0456 - Der Schaukampf
unterwürfig.
„Im Vorhof steht ein Gleiter, den kannst du benutzen. Er trägt mein Emblem, du wirst also ohne Aufenthalt vorankommen."
Torschakans Stimme wurde nachdrücklicher: „Noch etwas.
Halte dich von Vavischon fern. Sollte er dich wider Erwarten sehen, darfst du unter keinen Umständen verraten, daß ich dich ins Kampfgebiet geschickt habe. Du mußt dann angeben, daß du aus Interesse an den Tieren gekommen bist."
Unwillkürlich schüttelte Jofromet den Kopf. Gab es zwischen Vavischon und Torschakan Differenzen?
Ein Lichtstrahl fiel in Jofromets Gesicht. Geblendet schloß er die Augen.
„Verschwinde!" befahl Torschakan. „Jeder Fehler wird dich dein Leben kosten."
Als er im Freien stand, wich die Beklemmung von Jofromets Brust. Er atmete ein paarmal tief die kühle Luft ein.
Eines war sicher: Torschakan brauchte ihn.
Das war der Grund, warum er noch am Leben war.
Tschubai blickte in die Mündung des Strahlers und überlegte fieberhaft, wie er Iltoc überwältigen konnte, bevor dieser abdrückte. Der Teleporter hätte leicht fliehen können, doch dann hätte er auf den Wagen des Händlers verzichten müssen.
Das gesamte Unternehmen war in Frage gestellt, wenn er jetzt einen Fehler machte.
Iltoc betrachtete ihn nachdenklich. Die Waffe in der Hand des Takerers zitterte, aber Tschubai beging nicht den Fehler, darin eine Schwäche zu sehen.
„Ich kann mich an nichts erinnern, was während der letzten Stunden geschehen ist", sagte Iltoc. „Ich schließe daraus, daß Sie mit meinem Gedächtnis Manipulationen vorgenommen haben."
Tschubai schwieg verbissen.
„Wer sind Sie?" erkundigte sich Iltoc. „Los, sprechen Sie, bevor ich die Geduld verliere."
Solange Iltoc redete, konnte er nicht schießen. Tschubai entschloß sich, den Gegner in eine Diskussion zu verwickeln.
Dann konnte er ihn am leichtesten überrumpeln.
„Sie sehen, daß ich ein Olkonore bin", sagte Tschubai. „Ich habe Sie bewußtlos in Ihrem Fahrzeug gefunden und wollte Sie in ein Krankenhaus fahren."
Iltoc lächelte verächtlich.
„Wie schlecht für Sie, daß es auf Schakamona keine Krankenhäuser gibt. Als Olkonore sollten Sie wissen, daß auf dieser Welt nur ein paar Ärzte die Behandlung von Kranken übernehmen und sie im Notfall auf eine andere Welt bringen, wo sie versorgt werden können."
Tschubai machte sich wegen seines Fehlers keine Sorgen.
Früher oder später hätte Iltoc sowieso gemerkt, daß etwas nicht stimmte.
„Steigen Sie aus!" befahl Iltoc. „Ich werde über das Funkgerät meines Wagens die Polizei anrufen. Das ist vielleicht richtiger, als Sie zu erschießen."
Der Mutant atmete" unmerklich auf. Ohne es zu wollen, verhalf Iltoc ihm zu einer Chance. Zögernd verließ Tschubai das Fahrzeug. Als er draußen stand, beugte sich Iltoc über den Sitz, um das Funkgerät einzuschalten.
Tschubai bereitete ihm eine unangenehme Überraschung.
Er teleportierte in den Wagen und materialisierte so dicht neben Iltoc, daß dieser über den Sitz gedrückt wurde. Tschubai riß ihm die Waffe aus der Hand.
„Vertauschte Rollen!" rief der Afroterraner. „Sie fühlen sich zu sicher, Iltoc."
Der Takerer sah ihn mit offenem Mund an. Er begriff nicht, was sich ereignet hatte.
„Der kleine Zwischenfall zwingt mich dazu, Sie wieder zu paralysieren", sagte Tschubai. Er zog seinen Paralysator und richtete ihn auf den noch immer stummen Iltoc.
„Wenn Sie zu sich kommen, werden Sie sich nur an diesen Zwischenfall erinnern", sagte Tschubai. „Aber Sie werden nicht genug Mut haben, jemand davon zu erzählen, denn man wird Sie auslachen."
An Iltocs Gesichtsausdruck erkannte Tschubai, daß seine Vermutung richtig war. Verzweiflung zeigte sich im Gesicht des Händlers.
Der Mutant drückte ab. Iltoc sank hinter dem Sitz zusammen.
Der Teleporter zog die Decke über ihn und nahm wieder auf dem Fahrersitz Platz.
Er reihte sich in die auf der Straße vorbeikommende Wagenkolonne ein. Zu seiner Erleichterung hatte niemand den Zwischenfall bemerkt. Die Takerer dachten zu sehr an die Arenakämpfe. Ein am Straßenrand parkendes Fahrzeug war für sie völlig uninteressant.
Die Straße teilte sich. Es gab jedoch Hinweisschilder, die Tschubai den richtigen Weg zeigten.
Er mußte jetzt Umleitungen fahren, denn die ersten Energiesperren überlagerten die Straßen. Abseits der Wege fanden bereits Kämpfe statt. In der Luft wimmelte es von Gleitern. Tschubai kam nur noch langsam voran, denn die Fahrzeuge versperrten die Zufahrtswege zu
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