Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0456 - Der Schaukampf

Titel: 0456 - Der Schaukampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Jofromet. „Ich ... habe Schwierigkeiten."
    Der Neandertaler knurrte. Er wußte nicht, was Jofromet wollte, aber der Mann machte einen verzweifelten Eindruck.
    Völlig unerwartet begann Jofromet zu lachen.
    „Der kleine Teufel läßt mich nicht in mein Zimmer", sagte der Tierpfleger mit schwerer Zunge. „Kannst du dir das vorstellen?
    Er ist sehr schnell erwachsen geworden. Ich habe meine Zimmertür abgeschlossen, aber er wird die Kräfte seines Körpers bald kontrollieren können. Dann wird er ausbrechen."
    Lord Zwiebus begriff, daß das Tier, das Jofromet sich Heimlich hielt, eine Veränderung durchgemacht hatte.
    Jofromet wühlte in seinen Taschen und brachte eine mit grünlicher Flüssigkeit gefüllte Kapsel hervor. Er zerbiß sie und schlürfte die Flüssigkeit. Dann wischte er sich die Tropfen mit dem Handrücken aus dem Bart.
    „Ich wage nicht, Torschakan zu unterrichten." Er hockte sich vor dem Käfig auf den Boden. „Du bist doch der Klügste hier unten, mein Freund. Kannst du mir keinen Rat geben?"
    Lord Zwiebus stieß mit der Keule gegen das Gitter. Er sah Komplikationen voraus, wenn Jofromet vor dem Käfig sitzen blieb und sich betrank. Früher oder später würde ihn ein anderer Wärter entdecken und Torschakan benachrichtigen.
    Der Arenameister würde - sich fragen, warum Jofromet ausgerechnet vor dem Käfig des Neandertalers saß.
    Jofromet zerbiß eine weitere Kapsel.
    „Ich habe eine Idee", erklärte er. „Ich lasse dich aus dem Käfig und führe dich zu meinem Zimmer. Dann kannst du den kleinen Teufel erledigen. Danach mußt du natürlich in den Käfig zurück."
    Der Tierpfleger machte sich am Schloß der Käfigtür zu schaffen.
    Lord Zwiebus begriff entsetzt, daß der Betrunkene seinen verrückten Plan tatsächlich ausführen wollte. Ohne es zu wollen, konnte Jofromet die Pläne Perry Rhodans sabotieren.
    Lord Zwiebus wußte, daß die anderen Wärter sofort auf ihn schießen würden, wenn sie ihn ohne Fesselfeld außerhalb des Käfigs antrafen.
    Jofromet hatte das Schloß geöffnet und brummte befriedigt.
    Er murmelte besänftigende Worte vor sich hin.
    Als er unmittelbar vor Lord Zwiebus stand, schien er trotz seines benebelten Zustands zu merken, daß er einen schweren Fehler begangen hatte, denn er wich entsetzt zurück.
    Lord Zwiebus überlegte blitzschnell. Er hatte nur eine Chance, eine Katastrophe zu verhindern.
    Er schlug Jofromet die Keule auf den Kopf. Der Tierpfleger brach bewußtlos zusammen. Lord Zwiebus packte ihn und trug ihn zum Käfig eines sechsbeinigen Ungeheuers. Dort ließ er den Wärter so dicht vor dem Gitter liegen, daß der Eindruck entstand, Jofromet hätte sich zu nahe an die Bestie herangewagt und einen Schlag erhalten.
    Der Neandertaler rannte zu seinem Käfig zurück und sprang hinein. Er verriegelte ihn.
    „Gut gemacht!" rief ihm Takvorian zu. „Der Betrunkene hätte uns Schwierigkeiten machen können."
    Lord Zwiebus nickte nur. Besorgt blickte er zu dem Käfig hinüber, wo Jofromet jetzt lag. Das Monstrum, das sich darin aufhielt, versuchte mit seinen langen Vordertatzen nach Jofromet zu greifen. Es streckte sie so weit zwischen den Gitterstäben hindurch, daß es die Kleider des Tierpflegers berührte. Die Tiere in den benachbarten Käfigen begannen vor Erregung zu toben.
    „Ich habe ihn zu dicht an den Käfig gelegt", stellte Lord Zwiebus fest. „Hoffentlich überlebt er die Bemühungen dieser Kreatur."
    Eine halbe Stunde später erschienen zwei Wächter und trugen Jofromet fluchend hinaus. Dem Tierpfleger war nichts geschehen. Nur seine Kleider waren zerrissen, und seine Stirn blutete.
    „Hoffentlich wird die Sache nicht untersucht", sagte Takvorian, nachdem der Lärm in den Ställen sich wieder gelegt hatte.
    Torschakan blickte auf den bewußtlosen Jofromet hinab.
    Nachdem die Wärter, die den Tierpfleger gebracht hatten, gegangen waren, hatte Torschakan das Licht angemacht.
    „Bringt Wasser!" befahl er den beiden Pekorern, die ratlos vor dem Bewußtlosen standen.
    Der Arenameister wartete, bis er allein war, dann beugte er sich aus dem Rollstuhl und untersuchte die Wunde an Jofromets Kopf.
    „Seltsam!" sagte er nachdenklich. „Wirklich seltsam."
    Die Pekorer kamen mit warmem Wasser.
    „Legt ihn auf das Bett!" ordnete Torschakan an. „Säubert ihn und laßt mich dann mit ihm allein."
    Seine Befehle wurden ausgeführt. Torschakan überlegte, was unten in den Ställen geschehen sein mochte. Jofromet mußte zu einem Zeitpunkt nach unten gegangen

Weitere Kostenlose Bücher