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0456 - Gedungen und zum Mord bestellt

0456 - Gedungen und zum Mord bestellt

Titel: 0456 - Gedungen und zum Mord bestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
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geschlossen hatte. Dann warf ich Phil einen Blick zu, schritt zur gleichen Tür und drückte die Klinke herunter. Die Tür schwang auf.
    Ich befand mich in einem kleinen Salon. Es brannte nur eine Notbeleuchtung. Aber von Wilkinson und seiner Truppe war nichts zu sehen. Der kleine Salon besaß in der gegenüberliegenden Wand eine zweite Tür, die ich ebenfalls öffnete. Vor mir stand einer der beiden weißbefrackten Burschen, eine Hand in die Jackentasche vergraben.
    »Sie wünschen?« fragte er mit einem ungewöhnlich harten Akzent. Erst in diesem Augenblick kam mir Wilkinsons Stimme zum Bewußtsein. Sein Tonfall klang in meinem Gedächtnis nach. Wilkinsons Stimme hatte Ähnlichkeit mit der des Anrufers. Aber sie hatte durchs Mikrofon anders geklungen. Es war nicht schwierig, die Tonhöhe zu verändern. Dafür gab es eine Menge Tricks.
    Ich mußte den Leibwächter eine Wei-p wie einen Taubstummen angestarrt haben, ehe ich antwortete, denn er wurde zunehmend nervöser. Ich sah, wie er seine Hand in der ausgebeulten Tasche bewegte.
    »Ich möchte zu Mr. Wilkinson geführt werden«, sagte ich liebenswürdig.
    »Das geht leider nicht. Er befindet sich in seinem Zimmer.« Er machte mit dem Kopf eine Bewegung nach hinten. »Der Chef möchte im Augenblick nicht gestört werden.«
    »Gut, ich kann warten«, entgegnete ich, trat vor und pflanzte mich in einen roten Plüschsessel.
    »Ich muß Sie leider bitten, das Zimmer sofort zu verlassen«, entgegnete der Gorilla wütend. »Der Chef empfängt nur bei Anmeldung.«
    »Und wenn ich mich angemeldet habe?« erwiderte ich.
    »Dann wären sie vorgemerkt.«
    »Tut mir.leid, wenn seine Sekretärin es vergessen haben sollte«, sagte ich und machte es mir im Sessel bequem.
    Der Bursche hatte mir meine Eigenmächtigkeit noch nicht verziehen. Er trottete auf mich zu, baute sich seitlich neben mir auf und knurrte:
    »Wenn Sie nicht sofort verduften, zeige ich Ihnen einen schnellen Weg.«
    Er streckte seine Hand nach mir aus. »Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben darf«, sagte ich fast im Flüsterton, »dann lassen Sie Ihre Finger von meiner Jacke. Tun Sie Ihrem Chef den Gefallen und melden Sie mich an. Ich bin FBI-Agent Jerry Cotton.« Ich hielt dem völlig verdutzten Burschen meinen Ausweis unter die Nase. Die Verwirrung bei ihm war vollkommen. Für diesen Fall schien ihm sein Boß keine Anweisung gegeben zu haben.
    »Okay, warten Sie hier«, knurrte er, machte einen Bogen um mich und verschwand im Nebenzimmer, ohne anzuklopfen.
    Ich schaltete blitzschnell. Wenn der Bursche nicht angeklopft hatte, konnte sich hinter dieser Tür auch nicht das Zimmer von Mr. Wilkinson befinden. Mit einem Satz schoß ich vor und stand jetzt den zwei Gorillas gegenüber, die mich wütend anstarrten.
    »Ihr würdet gut daran tun, mich bei eurem Chef anzumelden, wenn ihr keine Unannehmlichkeiten bekommen wollt«, sagte ich ruhig.
    »Wir werden dich hinausprügeln«, knurrte Gorilla Nummer zwei, dem ich mich noch nicht vorgestellt hatte.
    »Das werden Sie bleiben lassen.«
    Ich hielt ihm meinen blaugoldenen Stern entgegen. Aber der Bursche schien diese Warnung nicht zu verstehen. Er riß seine Fäuste hoch. Ich sah zwei mattschwarze Schlagringe darin. Mit dem Auf stöhnen eines Schwergewichtlers, der gerade den Weltrekord bricht, stürzte er sich'auf mich. Ich wich einen Schritt zurück und stemmte mich mit dem Rücken gegen die Wand. Als der Bursche bis auf eineinhalb Yard herangekommen war, riß ich blitzschnell das rechte Bein hoch. Der Gorilla taumelte zurück, krümmte sich vor Schmerzen und japste nach Luft.
    Nummer eins sprang jetzt in die Bresche. In seiner Hand blitzte ein großes Schnappmesser. Noch sah ich keinen Grund, meine 38er Smith and Wesson zu ziehen. Ich sprang dem Messerhelden entgegen, setzte einen Schlag gegen den erhobenen Arm und schleuderte den Burschen mit einem Judogriff zu Boden.
    Dabei ließ ich für Bruchteile von Sekunden Gorilla Nummer zwei aus den Augen. Der Bursche hatte inzwischen wieder genügend Sauerstoff in die Lungen getankt, um einen neuen Gang zu wagen. Während er auf mich losstürmte, zerrte er ein Stück scharfkantiges Bambusrohr aus der Jackentasche. Es war eine gefährliche und gemeine Waffe, die tiefe Wunden riß, die so schnell nicht wieder verheilten.
    Um den Burschen zur Vernunft zu bringen, riß ich jetzt meine Pistole aus der Halfter und brüllte:
    »Stop, keinen Schritt weiter!«
    Aber auch für diese Warnung war er nicht empfänglich. Er stürzte sich

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