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0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

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aufgestanden.
    »Gehen Sie!« befahl Bird mit schneidender Stimme. »Retten Sie die Menschenleben!«
    »Sie entkommen uns nicht, Bird, kein Staat auf dieser Welt wird eine Bestie wie Sie entkommen lassen«, sagte ich. Dann wandte ich mich zur Tür.
    Noch bevor ich sie erreicht hatte, wußte ich, wie ich die Bombe in meiner Hand unschädlich machen konnte. Es war nur ein kleiner Handgriff, um die Zündvorrichtung festzuklemmen.
    Zuvor aber sollte Bird entkommen können. Ich wollte ihn nicht haben, ohne auch die andere Bestie zu fassen.
    Die Bestie namens Pussy.
    ***
    Wieder einmal trafen sich die Blicke der Frau, die sich zur Zeit Anita Bergen nannte und die in einem Yellow Cab auf dem Wege zum La' Guardia Air Field war, mit den Blicken des Fahrers, der sie im Rückspiegel betrachtete.
    Es war ein lauernder Blick.
    Anita Bergen fand keine Erklärung dafür. Schon seit dem Antritt der Fahrt fühlte sie sich von dem Mann am Steuer beobachtet.
    Anita Bergen alias Pussy war nervös. Das war in ihrer Lage verständlich. Es war auch verständlich, daß sie nach Gründen für das Verhalten des Fahrers forschte.
    Auf den einfachsten Grund kam sie nicht. Den nämlich, daß Sie immerhin eine recht reizvolle Erscheinung war.
    Einmal hielt sie den Blick nicht aus.
    »Ist was?« fragte sie.
    »No, Madam…«
    »Warum starren Sie mich dauernd so an?«
    »Sorry, Madam, ich starre Sie nicht an.«
    »Ich sehe aber Ihre Augen im Rückspiegel!«
    »Natürlich, Madam, ich muß ja den nachfolgenden Verkehr beobachten. Dafür habe ich den Rückspiegel…«
    Der Fahrer lachte leise.
    Und seine Blicke trafen sich immer wieder mit denen der Anita Linden im Rückspiegel.
    Er hat doch etwas, dachte sie.
    Und sie überlegte weiter. So lange, bis ihr siedendheiß ein Gedanke kam.
    Als Pussy hatte sie das Taxi zur Grand Central Station benutzt. Sie hatte dem Fahrer dieses Taxis 20 Dollar gegeben und irgendeine Bemerkung gemacht. Er hatte sie verwundert angeschaut.
    Sie hatte diesen verwunderten Blick an jenem frühen Morgen bewußt provoziert.
    Er ist es, dachte sie jetzt. Er erkennt mich wieder. Vielleicht jetzt noch nicht. Aber er kennt meine Augen. Vielleicht kennt er mein Profil, meine Stimme, mein Parfüm, irgend etwas.
    Er beobachtet mich dauernd. Lange wird es nicht mehr dauern, bis er auf die richtige Lösung kommt.
    Er wird mich zum Flugzeug fahren, wird den Fahrpreis kassieren und mir die Tür öffnen. Und dann wird er die Polizei verständigen.
    So ist es. Nicht anders. Das darf nicht sein.
    Das Taxi fuhr über den Grand Central Boulevard. Der Flughafen war bereits in Sichtweite.
    Anita Linden war entschlossen, alles auf eine Karte zu setzen. Gerade in diesem Moment sah sie eine schmale Straße rechts abzweigen.
    »Driver.«
    »Madam?«
    »Biegen Sie rechts ein…«
    »Rechts?«
    »Ja, wir holen noch jemanden ab.«
    »Okay, Madam…«
    Der Wagen verlangsamte seine Fahrt und bog in die schmale Straße nach rechts ab. Anita Linden kannte nicht die Bedeutung dieser Straße. Sie sah nur, daß sie nicht bebaut war. Vorsichtig zog sie die Handtasche, die neben ihr auf dem Sitz lag, ganz nahe an ihren Körper.
    Unauffällig öffnete sie die Tasche, und mit Erleichterung spürte sie das kühle Metall ihrer 6.35-Millimeter-Pistole. Sie zog die Hand mit der Pistole aus der Tasche heraus.
    Für einen Moment hatte sie vergessen, daß der Fahrer sie durch den Rückspiegel beobachten konnte.
    Die schlingernde Bewegung des Wagens warf sie völlig unvermutet auf die Seite. Sie kippte um wie eine Puppe, fiel auf ihre rechte Hand, wurde vom plötzlichen Bremsen des Wagens auf den Boden der Sitzbank geschleudert und spürte gleichzeitig einen furchtbaren Schmerz an ihrem rechten Handgelenk.
    Im nächsten Moment stürzte der schwere Körper des Taxifahrers, der sich mit einer blitzschnellen Bewegung über die Rücklehne seines Sitzes geschwungen hatte, auf sie.
    »Das ist ja herrlich, was du da mit mir vorhattest«, knirschte der Yellow-Cab-Driver, der seit dem Befehl zum Abbiegen in eine unbebaute Straße besonders argwöhnisch aufgepaßt hatte.
    »Warte, du Luder — jetzt wollen wir doch mal sehen, wen wir da gefangen haben…«
    Ohne Mühe nahm er ihr die Pistole aus der durch den heftigen Sturz angebrochenen Hand. Dann zerrte er die Frau über die Rücklehne auf den Vordersitz.
    Dann griff er zur Sprechtaste seines Funkgerätes.
    »Billy, gib mir mal schnell die CP.«
    Mehr hörte Anita Linden alias Patouche alias Pussy nicht mehr. Sie wurde

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