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0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

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Täubchen, hält dein Alibi?« fragte Richard Webster.
    Dann schlug er seiner Frau hart ins Gesicht.
    Blitzschnell wurde es Marylin Webster klar, daß er alles ahnte.
    Beweisen konnte er nichts. Deshalb würde sie, nahm sie sich vor, lügen. So lügen, daß ein Netz daraus würde, daß er kaum zerreißen könnte.
    Er gab ihr einen Stoß.
    »Nach Hause!« sagte er gefährlich leise. »Ich möchte dich nicht auf der Straße weiter ohrfeigen — es könnte mir jemand dazwischenkommen.«
    »Du bist gemein!« heulte sie.
    Ein paar Schritte weit gingen sie stumm nebeneinander her.
    »Mit wem hast du telefoniert?« fragte er schließlich.
    »Du warst so lange fort, und da wollte ich dich suchen…«
    »Wie rührend…«
    Seine Stimme klang sanft, doch der Griff seiner Hand an ihrem nackten Oberarm war so hart, daß die Frau vor Schmerz aufschrie.
    »Du belügst mich«, stellte er ganz ruhig fest, »denn du hast mit Rosy telefoniert, und dort hast du mich bestimmt nicht gesucht.«
    »Woher…« Zu spät merkte sie, daß sie damit bestätigte, was er gesagt hatte.
    »Ich habe dich beobachtet, als du die Nummer wähltest«, gab Webster zu.
    »Es stimmt, ich habe mit Rosy gesprochen.«
    »Und was hast du von ihr gewollt? Ein Alibi?«
    »Für was denn?« Empört funkelte sie ihn mit ihren großen dunklen Augen an. Er sah es trotz der Dunkelheit.
    »Du brauchst dringend ein Alibi für die Zeit, die du mit Henry Platenberg verbracht hast…«
    Wieder blieb sie stehen. Sie hatte keine Angst vor einem neuen Schlag, sondern sie trat ganz dicht vor Webster.
    »Du bist verrückt!«
    Diesmal schlug er sie nicht. Dennoch war er ganz überlegen.
    »Dann sage mir doch einen anderen Grund, weshalb du mitten in der Nacht deine Schwester anrufen mußt!«
    »Ich wollte ihr nur sagen, daß Platenberg tot ifet!«
    »Und deshalb telefonierst dü über 300 Meilen? Ich kann mir kaum jemand vorstellen, dem dein ehemaliger Freund Platenberg gleichgültiger sein könnte…«
    Sie unterbrach ihn mitten im Satz. »Wenn Rosy mir damals nicht bei Platenberg dazwischengekommen wäre, hätte ich dich niemals geheiratet!« Webster hörte es mit offenem Mund. Die Frau nutzte die Gelegenheit.
    »Sie war es auch, die bis jetzt mit ihm befreundet war. Immer, wenn dir berichtet wurde, ich sei bei Platenberg gesehen worden, dann war sie es. Du weißt, wie sehr wir uns ähneln.«
    Er erholte sich schnell von der Überraschung.
    »Jetzt ist mir alles klar«, flüsterte er lauernd.
    »Was ist dir klar?«
    »Ihr habt ihn gemeinsam in die Luft gejagt!«
    ***
    Um 8.04 kam Sergeant Apple, der gerade seinen Tagdienst begonnen hatte, zu Crossmann.
    »Sind Sie noch da, Lieutenant?« fragte er.
    »Nein!« sagte Crossmann.
    »Schade«, bemerkte Felix Apple, »da ist nämlich jemand wegen der Platenberg-Sache. Soll er morgen wiederkommen oder mir sein Herz ausschütten, Lieutenant?«
    Crossmann wischte sich über die schwergewordenen Augenlider.
    »Schicken Sie ihn herein!« sagte er seufzend.
    Ein gepflegter, sympathisch aussehender End dreißiger im hochmodernen Sommeranzug, Maßarbeit, trat durch die Tür.
    »Stuart G. Bird…«
    »Was führt Sie zu mir, Mr. Bird?« fragte der Lieutenant verbindlich.
    Bird lächelte.
    »Hieße ich Wieczorski, Lieutenant, so würde ich jetzt sagen: ,Ist es mir sehr unangenehm…«
    »Oh…«, stöhnte Crossmann.
    »Sie ersehen aus dieser Einleitung, weswegen ich zu Ihnen komme«, erklärte Bird. »Wieczorski hat mich heute nacht von den bedauerlichen Vorfällen unterrichtet. Jetzt möchte ich wissen, ob ich Ihnen helfen kann. Ich möchte betonen, daß ich es außerordentlich mißbillige, daß Wieczorski eine Mitarbeiterin engagierte, deren Personalien er nicht kannte — jene Miß Pussy also.«
    »Kannten Sie Platenberg?«
    »Ich lernte ihn bei einem Routinebesuch in der City-Bar kennen. Wir kamen ins Gespräch; er war mir nicht unsympathisch. Vom damaligen Geschäftsführer — es war vor der Zeit, des Mr. Wieczorski — erfuhr ich, daß Platenberg .ein Spirituosengeschäft in der 36. Straße hat, und ein gerngesehener Stammgast in der City-Bar war. Daraufhin machte ich ihm den Vorschlag, das Lokal mit einigen Getränkesorten zu beliefern. Er nutzte diese Chance sehr gut.«
    Crossmann nickte zu dieser Erklärung.
    »Eines noch«, fragte er dann, »über jene Pussy können Sie mir auch nichts sagen?«
    Bird hob bedauernd beide Arme und ließ sie wieder sinken.
    »Beiläufig habe ich irgendwo gehört, sie sei angeblich erst vor wenigen Tagen

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