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0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

Titel: 0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
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halben Stunde mit einer dünnen selbstklebenden Kunststoffolie einen Wagen so bekleben, daß es bei oberflächlicher Betrachtungsweise und aus einer gewissen Entfernung für die Farbe des Autolacks gehalten werden kann. Abziehen lassen sich die Teile sogar in nicht einmal der halben Zeit.
    ***
    Wir gelangten in ein Wohnzimmer, das deutlich verriet, daß seine Benutzerin ein weibliches Wesen war. Ich schleppte den angeblich schwerverletzten Phil zum nächsten Sessel.
    Weder das kleine, noch die beiden großen Mädchen waren zu sehen. Ich drehte mich um und wandte mich an den Gangster, der uns hereingelassen hatte:
    »Besorge eine Schüssel mit heißem Wasser, schnell!« fuhr ich ihn an.
    »Ja«, nickte er gehorsam. »Ja, natürlich.«
    Er verschwand durch eine Tür, die entweder in ein Badezimmer oder in eine Küche führen mußte, denn für einen Augenblick wurde hinter der Tür eine weißgekachelte Wand sichtbar.
    »Bleib ruhig sitzen, Kumpel«, sagte der zweite Gangster zu Phil. »Ich werde mir den Arm mal ansehen. Im Krieg war ich in einer Sanitätskompanie. Ein bißchen was ist noch hängengeblieben.«
    Phil stöhnte herzzerreißend. Ich sah ihn fragend an, als der Gangster sich zu seinem Arm hinabbeugte. Mit einem Blick machte er mir klar, daß ich mich um den anderen kümmern sollte. Trotzdem blieb ich noch neben der Tür stehen und wartete ab, ob er nicht doch meine Hilfe brauchen würde.
    Der Ahnungslose hatte gerade mit beiden Händen den Ärmel gepackt und wollte ihn vorsichtig emporstreifen, als Phil ihm mit einer einzigen schnellen Bewegung die Pistole aus der Schulterhalfter riß und ihm gegen die kurzen Rippen drückte.
    »Keinen Laut!« rief er dabei. »Oder es knallt!«
    Ich drehte mich zufrieden um. Phil schien in Hochform zu sein. Ich drückte die Küchentür auf.
    »Einen kleinen Augenblick wird es wohl noch dauern«, sagte der Gangster und zeigte auf den Wasserkessel, den er auf die Schnellplatte eines Elektroherdes gesetzt hatte.
    »Irrtum«, sagte ich und zeigte meine Dienstpistole. »Es ist bereits soweit. Reck sie hoch, Junge, und mach keine Dummheiten! FBI!«
    »F-«, wiederholte er, bekam vor Schreck keinen weiteren Buchstaben über die Lippen.
    »FBI«, wiederholte ich, damit es sich in sein Gedächtnis einnisten konnte. »Los, Junge, die Hände hoch!«
    Er gehorchte nur zögernd. An seinem Gesichtsausdruck erkannte ich, daß er noch nicht zu glauben bereit war, was ich ihm gesagt hatte. Ich durchquerte schnell die kleine Küche, drehte den Schalter am Herd um und hob gerade die linke Hand, um ihn abzuklopfen, als er mir gegen das linke Schienbein trat.
    Ein Schienbein zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß es verdammt empfindlich ist.
    »Joe, paß auf!« brüllte der Gangster.
    Und dann hatte ich einen Stoß gegen die Brust einzustecken, der mich fast aus den Schuhen warf. Ich taumelte rückwärts, fiel aber so glücklich gegen die Küchentür, daß sie mit lautem Krach hinter mir zuschlug.
    Seine Faust dröhnte statt gegen mein Kinn gegen die Küchentür. Es gab einen hohlhallenden Krach, als ob ein Geschütz in der Nähe abgefeuert worden wäre. Und gleich danach gab es ein leiseres Geräusch. Es entstand, als ich ihm den Lauf meiner Pistole über den Rücken der Hand zog, mit der er seine eigene Waffe hatte ziehen wollen.
    Er schrie auf. Den hochfahrenden Fuß fing ich mit einem Gegentritt ab. Und eine Sekunde später ging er mit verglastem Blick vor mir zu Boden. Meine Rechte hatte ganze Arbeit geleistet.
    »Na ja, es geht, du warst schon besser«, sagte Phils Stimme hinter mir.
    Er lehnte in der Küchentür, die ich gerade erst freigegeben hatte.
    »Wo ist das Kind? Hast du es gefunden?«
    »Sieh es dir an«, erwiderte er.
    Ich jagte ihm nach, sobald ich dem Gangster die Waffe abgenommen hatte. Im großen, üppig eingerichteten Schlafzimmer lagen sie alle auf den Betten: Jennifer Herold, Diana Batfield und die kleine Dorothy Cambers, verpackt und verschnürt wie ägyptische Mumien.
    »Zuerst die Gangster fesseln!« rief ich Phil zu. »Das- wäre noch was, daß uns die Burschen plötzlich in den Rücken fielen!«
    Wir nahmen ihre Krawatten, die unsrigen und die Schuhbänder und beeilten uns. Danach holte Phil aus der Küche ein langes Brotmesser. Innerhalb von wenigen Sekunden waren sämtliche Fesseln bei den Mädchen zerschnitten. Phil brachte mit einer einzigen Handbewegung die beiden jungen Damen zur Ruhe und machte sich daran, dem Kind die Handgelenke zu reiben und die Arme ?u

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