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0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

Titel: 0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nichts da, aus der Kleiderfabrik wird nichts!«
    »Aber da liegen für runde hundertzwanzigtausend allein Pelzmäntel!« schnaufte Chester eigensinnig. »Und außerdem hast du nichts zu befehlen. Allein kannst du gar nichts machen.«
    »Allein?« sagte Batters langgezogen. »Wieso bin ich allein?«
    »Du hast doch keinen einzigen Mann, der noch für dich arbeitet! Alle deine Leute sind längst bei Spelatti!«
    »Aber Spelatti ist nicht mehr da«, erklärte Batters kalt. »Er nahm mir die Freundin weg und sorgte dafür, daß die dumme Gans das Maul vor Gericht aufriß wie ein Bagger den Greifer. Ich habe ihm mit einer Nylonschnur um den dicken Hals klargemacht, was ich von so einem Benehmen halte. Und die Jungs der ganzen Spelatti-Gang stehen jetzt hinter mir. Zufrieden, Chester?« Der große Neger stemmte sich auf seiner Couch in die Höhe.
    »Dann«, sagte er und lächelte versöhnlich, »dann werden wir dich wohl als neuen Partner begrüßen müssen. Gewissermaßen als Spelattis Erbe. Aber trotzdem sollten wir uns den Coup mit der Kleiderfabrik nicht entgehen lassen.«
    »Daraus wird nichts«, wiederholte Batters. »Den besten Teil meines Planes habe ich damals zum Glück für mich behalten. Und den werden wir heuie nacht noch durchführen. Es wird die Krönung für heute sein, denn dieser Coup bringt bares Geld — eine halbe Million wenigstens. Hört zu…«
    Und nun entwickelte er ihnen seinen Plan.
    ***
    »Nein«, sagte ich. »Batters kann nicht dabei sein. Wir haben dem Hausmeister Batters’ Foto vorgelegt. Er beschwört, daß dieser Mann nicht bei den beiden war, die mit der Herold und der Batfield gekommen sind.«
    »Dann müssen es Veraldi und Breech sein«, erwiderte Stanley, der Chef unserer Überwachungsabteilung, am Telefon. »Die beiden wurden natürlich auch beschattet, weil sie ja früher zur Batters-Gang gehörten. Heute nachmittag bekamen sie einen Expreßbrief. Eine Stunde später waren sie aus der Wohnung verschwunden. Der Teufel mag wissen, wie sie es geschafft haben, daß sie unseren Leuten entkommen konnten.«
    »Das kann jedem passieren«, tröstete ich. »Wichtig ist, daß wir schnell ein paar Mann hierherbekommen. Wenn Batters nicht oben ist, so kann er doch jeden Augenblick auf tauchen. Und wir sollten ihm keine Chance geben, wieder in die Nähe des gekidnappten Mädchens kommen zu können.«
    »Augenblick, ich will die Bereitschaft sofort alarmieren. Bleiben Sie am Apparat, Jerry.«
    »Selbstverständlich.«
    Ich klemmte mir den Hörer des Sprechfunkgerätes zwischen Ohr und Schulter ein, um die Hände freizubekommen. Wie immer waren die Zigaretten nicht in der Tasche, in der ich sie suchte. Ich benutzte das Sprechfunkgerät im Jaguar, weil wir vermeiden wollten, daß der Hausmeister unser Gespräch hören konnte. Inzwischen hielt Phil in der Halle Wache, um Batters den Weg hinauf in die Wohnung zu versperren, falls der ausgebrochene Zuchthäusler auftauchen sollte.
    Ich hatte meine Zigarette knäpp zur Hälfte geraucht, als sich Stanley wieder meldete.
    »Okay, Jerry. Es sind acht Kollegen unterwegs. Vom Distriktgebäude bis zu Ihnen ist es ja nicht weit, sie werden also in ein paar Minuten eintreffen. Steve Dillaggio wird als einziger in Erscheinung treten, damit Sie ihm Ihre Instruktionen für die übrigen mitteilen können.«
    »Gut, ja, so ist es am besten.«
    »Übrigens schaukelt ein roter FordAnderthalbtonner zur Stunde durch Harlem. Captain Hensley hat es gerade gemeldet, deswegen hat es bei mir eben so lange gedauert. Der Wagen wird abwechselnd von uns, von Hensleys Streifenwagen oder von einem Wagen der Staatspolizei verfolgt.«
    »Gut, aber im Grunde können wir uns das sparen. Eg ist bestimmt nicht der Wagen, den die Gangster heute schon zweimal benutzt haben.«
    »Zweimal sicher nicht, denn heute früh war es ein schwarzer. Jetzt ist er rot. Genau wie am Nachmittag, als sie die Briefmarkenhandlung ausplünderten.«
    »Eben«, sagte ich. »Deswegen ist es jetzt auch nicht der richtige Wagen.«
    »Ich verstehe überhaupt nichts, Jerry.«
    »Macht nichts«, lachte ich. »Ich erkläre es Ihnen später, Morton. Jetzt habe ich keine Zeit.Erstens könnte Batters aufkreuzen, und dann möchte ich Phil nicht allein vor diesem zu allem entschlossenen Mörder wissen, und zweitens wollen wir sehen, wie wir ein Kind aus der Gewalt zweier Gangster befreien können, und das wird auch noch eine Nuß, die erst geknackt sein will.«
    »Jerry, riskieren Sie um Himmels willen nichts, was das

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