg tot, und von Pussy gibt es keine Spur mehr.«
    Phil dachte einen Moment nach. Dann entschloß er sich, mit offenen Karten zu spielen, um die Reaktion von Denise zu testen.
    »Wenn es Sie beruhigt, Denise«, sagte er, »kann ich Ihnen sagen, daß Pussy zur Zeit der Explosion nicht mehr in Platenbergs Wohnung war.«
    Denise schaute ihn erstaunt an. »Woher wollen Sie denn das wissen?«
    »Ich weiß es«, lächelte er.
    »Und wo soll sie sein?«
    »Das, mein Goldkind«, grinste Phil, »will ich auch noch herausfinden. Es gibt kaum jemanden, den das mehr interessiert als uns.«
    Mit diesen Worten legte er sein Lederetui mit dem blaugoldenen FBI-Stern auf den Tisch.
    Denise, die bis dahin mit Phil in einem fast vertraulichen Plauderton gesprochen hatte, reagierte wie eine gereizte Schlange.
    Sie wich zurück, zog die Augen zusammen, zerdrückte nervös ihre Zigarette in dem protzigen Aschenbecher aus grünem Glas und zischte: »Verdammter Schnüffler, das hätte ich wissen müssen!«
    »Ist es mir schrecklich unangenehm«, jammerte der Mann aus Polen, der gerade in diesem Moment auf leisen Sohlen an den Tisch gekommen war.
    Phil konnte sich erneut wundern.
    Wieczorski faßte mit einem schnellen Griff Denise, die ohne weitere Worte den Tisch verlassen wollte, und schob sie in den Sessel zurück.
    »Du gibst dem G-man Auskunft, wenn er dich noch fragen will!« Widerspruchslos gehorchte Denise. Phil lächelte sie an.
    »Was wissen Sie sonst noch von Pussy?« fragte er Denise.
    An ihrer Stelle gab Wieczorski Antwort.
    »Sie sieht gut aus!«
    »Was verstehen Sie darunter?« Wieczorski kniff die Augen zusammen.
    »Hat große Ähnlichkeit mit Miß Denise, und sieht schon deshalb gut aus!« Denise räkelte sich geschmeidig in ihrem Sessel.
    »Also — hellblond«, begann Phil.
    »Ja«, bestätigte Denise, »etwa fünf Fuß und sieben Zoll groß, hervorragende Figur…«
    Sie beschreibt sich selbst, dachte Phil. »… gerade Nase, dunkelblaue Augen, Mund etwas breiter als bei Denise«, ergänzte Wieczorski.
    »Verblüffende Ähnlichkeit!« bestätigte Phil. »Ich werde versuchen, jene Dame zu finden, auf die Ihre hervorragende Beschreibung paßt.«
    »Viel Glück dabei!« wünschte Denise leichthin. Sie schaukelte davon, und die beiden Männer schauten ihr nach.
    Wieczorski nickte gedankenschwer und hatte seinen Blick auf den attraktiven Rücken von Denise gerichtet.
    So konnte er nicht sehen, daß Phil zwar auch Denise nachschaute, dabei aber vorsichtig die zerdrückte Zigarette aus dem grünen Aschenbecher nahm.
    ***
    Die Zeitungsverkäufer der ersten Morgenblätter schrien sich die Kehlen heiser, obwohl ihnen die Exemplare auch so schon aus der Hand gerissen wurden.
    Die Schlagzeilen sorgten für reißenden Absatz.
    »Wer ist die Blondine mit der Bombe?« — »Brutaler Sprengstoffmord!«
    In den Abteilen der Schnellbahnen, im Gedränge der Subways, auf den Bahnsteigen und den Elevated Lines, auf schaukelnden Fähren wurde die aufsehenerregende Story verschlungen.
    »Hey, Charly!«
    Chuck Winters, Schaffner der City-Bus-Lines, stieß seinen Kollegen Charly Chapnut, der die kurze Pause an der Endstation zu einem kurzen Nickerchen benutzte, aufgeregt an.
    Gemeinsam lasen sie den Bericht.
    »Tolles Ding!« nickte der Busfahrer Chapnut.
    »Sonst fällt dir nichts ein?«
    Chapnut kam nicht sofort darauf.
    »Vorgestern früh, als wir aus dem Yard kamen, drüben am Bridge Plaza…«
    Jetzt fiel bei Chapnut die Klappe.
    »Die Blonde!«
    Beide beugten sich noch einmal über den Bericht und lasen die bisher bekannten Einzelheiten und die Zeitangaben.
    An einer Hauswand in der Nähe der Endstation befand sich ein eiserner abgeschlossener Kasten mit einem Diensttelefon der City-Bus-Lines.
    Chuck Winter holte den Schlüssel zu diesem Kasten aus der Tasche.
    »Hey, Masters«, brüllte er eine halbe Minute später seinem

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