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0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

Titel: 0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Licht strahlte in ihrer Nähe vorbei. Es streifte auch ihre untere Gesichtshälfte, wo sich die Lippen zu einem kalten Lächeln verzogen, als das Phantom mit der rechten Hand den Schaft der Waffe umklammerte.
    Dann wurde es abgelenkt. Die Zuschauer klatschten, da sich der erste der drei Artisten durch die Luft schwang. Er hing mit seinen Kniekehlen am Trapez.
    Noch tat sich bei den anderen Yagani-Brüdern nichts. Sie standen in lauernder Erwartung auf der Plattform und beobachteten ihren Bruder, der erst einmal Schwung nehmen musste.
    Das Phantom hielt die Armbrust auch weiterhin fest. Aus einer köcherähnlichen Tasche holte es einen schmalen, nicht einmal zu langen Pfeil hervor und legte ihn in die Bolzenrinne.
    Noch schoss es nicht. Wie lässig und trotzdem gespannt es die Armbrust hielt, ließ auf einen Könner schließen, der mit dem Gerät umgehen konnte.
    Das Phantom schaute noch einmal auf die Bolzenrinne, in der der Pfeil lag. Er war etwas Besonderes, nicht von seiner Form her, nein, er zeigte nur ein bestimmtes Merkmal.
    Es war eine knallrote, kleine Sonne, deren Strahlen wie erstarrte Flammen aussahen. Dieses Signet befand sich auf der Pfeilspitze und gab sogar ein mattes Leuchten ab.
    Kein Zuschauer hatte Augen für das, was sich seitlich der Trapeze abspielte. Man schaute in die Höhe, und die zahlreichen Augenpaare verfolgten die Trapeznummer.
    Das Phantom legte die Armbrust für einen Moment zur Seite und suchte einen noch günstigeren Schusswinkel. Den hatte es schnell gefunden.
    Der linke Arm mit der Waffe wurde allmählich in die Höhe gedrückt, durch die Augenschlitze visierte die Gestalt ihr Ziel an, das noch immer schwang.
    Auf der Plattform nickten sich die beiden Wartenden zu. Die Brüder waren kaum zu unterscheiden. Sie hatten schwarze Haare, die Körpergröße war fast gleich, auch die Trikots identisch, so spielte es keine Rolle, wen die Gestalt aufs Korn nahm.
    Der zweite sprang!
    Das geschah plötzlich. Einige Zuschauer schrien auf, denn es sah so aus, als würde der Springer die herabbaumelnden Arme des Fängers verfehlen.
    Der jedoch schwang genau in dem Augenblick zurück, als sein Bruder die Arme streckte - und griff zu.
    Sicher fing er den Springer und hielt ihn fest.
    Der erste Beifall brandete gegen die Zirkuskuppel und war noch nicht ganz verklungen, als sich der Springer von seinem Bruder löste und einen Salto in der Luft machte, genau in dem Augenblick, als der dritte Artist das zweite Trapez packte und sich dem Saltoschwinger entgegenwarf. Sicher fing er ihn ab.
    Die Gestalt ließ sich nicht beirren. Was die beiden da demonstriert hatten, war schon gut gewesen. Aber das Phantom wusste genau, dass es besser sein würde.
    Es hatte die Armbrust bereits in Schußstellung gebracht. Nicht ein Fingergelenk zitterte. Die Gestalt blieb innerlich und äußerlich ruhig. Die Augen hinter den Sehschlitzen schienen zu Eiskristallen zu werden, und als sie ihn anvisierte, schwebte der Fänger plötzlich in Lebensgefahr.
    Aber sie schoss nicht. Die Gestalt wartete auf den Springer, der das zweite Trapez genommen hatte und sich abstieß.
    Beide jagten aufeinander zu. Es sah so aus, als würden sie mitten in der Luft zusammenprallen. Einige Zuschauer bekamen es mit der Angst zu tun und schauten nicht mehr hin.
    Aber die Aktion war genau abgestimmt. Bevor die Brüder zusammenstoßen konnten, ließ der letzte Springer das Trapez los und schleuderte sich dabei mit einer gewaltigen Kraftanstrengung und sich auch noch überschlagend in die Luft.
    Es sah so aus, als wollte er wie eine sich drehende Kugel der Kuppeldecke entgegenjagen, während sein Bruder wieder zurückschwang, aber in dem Augenblick vorkommen würde, wenn der andere fiel. Dann konnte er ihn abfangen.
    Eine tolle Nummer, die das Phantom ebenfalls verfolgte, aber aus anderen Gründen.
    Es wartete den genauen Zeitpunkt ab, bis der saltoschlagende Artist wieder nach unten fiel.
    Dann schoss das Phantom und traf!
    Wuchtig jagte der Pfeil in den wirbelnden Körper. Er brachte ihn aus seiner ursprünglichen Richtung. Die Gestalt streckte sich plötzlich, und das war nicht gut.
    Sie verfehlte den Fänger!
    Auch der hätte seinem Bruder nicht helfen können, denn das Phantom hatte bereits den zweiten Pfeil auf die Reise geschickt. Er war in die Brust des Fängers gedrungen, den die Kraft verließ, so dass er sich nicht mehr an der Stange halten konnte.
    Er fiel wie der erste.
    Und die Gestalt hatte bereits einen dritten Pfeil aufgelegt, aber

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